bestimmet hat. Zu dem Ende schreibt er (§. 28.) "Es sey ofenbahr, daß die Welt nicht von Ewigkeit "gewesen, sondern in der Zeit gemacht sey: Daß diesel- "be hauptsächlich erschafen, zur Ofenbahrung der "göttlichen Allmacht, und daß, damit etwas seyn "möchte, das diese Allmacht bewundern könnte, zu- "gleich der Mensch erschafen, und mit einer vernünfti- "gen Seele begabet worden: Es sey auch ferner un- "streitig, daß die Welt mit eben der Abwechselung "der vier Jahrs-Zeiten, mit eben dem Unterscheid "von Hitze und Frost, nach Beschafenheit der Cli- "matum, wie wir sie ietzo sehen, erschafen sey, und "zwar so, daß sie allenthalben als ein vollständiges "Paradiß eingerichtet.
Ew. Hochwohlgeb. sehen, daß mir von allem, was der Hr. Prof. Manzel vorbringet, nichts, als der letzte Punct angehet. Jch muß untersuchen, ob es recht ge- schlossen ist: Die Welt hat ein schönes Paradiß seyn sollen: Sie ist es aber nicht: Darum hat sie durch ei- nen gewaltsamen Zufall ihre paradisischen Eigen- schaften verlohren. Jch glaube es nicht, so lange der Hr. Prof. nicht bewiesen hat, daß die Absicht GOttes gewesen sey, ein solches Priester Johannes-Land, da die Gänse gebraten gehen, als der Hr. Prof. durch sein Paradiß verstehet, zu erschafen.
Ew. Hochwohlgeb. dencken nicht, daß der Hr. Prof. dieses schon (§. 30.) gethan habe. Denn ich habe wieder diesem Beweiß zweyerley zu erinnern. Erstlich, daß er aus der Ofenbahrung genommen ist, welche hier nicht gilt: und zum andern, daß, wenn man auch dem Hrn. Prof. dieses zu gute halten wolte, er sich dennoch auf die Ofenbahrung
nicht
(o)
beſtimmet hat. Zu dem Ende ſchreibt er (§. 28.) „Es ſey ofenbahr, daß die Welt nicht von Ewigkeit „geweſen, ſondern in der Zeit gemacht ſey: Daß dieſel- „be hauptſaͤchlich erſchafen, zur Ofenbahrung der „goͤttlichen Allmacht, und daß, damit etwas ſeyn „moͤchte, das dieſe Allmacht bewundern koͤnnte, zu- „gleich der Menſch erſchafen, und mit einer vernuͤnfti- „gen Seele begabet worden: Es ſey auch ferner un- „ſtreitig, daß die Welt mit eben der Abwechſelung „der vier Jahrs-Zeiten, mit eben dem Unterſcheid „von Hitze und Froſt, nach Beſchafenheit der Cli- „matum, wie wir ſie ietzo ſehen, erſchafen ſey, und „zwar ſo, daß ſie allenthalben als ein vollſtaͤndiges „Paradiß eingerichtet.
Ew. Hochwohlgeb. ſehen, daß mir von allem, was der Hr. Prof. Manzel vorbringet, nichts, als der letzte Punct angehet. Jch muß unterſuchen, ob es recht ge- ſchloſſen iſt: Die Welt hat ein ſchoͤnes Paradiß ſeyn ſollen: Sie iſt es aber nicht: Darum hat ſie durch ei- nen gewaltſamen Zufall ihre paradiſiſchen Eigen- ſchaften verlohren. Jch glaube es nicht, ſo lange der Hr. Prof. nicht bewieſen hat, daß die Abſicht GOttes geweſen ſey, ein ſolches Prieſter Johannes-Land, da die Gaͤnſe gebraten gehen, als der Hr. Prof. durch ſein Paradiß verſtehet, zu erſchafen.
Ew. Hochwohlgeb. dencken nicht, daß der Hr. Prof. dieſes ſchon (§. 30.) gethan habe. Denn ich habe wieder dieſem Beweiß zweyerley zu erinnern. Erſtlich, daß er aus der Ofenbahrung genommen iſt, welche hier nicht gilt: und zum andern, daß, wenn man auch dem Hrn. Prof. dieſes zu gute halten wolte, er ſich dennoch auf die Ofenbahrung
nicht
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beſtimmet hat. Zu dem Ende ſchreibt er (§. 28.)
„Es ſey ofenbahr, daß die Welt nicht von Ewigkeit
„geweſen, ſondern in der Zeit gemacht ſey: Daß dieſel-
„be hauptſaͤchlich erſchafen, zur Ofenbahrung der
„goͤttlichen Allmacht, und daß, damit etwas ſeyn
„moͤchte, das dieſe Allmacht bewundern koͤnnte, zu-
„gleich der Menſch erſchafen, und mit einer vernuͤnfti-
„gen Seele begabet worden: Es ſey auch ferner un-
„ſtreitig, daß die Welt mit eben der Abwechſelung
„der vier Jahrs-Zeiten, mit eben dem Unterſcheid
„von Hitze und Froſt, nach Beſchafenheit der Cli-
„matum, wie wir ſie ietzo ſehen, erſchafen ſey, und
„zwar ſo, daß ſie allenthalben als ein vollſtaͤndiges
„Paradiß eingerichtet.
Ew. Hochwohlgeb. ſehen, daß mir von allem, was
der Hr. Prof. Manzel vorbringet, nichts, als der letzte
Punct angehet. Jch muß unterſuchen, ob es recht ge-
ſchloſſen iſt: Die Welt hat ein ſchoͤnes Paradiß ſeyn
ſollen: Sie iſt es aber nicht: Darum hat ſie durch ei-
nen gewaltſamen Zufall ihre paradiſiſchen Eigen-
ſchaften verlohren. Jch glaube es nicht, ſo lange der
Hr. Prof. nicht bewieſen hat, daß die Abſicht GOttes
geweſen ſey, ein ſolches Prieſter Johannes-Land, da
die Gaͤnſe gebraten gehen, als der Hr. Prof. durch
ſein Paradiß verſtehet, zu erſchafen.
Ew. Hochwohlgeb. dencken nicht, daß der Hr.
Prof. dieſes ſchon (§. 30.) gethan habe. Denn ich
habe wieder dieſem Beweiß zweyerley zu erinnern.
Erſtlich, daß er aus der Ofenbahrung genommen iſt,
welche hier nicht gilt: und zum andern, daß, wenn
man auch dem Hrn. Prof. dieſes zu gute halten
wolte, er ſich dennoch auf die Ofenbahrung
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[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 680. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/772>, abgerufen am 22.11.2024.
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