heit sind, welche wir von unserm Haupte unum- gänglich erfordern, und sich in seiner Seelen freuen, daß eben er derjenige seyn müssen, an dessen Lobrede du dein Meister-Stück in der Kunst, eine Schrift, wider welche man mit Vernunft nichts aufzubringen weiß, nachdrücklich zu widerlegen, mit allgemei- nem Beyfall unserer Gesellschaft abgeleget hast.
Und eben die Betrachtung dieses Meister- Stücks, setzt uns fast ausser uns. Wie genau, unver- gleichlicher Mann, stimmet dasselbe nicht mit den Ge- setzen unserer Gesellschaft überein! Und wie würdig macht es dich nicht derjenigen Stelle in unserer Ge- sellschaft, welche wir uns erkühnet haben, dir einmü- thiglich anzubieten! Man siehet deutlich aus den Kla- gen und Beschwerden, welche du gegen den von Box- horn führest, daß du mit einer bedachtsamen Le- sung und genauen Erwegung der Lob-Rede, die er auf dich gehalten hat, die edle Zeit, nach Art unserer Feinde, nicht verdorben, sondern daß du, da dir diese Lob-Rede beym ersten Anblick bedencklich geschienen, so gleich in dich gekehret bist, um durch eine leb- hafte Vorstellung deiner unendlich grossen Verdienste, und durch eine tiefsinnige Betrach- tung des eingebildeten Frevels, deines vermein- ten Widersachers, in denjenigen Eyfer zu gerathen, der unentbehrlich ist, wenn man doppeltsehen, und in einer Schrift Fehler entdecken will, die nirgends zu finden sind. So machen es alle Geister unserer Art, werther Philippi, und wir müssen bekennen, daß du in diesem Stücke alle deine Brüder weit übertrifft. Wir preisen dich desfals glücklich, vor- treflicher Mann, und werden uns bestreben, deinem
Bey-
(o)
heit ſind, welche wir von unſerm Haupte unum- gaͤnglich erfordern, und ſich in ſeiner Seelen freuen, daß eben er derjenige ſeyn muͤſſen, an deſſen Lobrede du dein Meiſter-Stuͤck in der Kunſt, eine Schrift, wider welche man mit Vernunft nichts aufzubringen weiß, nachdruͤcklich zu widerlegen, mit allgemei- nem Beyfall unſerer Geſellſchaft abgeleget haſt.
Und eben die Betrachtung dieſes Meiſter- Stuͤcks, ſetzt uns faſt auſſer uns. Wie genau, unver- gleichlicher Mann, ſtimmet daſſelbe nicht mit den Ge- ſetzen unſerer Geſellſchaft uͤberein! Und wie wuͤrdig macht es dich nicht derjenigen Stelle in unſerer Ge- ſellſchaft, welche wir uns erkuͤhnet haben, dir einmuͤ- thiglich anzubieten! Man ſiehet deutlich aus den Kla- gen und Beſchwerden, welche du gegen den von Box- horn fuͤhreſt, daß du mit einer bedachtſamen Le- ſung und genauen Erwegung der Lob-Rede, die er auf dich gehalten hat, die edle Zeit, nach Art unſerer Feinde, nicht verdorben, ſondern daß du, da dir dieſe Lob-Rede beym erſten Anblick bedencklich geſchienen, ſo gleich in dich gekehret biſt, um durch eine leb- hafte Vorſtellung deiner unendlich groſſen Verdienſte, und durch eine tiefſinnige Betrach- tung des eingebildeten Frevels, deines vermein- ten Widerſachers, in denjenigen Eyfer zu gerathen, der unentbehrlich iſt, wenn man doppeltſehen, und in einer Schrift Fehler entdecken will, die nirgends zu finden ſind. So machen es alle Geiſter unſerer Art, werther Philippi, und wir muͤſſen bekennen, daß du in dieſem Stuͤcke alle deine Bruͤder weit uͤbertrifft. Wir preiſen dich desfals gluͤcklich, vor- treflicher Mann, und werden uns beſtreben, deinem
Bey-
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heit ſind, welche wir von unſerm Haupte unum-
gaͤnglich erfordern, und ſich in ſeiner Seelen freuen,
daß eben er derjenige ſeyn muͤſſen, an deſſen Lobrede
du dein Meiſter-Stuͤck in der Kunſt, eine Schrift,
wider welche man mit Vernunft nichts aufzubringen
weiß, nachdruͤcklich zu widerlegen, mit allgemei-
nem Beyfall unſerer Geſellſchaft abgeleget haſt.
Und eben die Betrachtung dieſes Meiſter-
Stuͤcks, ſetzt uns faſt auſſer uns. Wie genau, unver-
gleichlicher Mann, ſtimmet daſſelbe nicht mit den Ge-
ſetzen unſerer Geſellſchaft uͤberein! Und wie wuͤrdig
macht es dich nicht derjenigen Stelle in unſerer Ge-
ſellſchaft, welche wir uns erkuͤhnet haben, dir einmuͤ-
thiglich anzubieten! Man ſiehet deutlich aus den Kla-
gen und Beſchwerden, welche du gegen den von Box-
horn fuͤhreſt, daß du mit einer bedachtſamen Le-
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er auf dich gehalten hat, die edle Zeit, nach Art unſerer
Feinde, nicht verdorben, ſondern daß du, da dir dieſe
Lob-Rede beym erſten Anblick bedencklich geſchienen,
ſo gleich in dich gekehret biſt, um durch eine leb-
hafte Vorſtellung deiner unendlich groſſen
Verdienſte, und durch eine tiefſinnige Betrach-
tung des eingebildeten Frevels, deines vermein-
ten Widerſachers, in denjenigen Eyfer zu gerathen,
der unentbehrlich iſt, wenn man doppeltſehen, und
in einer Schrift Fehler entdecken will, die nirgends
zu finden ſind. So machen es alle Geiſter unſerer
Art, werther Philippi, und wir muͤſſen bekennen,
daß du in dieſem Stuͤcke alle deine Bruͤder weit
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[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 408. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/500>, abgerufen am 25.11.2024.
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