Rostock nicht gelesen wird, wäre, unsers Erachtens sehr bequem dazu.
Jn dem Programmate, welches der Hr. Prof. Manzel zu dieser Disputation gemacht, handelt er, wie Titel und Augenschein weiset, obiter de cura & studio brevitatis.
Er beweiset gründlich, daß man nicht zu kurtz und nicht zu weitläuftig schreiben müsse, und meldet zum Beschluß, daß die Rostockische Academie be- schlossen, hinfort monathlich (menstruatim) eine Disputationem Circularem halten zu lassen. Der Hr. Manzel, als jetziger Rector Magnificus hat mit dem Jahre, den Anfang gemacht, und daher heisset seine Disputation auch Dissertatio Januari- ana. Wir können hiebey nicht unerinnert lassen, daß es nicht nöthig gewesen, das Wort Januari- us in ein bey den Lateinern unerhörtes adjecti- vum zu verwandeln. Die Nahmen der Mo- nathe sind im Lateinischen schon adjectiva. Wir hofen der Hr. Prof. werde diese Erinnerung nicht übel nehmen. Er wird finden, daß sie gegründet.
No. XXVIII.
Hamburg. Da wir mit vieler Befremdung ver- nehmen müssen, daß der Herr Prof. Manzel in Rostock es sehr hoch empfunden, daß wir uns die Freyheit genommen, einige wider seine neuliche Cir- cular Disputation gemachte Einwürfe in das XXII. Stück unserer Nachrichten einzurücken: So haben wir vor nöthig erachtet ihn hiedurch nochmahl öfent- lich zu versichern, daß wir an gedachten Einwürfen keinen Theil nehmen. Wir hofen diese Erklärung
wer-
K k k 5
(o)
Roſtock nicht geleſen wird, waͤre, unſers Erachtens ſehr bequem dazu.
Jn dem Programmate, welches der Hr. Prof. Manzel zu dieſer Diſputation gemacht, handelt er, wie Titel und Augenſchein weiſet, obiter de cura & ſtudio brevitatis.
Er beweiſet gruͤndlich, daß man nicht zu kurtz und nicht zu weitlaͤuftig ſchreiben muͤſſe, und meldet zum Beſchluß, daß die Roſtockiſche Academie be- ſchloſſen, hinfort monathlich (menſtruatim) eine Diſputationem Circularem halten zu laſſen. Der Hr. Manzel, als jetziger Rector Magnificus hat mit dem Jahre, den Anfang gemacht, und daher heiſſet ſeine Diſputation auch Diſſertatio Januari- ana. Wir koͤnnen hiebey nicht unerinnert laſſen, daß es nicht noͤthig geweſen, das Wort Januari- us in ein bey den Lateinern unerhoͤrtes adjecti- vum zu verwandeln. Die Nahmen der Mo- nathe ſind im Lateiniſchen ſchon adjectiva. Wir hofen der Hr. Prof. werde dieſe Erinnerung nicht uͤbel nehmen. Er wird finden, daß ſie gegruͤndet.
No. XXVIII.
Hamburg. Da wir mit vieler Befremdung ver- nehmen muͤſſen, daß der Herr Prof. Manzel in Roſtock es ſehr hoch empfunden, daß wir uns die Freyheit genommen, einige wider ſeine neuliche Cir- cular Diſputation gemachte Einwuͤrfe in das XXII. Stuͤck unſerer Nachrichten einzuruͤcken: So haben wir vor noͤthig erachtet ihn hiedurch nochmahl oͤfent- lich zu verſichern, daß wir an gedachten Einwuͤrfen keinen Theil nehmen. Wir hofen dieſe Erklaͤrung
wer-
K k k 5
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0981"n="889"/><fwplace="top"type="header">(<hirendition="#aq">o</hi>)</fw><lb/>
Roſtock nicht geleſen wird, waͤre, unſers Erachtens<lb/>ſehr bequem dazu.</p><lb/><p>Jn dem <hirendition="#aq">Programmate,</hi> welches der Hr. Prof.<lb/>
Manzel zu dieſer Diſputation gemacht, handelt er,<lb/>
wie Titel und Augenſchein weiſet, <hirendition="#aq">obiter de cura<lb/>&ſtudio brevitatis.</hi></p><lb/><p>Er beweiſet gruͤndlich, daß man nicht zu kurtz<lb/>
und nicht zu weitlaͤuftig ſchreiben muͤſſe, und meldet<lb/>
zum Beſchluß, daß die Roſtockiſche Academie be-<lb/>ſchloſſen, hinfort monathlich (<hirendition="#aq">menſtruatim</hi>) eine<lb/><hirendition="#aq">Diſputationem Circularem</hi> halten zu laſſen. Der<lb/>
Hr. Manzel, als jetziger <hirendition="#aq">Rector Magnificus</hi> hat<lb/>
mit dem Jahre, den Anfang gemacht, und daher<lb/>
heiſſet ſeine Diſputation auch <hirendition="#aq">Diſſertatio Januari-<lb/>
ana.</hi> Wir koͤnnen hiebey nicht unerinnert laſſen,<lb/>
daß es nicht noͤthig geweſen, das Wort <hirendition="#aq">Januari-<lb/>
us</hi> in ein bey den Lateinern unerhoͤrtes <hirendition="#aq">adjecti-<lb/>
vum</hi> zu verwandeln. Die Nahmen der Mo-<lb/>
nathe ſind im Lateiniſchen ſchon <hirendition="#aq">adjectiva.</hi> Wir<lb/>
hofen der Hr. Prof. werde dieſe Erinnerung nicht<lb/>
uͤbel nehmen. Er wird finden, daß ſie gegruͤndet.</p></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#aq">No. XXVIII.</hi></head><lb/><p><hirendition="#fr">Hamburg.</hi> Da wir mit vieler Befremdung ver-<lb/>
nehmen muͤſſen, daß der Herr Prof. <hirendition="#fr">Manzel</hi> in<lb/>
Roſtock es ſehr hoch empfunden, daß wir uns die<lb/>
Freyheit genommen, einige wider ſeine neuliche Cir-<lb/>
cular Diſputation gemachte Einwuͤrfe in das <hirendition="#aq">XXII.</hi><lb/>
Stuͤck unſerer Nachrichten einzuruͤcken: So haben<lb/>
wir vor noͤthig erachtet ihn hiedurch nochmahl oͤfent-<lb/>
lich zu verſichern, daß wir an gedachten Einwuͤrfen<lb/>
keinen Theil nehmen. Wir hofen dieſe Erklaͤrung<lb/><fwplace="bottom"type="sig">K k k 5</fw><fwplace="bottom"type="catch">wer-</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[889/0981]
(o)
Roſtock nicht geleſen wird, waͤre, unſers Erachtens
ſehr bequem dazu.
Jn dem Programmate, welches der Hr. Prof.
Manzel zu dieſer Diſputation gemacht, handelt er,
wie Titel und Augenſchein weiſet, obiter de cura
& ſtudio brevitatis.
Er beweiſet gruͤndlich, daß man nicht zu kurtz
und nicht zu weitlaͤuftig ſchreiben muͤſſe, und meldet
zum Beſchluß, daß die Roſtockiſche Academie be-
ſchloſſen, hinfort monathlich (menſtruatim) eine
Diſputationem Circularem halten zu laſſen. Der
Hr. Manzel, als jetziger Rector Magnificus hat
mit dem Jahre, den Anfang gemacht, und daher
heiſſet ſeine Diſputation auch Diſſertatio Januari-
ana. Wir koͤnnen hiebey nicht unerinnert laſſen,
daß es nicht noͤthig geweſen, das Wort Januari-
us in ein bey den Lateinern unerhoͤrtes adjecti-
vum zu verwandeln. Die Nahmen der Mo-
nathe ſind im Lateiniſchen ſchon adjectiva. Wir
hofen der Hr. Prof. werde dieſe Erinnerung nicht
uͤbel nehmen. Er wird finden, daß ſie gegruͤndet.
No. XXVIII.
Hamburg. Da wir mit vieler Befremdung ver-
nehmen muͤſſen, daß der Herr Prof. Manzel in
Roſtock es ſehr hoch empfunden, daß wir uns die
Freyheit genommen, einige wider ſeine neuliche Cir-
cular Diſputation gemachte Einwuͤrfe in das XXII.
Stuͤck unſerer Nachrichten einzuruͤcken: So haben
wir vor noͤthig erachtet ihn hiedurch nochmahl oͤfent-
lich zu verſichern, daß wir an gedachten Einwuͤrfen
keinen Theil nehmen. Wir hofen dieſe Erklaͤrung
wer-
K k k 5
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 889. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/981>, abgerufen am 03.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.