List, Friedrich: Das deutsche National-Transport-System in volks- und staatswirthschaftlicher Beziehung. Altona u. a., 1838.Deutschlands National-Transport-System in volks- und staatswirthschaftlicher Beziehung. Der wohlfeile, schnelle, sichere und regelmäßige Transport von Personen und Gütern ist einer der mächtigsten Hebel des Nationalwohlstandes und der Civilisation nach allen ihren Verzweigungen. Zu keiner Zeit ist diese Wahrheit so klar an den Tag getreten und so allgemein erkannt worden, wie in unsern Tagen, wo die Eisenbahnen, die Dampfboote und Canäle das Wachsthum der Völker an materieller und geistiger Kraft auf eine Weise fördern, daß sich sogar jene dafür begeistert fühlen, die in den meisten andern Beziehungen der Vervollkommnung der menschlichen Zustände abhold sind. Im Alterthume beschränkten sich die Communicationsmittel auf eine höchst unvollkommene See- und Flußschifffahrt und auf die Tragkraft der Thiere und der Sklaven. Ein amerikanischer Schnellsegler legt den Weg, wozu die Schiffe der Phönizier und der Könige Israels zwei bis drei Jahre brauchten, in wenigen Wochen zurück. Die Ägypter besaßen Straßen, die sogar, wie man ganz neuerlich an einigen Überbleibseln bemerkt hat, derjenigen Gattung von Eisenbahnen, die man Tramroads nennt, ähnlich waren; sie dienten ihnen jedoch nur zu Erbauung nutzloser Pyramiden. Die Römer waren im Besitz eines sehr vollkommenen Straßensystems, bei dessen Anlegung sie, wie man an der via Appia und andern Resten noch ganz deutlich wahrnehmen kann, im Wesentlichen dieselben Deutschlands National-Transport-System in volks- und staatswirthschaftlicher Beziehung. Der wohlfeile, schnelle, sichere und regelmäßige Transport von Personen und Gütern ist einer der mächtigsten Hebel des Nationalwohlstandes und der Civilisation nach allen ihren Verzweigungen. Zu keiner Zeit ist diese Wahrheit so klar an den Tag getreten und so allgemein erkannt worden, wie in unsern Tagen, wo die Eisenbahnen, die Dampfboote und Canäle das Wachsthum der Völker an materieller und geistiger Kraft auf eine Weise fördern, daß sich sogar jene dafür begeistert fühlen, die in den meisten andern Beziehungen der Vervollkommnung der menschlichen Zustände abhold sind. Im Alterthume beschränkten sich die Communicationsmittel auf eine höchst unvollkommene See- und Flußschifffahrt und auf die Tragkraft der Thiere und der Sklaven. Ein amerikanischer Schnellsegler legt den Weg, wozu die Schiffe der Phönizier und der Könige Israels zwei bis drei Jahre brauchten, in wenigen Wochen zurück. Die Ägypter besaßen Straßen, die sogar, wie man ganz neuerlich an einigen Überbleibseln bemerkt hat, derjenigen Gattung von Eisenbahnen, die man Tramroads nennt, ähnlich waren; sie dienten ihnen jedoch nur zu Erbauung nutzloser Pyramiden. Die Römer waren im Besitz eines sehr vollkommenen Straßensystems, bei dessen Anlegung sie, wie man an der via Appia und andern Resten noch ganz deutlich wahrnehmen kann, im Wesentlichen dieselben <TEI> <text> <pb facs="#f0002" n="1"/> <body> <div n="1"> <head> Deutschlands<lb/> National-Transport-System<lb/> in<lb/> volks- und staatswirthschaftlicher Beziehung.<lb/></head> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>Der <hi rendition="#g">wohlfeile, schnelle, sichere</hi> und <hi rendition="#g">regelmäßige Transport</hi> von Personen und Gütern ist einer der mächtigsten Hebel des Nationalwohlstandes und der Civilisation nach allen ihren Verzweigungen.</p> <p>Zu keiner Zeit ist diese Wahrheit so klar an den Tag getreten und so allgemein erkannt worden, wie in unsern Tagen, wo die Eisenbahnen, die Dampfboote und Canäle das Wachsthum der Völker an materieller und geistiger Kraft auf eine Weise fördern, daß sich sogar jene dafür begeistert fühlen, die in den meisten andern Beziehungen der Vervollkommnung der menschlichen Zustände abhold sind.</p> <p>Im <hi rendition="#g">Alterthume</hi> beschränkten sich die Communicationsmittel auf eine höchst unvollkommene See- und Flußschifffahrt und auf die Tragkraft der Thiere und der Sklaven.</p> <p>Ein <hi rendition="#g">amerikanischer Schnellsegler</hi> legt den Weg, wozu die Schiffe der Phönizier und der Könige Israels zwei bis drei Jahre brauchten, in wenigen Wochen zurück.</p> <p>Die <hi rendition="#g">Ägypter</hi> besaßen Straßen, die sogar, wie man ganz neuerlich an einigen Überbleibseln bemerkt hat, derjenigen Gattung von Eisenbahnen, die man Tramroads nennt, ähnlich waren; sie dienten ihnen jedoch nur zu Erbauung nutzloser Pyramiden.</p> <p>Die <hi rendition="#g">Römer</hi> waren im Besitz eines sehr vollkommenen Straßensystems, bei dessen Anlegung sie, wie man an der <hi rendition="#aq">via Appia</hi> und andern Resten noch ganz deutlich wahrnehmen kann, im Wesentlichen dieselben </p> </div> </body> </text> </TEI> [1/0002]
Deutschlands
National-Transport-System
in
volks- und staatswirthschaftlicher Beziehung.
Der wohlfeile, schnelle, sichere und regelmäßige Transport von Personen und Gütern ist einer der mächtigsten Hebel des Nationalwohlstandes und der Civilisation nach allen ihren Verzweigungen.
Zu keiner Zeit ist diese Wahrheit so klar an den Tag getreten und so allgemein erkannt worden, wie in unsern Tagen, wo die Eisenbahnen, die Dampfboote und Canäle das Wachsthum der Völker an materieller und geistiger Kraft auf eine Weise fördern, daß sich sogar jene dafür begeistert fühlen, die in den meisten andern Beziehungen der Vervollkommnung der menschlichen Zustände abhold sind.
Im Alterthume beschränkten sich die Communicationsmittel auf eine höchst unvollkommene See- und Flußschifffahrt und auf die Tragkraft der Thiere und der Sklaven.
Ein amerikanischer Schnellsegler legt den Weg, wozu die Schiffe der Phönizier und der Könige Israels zwei bis drei Jahre brauchten, in wenigen Wochen zurück.
Die Ägypter besaßen Straßen, die sogar, wie man ganz neuerlich an einigen Überbleibseln bemerkt hat, derjenigen Gattung von Eisenbahnen, die man Tramroads nennt, ähnlich waren; sie dienten ihnen jedoch nur zu Erbauung nutzloser Pyramiden.
Die Römer waren im Besitz eines sehr vollkommenen Straßensystems, bei dessen Anlegung sie, wie man an der via Appia und andern Resten noch ganz deutlich wahrnehmen kann, im Wesentlichen dieselben
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