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[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739.

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(o)
du gewahr werden, daß du, mit gutem Gewissen,
dich nicht ferner grausam gegen uns stellen könnest.
Du wirst die Stunden bereuen, die du ausser unserer
stchtbaren Gemeinschaft zugebracht hast, und
dich nicht einen Augenblick bedencken, öfentlich in
eine Gesellschaft zu treten, die deine Verdienste besser
zu schätzen weiß, als die grossen Geister, denen es
niemand leicht recht machen kan. Du siehest, wie un-
möglich es ist, den Beyfall dieser Hochmüthigen zu
gewinnen. Je eyferiger du darnach strebest, je lä-
cherlicher
wirst du ihnen. Zeige ihnen demnach, daß
du auch ohne ihren Beyfall groß seyn kanst. Wende
dich zu uns, deinen Verehrern, die bereit sind, dich
mit ofenen Armen zu empfangen. Nimm den Posten
ein, den wir dir anbieten, und ergreife die Gelegenheit,
in demselben, dich, und unsere Gesellschaft, wegen aller
Verachtung und Drangsale, so wir von unsern Fein-
den erlitten haben, mit Nachdruck zu rächen.

Erlaube uns, grosser Philippi, daß wir dich, in
aller Demuth, noch einmahl darum anflehen. Er-
höre unsere Bitte, und fasse denjenigen heldenmü-
thigen Entschluß,
der allein fähig ist, den Ueber-
muth
unserer Widersacher zu dämpfen, unsere Ge-
sellschaft aus ihrem Bedruck zu reissen, und deinen
Namen unsterblich zu machen.

"Haec sunt, quae nostra liceat te voce moneri,
"Vade age, & ingentem factis fer ad aethera
Trojam
(56).
VII. Sottises
(56) Virgilius AEneid. Lib. III. v. 461. 462.

(o)
du gewahr werden, daß du, mit gutem Gewiſſen,
dich nicht ferner grauſam gegen uns ſtellen koͤnneſt.
Du wirſt die Stunden bereuen, die du auſſer unſerer
ſtchtbaren Gemeinſchaft zugebracht haſt, und
dich nicht einen Augenblick bedencken, oͤfentlich in
eine Geſellſchaft zu treten, die deine Verdienſte beſſer
zu ſchaͤtzen weiß, als die groſſen Geiſter, denen es
niemand leicht recht machen kan. Du ſieheſt, wie un-
moͤglich es iſt, den Beyfall dieſer Hochmuͤthigen zu
gewinnen. Je eyferiger du darnach ſtrebeſt, je laͤ-
cherlicher
wirſt du ihnen. Zeige ihnen demnach, daß
du auch ohne ihren Beyfall groß ſeyn kanſt. Wende
dich zu uns, deinen Verehrern, die bereit ſind, dich
mit ofenen Armen zu empfangen. Nim̃ den Poſten
ein, den wir dir anbieten, und ergreife die Gelegenheit,
in demſelben, dich, und unſere Geſellſchaft, wegen aller
Verachtung und Drangſale, ſo wir von unſern Fein-
den erlitten haben, mit Nachdruck zu raͤchen.

Erlaube uns, groſſer Philippi, daß wir dich, in
aller Demuth, noch einmahl darum anflehen. Er-
hoͤre unſere Bitte, und faſſe denjenigen heldenmuͤ-
thigen Entſchluß,
der allein faͤhig iſt, den Ueber-
muth
unſerer Widerſacher zu daͤmpfen, unſere Ge-
ſellſchaft aus ihrem Bedruck zu reiſſen, und deinen
Namen unſterblich zu machen.

„Hæc ſunt, quæ noſtra liceat te voce moneri,
„Vade age, & ingentem factis fer ad æthera
Trojam
(56).
VII. Sottiſes
(56) Virgilius Æneid. Lib. III. v. 461. 462.
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[422/0514] (o) du gewahr werden, daß du, mit gutem Gewiſſen, dich nicht ferner grauſam gegen uns ſtellen koͤnneſt. Du wirſt die Stunden bereuen, die du auſſer unſerer ſtchtbaren Gemeinſchaft zugebracht haſt, und dich nicht einen Augenblick bedencken, oͤfentlich in eine Geſellſchaft zu treten, die deine Verdienſte beſſer zu ſchaͤtzen weiß, als die groſſen Geiſter, denen es niemand leicht recht machen kan. Du ſieheſt, wie un- moͤglich es iſt, den Beyfall dieſer Hochmuͤthigen zu gewinnen. Je eyferiger du darnach ſtrebeſt, je laͤ- cherlicher wirſt du ihnen. Zeige ihnen demnach, daß du auch ohne ihren Beyfall groß ſeyn kanſt. Wende dich zu uns, deinen Verehrern, die bereit ſind, dich mit ofenen Armen zu empfangen. Nim̃ den Poſten ein, den wir dir anbieten, und ergreife die Gelegenheit, in demſelben, dich, und unſere Geſellſchaft, wegen aller Verachtung und Drangſale, ſo wir von unſern Fein- den erlitten haben, mit Nachdruck zu raͤchen. Erlaube uns, groſſer Philippi, daß wir dich, in aller Demuth, noch einmahl darum anflehen. Er- hoͤre unſere Bitte, und faſſe denjenigen heldenmuͤ- thigen Entſchluß, der allein faͤhig iſt, den Ueber- muth unſerer Widerſacher zu daͤmpfen, unſere Ge- ſellſchaft aus ihrem Bedruck zu reiſſen, und deinen Namen unſterblich zu machen. „Hæc ſunt, quæ noſtra liceat te voce moneri, „Vade age, & ingentem factis fer ad æthera Trojam (56). VII. Sottiſes (56) Virgilius Æneid. Lib. III. v. 461. 462.

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Zitationshilfe: [Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 422. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/514>, abgerufen am 25.11.2024.