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[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739.

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(o)
bereden, alles, was der berühmte Medicus, und
ich, von des Herrn Prof. Philippi kläglichem Zu-
stande, und darauf erfolgtem Absterben geschrie-
ben haben, sey falsch und erlogen.

Jch überlasse dem Herrn D. B ... seinen Be-
richt von dem Zustande, in welchem er den Herrn
Prof. Philippi angetrofen hat, wofern er es vor nö-
thig findet, zu rechtfertigen, und begnüge mich, nur
auf dasjenige zu antworten, wodurch man meine
Nachricht von dem Tode des Herrn Prof. Philippi
verdächtig zu machen, gesuchet hat.

Jch bin zwar sonst ein Feind von allen Zänckereyen,
und gönne einem jeden gerne seine Meinung. Jch
würde mir also nimmer die Mühe gegeben haben,
meinen Widersprechern ein Wort zu antworten,
wenn diese hitzige Herren sich nur in den Schrancken
des gemeinen Wohlstandes gehalten, und mich nicht
auf eine, unter wohlerzogenen, und in einigem Anse-
hen lebenden Leuten, unerhörte Weise angegriffen
hätten. Jch habe Narren gekannt, die zu der Zeit,
als der vorige König in Schweden vor Friedrichs-
Halle erschossen wurde, aus einer unsinnigen Nei-
gung gegen diesen Printzen, in langer Zeit nicht
glauben wollten, er sey würcklich todt; sondern alles,
was von seinem Tode gesaget, und geschrieben wur-
de, vor falsch hielten: Aber diese Phantasten gien-
gen doch nicht so weit, daß sie diejenigen, so ande-
rer Meinung waren, als sie, vor Lästerer und Ma-
jestät-Schänder gehalten hätten. Wenn demnach
meine Gegner nur halb so viel Vernunft gegen mich
gebraucht hätten, als diese Gecken; so würde ich
ihren ungereimten Widerspruch ihrer, obgleich un-

ver-

(o)
bereden, alles, was der beruͤhmte Medicus, und
ich, von des Herrn Prof. Philippi klaͤglichem Zu-
ſtande, und darauf erfolgtem Abſterben geſchrie-
ben haben, ſey falſch und erlogen.

Jch uͤberlaſſe dem Herrn D. B … ſeinen Be-
richt von dem Zuſtande, in welchem er den Herrn
Prof. Philippi angetrofen hat, wofern er es vor noͤ-
thig findet, zu rechtfertigen, und begnuͤge mich, nur
auf dasjenige zu antworten, wodurch man meine
Nachricht von dem Tode des Herrn Prof. Philippi
verdaͤchtig zu machen, geſuchet hat.

Jch bin zwar ſonſt ein Feind von allen Zaͤnckereyen,
und goͤnne einem jeden gerne ſeine Meinung. Jch
wuͤrde mir alſo nimmer die Muͤhe gegeben haben,
meinen Widerſprechern ein Wort zu antworten,
wenn dieſe hitzige Herren ſich nur in den Schrancken
des gemeinen Wohlſtandes gehalten, und mich nicht
auf eine, unter wohlerzogenen, und in einigem Anſe-
hen lebenden Leuten, unerhoͤrte Weiſe angegriffen
haͤtten. Jch habe Narren gekannt, die zu der Zeit,
als der vorige Koͤnig in Schweden vor Friedrichs-
Halle erſchoſſen wurde, aus einer unſinnigen Nei-
gung gegen dieſen Printzen, in langer Zeit nicht
glauben wollten, er ſey wuͤrcklich todt; ſondern alles,
was von ſeinem Tode geſaget, und geſchrieben wur-
de, vor falſch hielten: Aber dieſe Phantaſten gien-
gen doch nicht ſo weit, daß ſie diejenigen, ſo ande-
rer Meinung waren, als ſie, vor Laͤſterer und Ma-
jeſtaͤt-Schaͤnder gehalten haͤtten. Wenn demnach
meine Gegner nur halb ſo viel Vernunft gegen mich
gebraucht haͤtten, als dieſe Gecken; ſo wuͤrde ich
ihren ungereimten Widerſpruch ihrer, obgleich un-

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[454/0546] (o) bereden, alles, was der beruͤhmte Medicus, und ich, von des Herrn Prof. Philippi klaͤglichem Zu- ſtande, und darauf erfolgtem Abſterben geſchrie- ben haben, ſey falſch und erlogen. Jch uͤberlaſſe dem Herrn D. B … ſeinen Be- richt von dem Zuſtande, in welchem er den Herrn Prof. Philippi angetrofen hat, wofern er es vor noͤ- thig findet, zu rechtfertigen, und begnuͤge mich, nur auf dasjenige zu antworten, wodurch man meine Nachricht von dem Tode des Herrn Prof. Philippi verdaͤchtig zu machen, geſuchet hat. Jch bin zwar ſonſt ein Feind von allen Zaͤnckereyen, und goͤnne einem jeden gerne ſeine Meinung. Jch wuͤrde mir alſo nimmer die Muͤhe gegeben haben, meinen Widerſprechern ein Wort zu antworten, wenn dieſe hitzige Herren ſich nur in den Schrancken des gemeinen Wohlſtandes gehalten, und mich nicht auf eine, unter wohlerzogenen, und in einigem Anſe- hen lebenden Leuten, unerhoͤrte Weiſe angegriffen haͤtten. Jch habe Narren gekannt, die zu der Zeit, als der vorige Koͤnig in Schweden vor Friedrichs- Halle erſchoſſen wurde, aus einer unſinnigen Nei- gung gegen dieſen Printzen, in langer Zeit nicht glauben wollten, er ſey wuͤrcklich todt; ſondern alles, was von ſeinem Tode geſaget, und geſchrieben wur- de, vor falſch hielten: Aber dieſe Phantaſten gien- gen doch nicht ſo weit, daß ſie diejenigen, ſo ande- rer Meinung waren, als ſie, vor Laͤſterer und Ma- jeſtaͤt-Schaͤnder gehalten haͤtten. Wenn demnach meine Gegner nur halb ſo viel Vernunft gegen mich gebraucht haͤtten, als dieſe Gecken; ſo wuͤrde ich ihren ungereimten Widerſpruch ihrer, obgleich un- ver-

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Zitationshilfe: [Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 454. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/546>, abgerufen am 25.11.2024.