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[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739.

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(o)
muthet in die Hände gerathen, von ihme in der
Absicht zum Druck befördert worden, damit der
Hr. Prof. Manzel die versprochene weitere Aus-
führung seines gantz neuen Rechts der Natur, wor-
auf man so lange gewartet, der Welt endlich mit-
theilen möchte. Wir würden dem G. L. gerne ei-
nen Auszug von dieser Schrift geben, wenn die
Einrichtung derselben solches erlaubte, und die oh-
nedem wenigen Blätter nicht mit grösserm Ver-
gnügen in ihrem Zusammenhange zu lesen wären.
Doch können wir uns nicht entbrechen eine Stelle
anzuführen, woraus des Hrn. Verfassers Urtheil
von des Hrn. Prof. Manzels Schrift, welche die-
sem Wercke angehänget ist, ohnschwer zu ersehen
seyn wird. Die eigenen Worte desselben lauten
wie folget: Er (Herr Manzel) will das Recht der
Natur ausbessern. Er will die darin vorkommen-
de Streitigkeiten schlichten: Er schreibt zu dem
Ende ein Jus Naturae vere tale. Und nun kömmt
er und sagt, es wäre eine Thorheit aus diesem Ju-
re Naturae vere tali
etwas auf unsern jetzigen Zu-
stand zu appliciren. Warum hat er uns denn die-
ses Jus Nature vere tale so mühsam erkläret? War-
um muthet er denen, so gelehrter als er sind, zu, daß
sie weiter über dieses Jus Naturae vere tale, von wel-
chem er uns vor der Hand nur einen groben Abriß
mitgetheilet, meditiren sollen? Was soll es uns vor
Trost geben, daß wir wissen, was der erste Mensch
gemacht? Die Erkäntniß des Zustandes, in wel-
chem sich unsere erste Eltern befunden, trägt nichts
zu unserer Wohlfarth bey, sondern diese wird, nach
dem eigenen Geständniß des Hrn. Manzels, besser

durch

(o)
muthet in die Haͤnde gerathen, von ihme in der
Abſicht zum Druck befoͤrdert worden, damit der
Hr. Prof. Manzel die verſprochene weitere Aus-
fuͤhrung ſeines gantz neuen Rechts der Natur, wor-
auf man ſo lange gewartet, der Welt endlich mit-
theilen moͤchte. Wir wuͤrden dem G. L. gerne ei-
nen Auszug von dieſer Schrift geben, wenn die
Einrichtung derſelben ſolches erlaubte, und die oh-
nedem wenigen Blaͤtter nicht mit groͤſſerm Ver-
gnuͤgen in ihrem Zuſammenhange zu leſen waͤren.
Doch koͤnnen wir uns nicht entbrechen eine Stelle
anzufuͤhren, woraus des Hrn. Verfaſſers Urtheil
von des Hrn. Prof. Manzels Schrift, welche die-
ſem Wercke angehaͤnget iſt, ohnſchwer zu erſehen
ſeyn wird. Die eigenen Worte deſſelben lauten
wie folget: Er (Herr Manzel) will das Recht der
Natur ausbeſſern. Er will die darin vorkommen-
de Streitigkeiten ſchlichten: Er ſchreibt zu dem
Ende ein Jus Naturæ verè tale. Und nun koͤmmt
er und ſagt, es waͤre eine Thorheit aus dieſem Ju-
re Naturæ verè tali
etwas auf unſern jetzigen Zu-
ſtand zu appliciren. Warum hat er uns denn die-
ſes Jus Nature verè tale ſo muͤhſam erklaͤret? War-
um muthet er denen, ſo gelehrter als er ſind, zu, daß
ſie weiter uͤber dieſes Jus Naturæ verè tale, von wel-
chem er uns vor der Hand nur einen groben Abriß
mitgetheilet, meditiren ſollen? Was ſoll es uns vor
Troſt geben, daß wir wiſſen, was der erſte Menſch
gemacht? Die Erkaͤntniß des Zuſtandes, in wel-
chem ſich unſere erſte Eltern befunden, traͤgt nichts
zu unſerer Wohlfarth bey, ſondern dieſe wird, nach
dem eigenen Geſtaͤndniß des Hrn. Manzels, beſſer

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[891/0983] (o) muthet in die Haͤnde gerathen, von ihme in der Abſicht zum Druck befoͤrdert worden, damit der Hr. Prof. Manzel die verſprochene weitere Aus- fuͤhrung ſeines gantz neuen Rechts der Natur, wor- auf man ſo lange gewartet, der Welt endlich mit- theilen moͤchte. Wir wuͤrden dem G. L. gerne ei- nen Auszug von dieſer Schrift geben, wenn die Einrichtung derſelben ſolches erlaubte, und die oh- nedem wenigen Blaͤtter nicht mit groͤſſerm Ver- gnuͤgen in ihrem Zuſammenhange zu leſen waͤren. Doch koͤnnen wir uns nicht entbrechen eine Stelle anzufuͤhren, woraus des Hrn. Verfaſſers Urtheil von des Hrn. Prof. Manzels Schrift, welche die- ſem Wercke angehaͤnget iſt, ohnſchwer zu erſehen ſeyn wird. Die eigenen Worte deſſelben lauten wie folget: Er (Herr Manzel) will das Recht der Natur ausbeſſern. Er will die darin vorkommen- de Streitigkeiten ſchlichten: Er ſchreibt zu dem Ende ein Jus Naturæ verè tale. Und nun koͤmmt er und ſagt, es waͤre eine Thorheit aus dieſem Ju- re Naturæ verè tali etwas auf unſern jetzigen Zu- ſtand zu appliciren. Warum hat er uns denn die- ſes Jus Nature verè tale ſo muͤhſam erklaͤret? War- um muthet er denen, ſo gelehrter als er ſind, zu, daß ſie weiter uͤber dieſes Jus Naturæ verè tale, von wel- chem er uns vor der Hand nur einen groben Abriß mitgetheilet, meditiren ſollen? Was ſoll es uns vor Troſt geben, daß wir wiſſen, was der erſte Menſch gemacht? Die Erkaͤntniß des Zuſtandes, in wel- chem ſich unſere erſte Eltern befunden, traͤgt nichts zu unſerer Wohlfarth bey, ſondern dieſe wird, nach dem eigenen Geſtaͤndniß des Hrn. Manzels, beſſer durch

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Zitationshilfe: [Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 891. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/983>, abgerufen am 24.11.2024.