wahrscheinlichkeit der Herrschaft des Men- schen über die Thiere, in so ferne sie in den Worten Mosis gegründet ist, vorschwatzet; so macht er den Schluß; Es müsse der Fall möglich seyn, weil er würcklich geschehen ist, und alles, was Moses von der Herrschaft des Menschen über die Thiere sagt, wahr seyn, eben darum, weil es Moses sagt.
So habe ich es in meiner Schrift wieder den Hrn. Prof. Manzel gemacht, und ich bin auch noch der Meinung, daß dieses das beste ist, was man thun kan. Jch streite also mit dem Hrn. Reinbeck nicht darüber: Ob der Mensch gefallen, und das, was Moses von dessen Herrschaft über die Thie- re sagt, wahr ist? Sondern nur über die Frage: Ob die Vernunft die Möglichkeit des Falles erkennen, und das, was Moses von der Herrschaft des Menschen über die Thiere sagt, in dem Sinn, welchen man gemeiniglich seinen Worten giebt, ver- dauen könne? Beides hatte ich in meiner Schrift gegen den Hrn. Prof. Manzel ge- leugnet. Da ich nun sehe, daß Hr. Rein- beck es mehr mit meinem Gegner, als mit mir hält; so habe ich vor nöthig erachtet, zu verhindern, daß der Hr. Prof. Manzel sich auf den Beyfall eines so berühmten
Man-
(o)
wahrſcheinlichkeit der Herrſchaft des Men- ſchen uͤber die Thiere, in ſo ferne ſie in den Worten Moſis gegruͤndet iſt, vorſchwatzet; ſo macht er den Schluß; Es muͤſſe der Fall moͤglich ſeyn, weil er wuͤrcklich geſchehen iſt, und alles, was Moſes von der Herrſchaft des Menſchen uͤber die Thiere ſagt, wahr ſeyn, eben darum, weil es Moſes ſagt.
So habe ich es in meiner Schrift wieder den Hrn. Prof. Manzel gemacht, und ich bin auch noch der Meinung, daß dieſes das beſte iſt, was man thun kan. Jch ſtreite alſo mit dem Hrn. Reinbeck nicht daruͤber: Ob der Menſch gefallen, und das, was Moſes von deſſen Herrſchaft uͤber die Thie- re ſagt, wahr iſt? Sondern nur uͤber die Frage: Ob die Vernunft die Moͤglichkeit des Falles erkennen, und das, was Moſes von der Herrſchaft des Menſchen uͤber die Thiere ſagt, in dem Sinn, welchen man gemeiniglich ſeinen Worten giebt, ver- dauen koͤnne? Beides hatte ich in meiner Schrift gegen den Hrn. Prof. Manzel ge- leugnet. Da ich nun ſehe, daß Hr. Rein- beck es mehr mit meinem Gegner, als mit mir haͤlt; ſo habe ich vor noͤthig erachtet, zu verhindern, daß der Hr. Prof. Manzel ſich auf den Beyfall eines ſo beruͤhmten
Man-
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(o)
wahrſcheinlichkeit der Herrſchaft des Men-
ſchen uͤber die Thiere, in ſo ferne ſie in den
Worten Moſis gegruͤndet iſt, vorſchwatzet;
ſo macht er den Schluß; Es muͤſſe der Fall
moͤglich ſeyn, weil er wuͤrcklich geſchehen iſt,
und alles, was Moſes von der Herrſchaft
des Menſchen uͤber die Thiere ſagt, wahr
ſeyn, eben darum, weil es Moſes ſagt.
So habe ich es in meiner Schrift wieder
den Hrn. Prof. Manzel gemacht, und ich
bin auch noch der Meinung, daß dieſes das
beſte iſt, was man thun kan. Jch ſtreite
alſo mit dem Hrn. Reinbeck nicht daruͤber:
Ob der Menſch gefallen, und das, was
Moſes von deſſen Herrſchaft uͤber die Thie-
re ſagt, wahr iſt? Sondern nur uͤber die
Frage: Ob die Vernunft die Moͤglichkeit
des Falles erkennen, und das, was Moſes
von der Herrſchaft des Menſchen uͤber die
Thiere ſagt, in dem Sinn, welchen man
gemeiniglich ſeinen Worten giebt, ver-
dauen koͤnne? Beides hatte ich in meiner
Schrift gegen den Hrn. Prof. Manzel ge-
leugnet. Da ich nun ſehe, daß Hr. Rein-
beck es mehr mit meinem Gegner, als mit
mir haͤlt; ſo habe ich vor noͤthig erachtet,
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[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 624. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/716>, abgerufen am 22.11.2024.
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