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[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739.

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(o)
gen; sondern sich, durch unser Zureden, besänf-
tigen lassen.

Wie hitzig er auch ist; so kan ich ihm doch rühm-
lich nachsagen, daß er den Vorstellungen seiner
Freunde Raum giebt. Jch erinnere mich, daß er ein-
mahl um ein paar lumpen Ohrfeigen so böse wur-
de, daß er von Leder ziehen wolte: Er zog auch
würcklich den Degen halb aus, aber auf mein Zu-
reden machte er es wie der Achilles, und steckte ihn
säuberlich wieder in die Scheide (*)

. . . . [fremdsprachliches Material - 5 Zeilen fehlen]
. . . . . . . .
. . . . In argenteo manubrio tenebat
manum gravem
Rursus autem vaginae impulit magnum en-
sem, nec fuit inobediens
Verbo Minervae
. . . . . . . (49)

Es ist also bey mir noch nicht alle Hofnung ver-
schwunden, grosser Philippi, allen Weiterungen
zwischen dir, und dem Herrn von Boxhorn,
vorzubeugen, und dich gäntzlich mit ihm auszu-
söhnen. Jndessen wirst du mir erlauben, dir zu
sagen, daß ich dieser Mühe gerne überhoben gewe-
sen wäre und viel darum geben wolte, daß du un-
sern Bruder, den von Boxhorn nicht so hart ange-
griffen hättest. Er hat es nicht um dich verdienet, und

ich
(*) So hat es der Herr Prof. Philippi würcklich in Mer-
seburg gemacht.
(49) Homerus Iliad. A.
C c 2

(o)
gen; ſondern ſich, durch unſer Zureden, beſaͤnf-
tigen laſſen.

Wie hitzig er auch iſt; ſo kan ich ihm doch ruͤhm-
lich nachſagen, daß er den Vorſtellungen ſeiner
Freunde Raum giebt. Jch erinnere mich, daß er ein-
mahl um ein paar lumpen Ohrfeigen ſo boͤſe wur-
de, daß er von Leder ziehen wolte: Er zog auch
wuͤrcklich den Degen halb aus, aber auf mein Zu-
reden machte er es wie der Achilles, und ſteckte ihn
ſaͤuberlich wieder in die Scheide (*)

. . . . [fremdsprachliches Material – 5 Zeilen fehlen]
. . . . . . . .
. . . . In argenteo manubrio tenebat
manum gravem
Rurſus autem vaginæ impulit magnum en-
ſem, nec fuit inobediens
Verbo Minervæ
. . . . . . . (49)

Es iſt alſo bey mir noch nicht alle Hofnung ver-
ſchwunden, groſſer Philippi, allen Weiterungen
zwiſchen dir, und dem Herrn von Boxhorn,
vorzubeugen, und dich gaͤntzlich mit ihm auszu-
ſoͤhnen. Jndeſſen wirſt du mir erlauben, dir zu
ſagen, daß ich dieſer Muͤhe gerne uͤberhoben gewe-
ſen waͤre und viel darum geben wolte, daß du un-
ſern Bruder, den von Boxhorn nicht ſo hart ange-
griffen haͤtteſt. Er hat es nicht um dich verdienet, und

ich
(*) So hat es der Herr Prof. Philippi wuͤrcklich in Mer-
ſeburg gemacht.
(49) Homerus Iliad. A.
C c 2
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[403/0495] (o) gen; ſondern ſich, durch unſer Zureden, beſaͤnf- tigen laſſen. Wie hitzig er auch iſt; ſo kan ich ihm doch ruͤhm- lich nachſagen, daß er den Vorſtellungen ſeiner Freunde Raum giebt. Jch erinnere mich, daß er ein- mahl um ein paar lumpen Ohrfeigen ſo boͤſe wur- de, daß er von Leder ziehen wolte: Er zog auch wuͤrcklich den Degen halb aus, aber auf mein Zu- reden machte er es wie der Achilles, und ſteckte ihn ſaͤuberlich wieder in die Scheide (*) . . . . _____ . . . . . . . . . . . . In argenteo manubrio tenebat manum gravem Rurſus autem vaginæ impulit magnum en- ſem, nec fuit inobediens Verbo Minervæ . . . . . . . (49) Es iſt alſo bey mir noch nicht alle Hofnung ver- ſchwunden, groſſer Philippi, allen Weiterungen zwiſchen dir, und dem Herrn von Boxhorn, vorzubeugen, und dich gaͤntzlich mit ihm auszu- ſoͤhnen. Jndeſſen wirſt du mir erlauben, dir zu ſagen, daß ich dieſer Muͤhe gerne uͤberhoben gewe- ſen waͤre und viel darum geben wolte, daß du un- ſern Bruder, den von Boxhorn nicht ſo hart ange- griffen haͤtteſt. Er hat es nicht um dich verdienet, und ich (*) So hat es der Herr Prof. Philippi wuͤrcklich in Mer- ſeburg gemacht. (49) Homerus Iliad. A. C c 2

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Zitationshilfe: [Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 403. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/495>, abgerufen am 22.11.2024.