Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739.

Bild:
<< vorherige Seite

(o)
sonst angenehm zu lesen ist, in übeln
Ruf zu bringen.

Jch bitte übrigens den Hrn. Reimmann,
die Freyheit, die ich mir nehme, von sei-
nem Urtheile zu urtheilen, nicht übel zu
deuten. Jch bilde mir ein, daß ich es mit
einer bescheidenen Aufrichtigkeit gethan
habe, die ihm gefallen wird. Kömmt
ihm aber dennoch das, was ich zu meiner
Vertheidigung sage; zu hart vor, so muß
er bedencken, daß er Gelegenheit dazu
gegeben hat:

... Siquis est, qui dictum in se in-
clementius
Existimabit esse, sic existimet:
Responsum, non dictum esse, quia lae-
sit prius
(10).

Jch finde bey dieser Satyre sonst wenig
zu erinnern. Nur muß ich kürtzlich von
einem Nahmen Rechenschaft geben, der
oft darinn vorkömmt. Dieses ist der Nah-
me Rodigast. Jch habe den Menschen,
der diesen Nahmen führet, im Jahr 1733.
aus seinem Avertissement von einem be-
reits im Druck habenden
Corpore Juris
Civilis Justinianeo-Casuali
zu erst kennen ler-

nen.
(10) Torent Prol. in Eunuch.

(o)
ſonſt angenehm zu leſen iſt, in uͤbeln
Ruf zu bringen.

Jch bitte uͤbrigens den Hrn. Reimmann,
die Freyheit, die ich mir nehme, von ſei-
nem Urtheile zu urtheilen, nicht uͤbel zu
deuten. Jch bilde mir ein, daß ich es mit
einer beſcheidenen Aufrichtigkeit gethan
habe, die ihm gefallen wird. Koͤmmt
ihm aber dennoch das, was ich zu meiner
Vertheidigung ſage; zu hart vor, ſo muß
er bedencken, daß er Gelegenheit dazu
gegeben hat:

… Siquis eſt, qui dictum in ſe in-
clementius
Exiſtimabit eſſe, ſic exiſtimet:
Reſponſum, non dictum eſſe, quia læ-
ſit prius
(10).

Jch finde bey dieſer Satyre ſonſt wenig
zu erinnern. Nur muß ich kuͤrtzlich von
einem Nahmen Rechenſchaft geben, der
oft darinn vorkoͤmmt. Dieſes iſt der Nah-
me Rodigaſt. Jch habe den Menſchen,
der dieſen Nahmen fuͤhret, im Jahr 1733.
aus ſeinem Avertiſſement von einem be-
reits im Druck habenden
Corpore Juris
Civilis Juſtinianeo-Caſuali
zu erſt kennen ler-

nen.
(10) Torent Prol. in Eunuch.
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div type="preface" n="1">
        <p><pb facs="#f0066" n="62"/><fw place="top" type="header">(<hi rendition="#aq">o</hi>)</fw><lb/>
&#x017F;on&#x017F;t angenehm zu le&#x017F;en i&#x017F;t, in u&#x0364;beln<lb/>
Ruf zu bringen.</p><lb/>
        <p>Jch bitte u&#x0364;brigens den Hrn. Reimmann,<lb/>
die Freyheit, die ich mir nehme, von &#x017F;ei-<lb/>
nem Urtheile zu urtheilen, nicht u&#x0364;bel zu<lb/>
deuten. Jch bilde mir ein, daß ich es mit<lb/>
einer be&#x017F;cheidenen Aufrichtigkeit gethan<lb/>
habe, die ihm gefallen wird. Ko&#x0364;mmt<lb/>
ihm aber dennoch das, was ich zu meiner<lb/>
Vertheidigung &#x017F;age; zu hart vor, &#x017F;o muß<lb/>
er bedencken, daß er Gelegenheit dazu<lb/>
gegeben hat:</p><lb/>
        <cit>
          <quote> <hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">&#x2026; Siquis e&#x017F;t, qui dictum in &#x017F;e in-<lb/>
clementius<lb/>
Exi&#x017F;timabit e&#x017F;&#x017F;e, &#x017F;ic exi&#x017F;timet:<lb/>
Re&#x017F;pon&#x017F;um, non dictum e&#x017F;&#x017F;e, quia læ-<lb/>
&#x017F;it prius</hi><note place="foot" n="(10)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Torent Prol. in Eunuch.</hi></hi></note>.</hi> </quote>
        </cit><lb/>
        <p>Jch finde bey die&#x017F;er Satyre &#x017F;on&#x017F;t wenig<lb/>
zu erinnern. Nur muß ich ku&#x0364;rtzlich von<lb/>
einem Nahmen Rechen&#x017F;chaft geben, der<lb/>
oft darinn vorko&#x0364;mmt. Die&#x017F;es i&#x017F;t der Nah-<lb/>
me <hi rendition="#fr">Rodiga&#x017F;t.</hi> Jch habe den Men&#x017F;chen,<lb/>
der die&#x017F;en Nahmen fu&#x0364;hret, im Jahr 1733.<lb/>
aus &#x017F;einem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Averti&#x017F;&#x017F;ement</hi></hi> <hi rendition="#fr">von einem be-<lb/>
reits im Druck habenden</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Corpore Juris<lb/>
Civilis Ju&#x017F;tinianeo-Ca&#x017F;uali</hi></hi> zu er&#x017F;t kennen ler-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">nen.</fw><lb/></p>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[62/0066] (o) ſonſt angenehm zu leſen iſt, in uͤbeln Ruf zu bringen. Jch bitte uͤbrigens den Hrn. Reimmann, die Freyheit, die ich mir nehme, von ſei- nem Urtheile zu urtheilen, nicht uͤbel zu deuten. Jch bilde mir ein, daß ich es mit einer beſcheidenen Aufrichtigkeit gethan habe, die ihm gefallen wird. Koͤmmt ihm aber dennoch das, was ich zu meiner Vertheidigung ſage; zu hart vor, ſo muß er bedencken, daß er Gelegenheit dazu gegeben hat: … Siquis eſt, qui dictum in ſe in- clementius Exiſtimabit eſſe, ſic exiſtimet: Reſponſum, non dictum eſſe, quia læ- ſit prius (10). Jch finde bey dieſer Satyre ſonſt wenig zu erinnern. Nur muß ich kuͤrtzlich von einem Nahmen Rechenſchaft geben, der oft darinn vorkoͤmmt. Dieſes iſt der Nah- me Rodigaſt. Jch habe den Menſchen, der dieſen Nahmen fuͤhret, im Jahr 1733. aus ſeinem Avertiſſement von einem be- reits im Druck habenden Corpore Juris Civilis Juſtinianeo-Caſuali zu erſt kennen ler- nen. (10) Torent Prol. in Eunuch.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Die Verlagsangabe wurde ermittelt (vgl. http://op… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/66
Zitationshilfe: [Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/66>, abgerufen am 11.12.2024.