eures ausgenommen, ärgerliche und strafwürdi- ge Ausdrücke Danck sagen solle, da es vielmehr hö- hern Orts berichtet habe: So dancke ihm doch vor diejenige lustige Einfälle, darinne er mir und an- dern was zu lachen gemacht hat, und weil ein sol- cher Mann auf mancher Universität noch fehlet, der einem was lustiges und lächerliches vorma- chen könne, so wolte ihm fast rathen, sich dahin zu wenden, zumahl wir ein und andern grossenRailleur seit nicht gar langer Zeit verlohren haben.
Was ich euch übrigens, ihr wohlansehnlichen kleinen Geister, hierdurch in einem versiegelten Schreiben vertraue, nemlich meine völlige Beant- wortung derjenigen Puncte, die noch einer Antwort werth sind, das übergebet ihm eher nicht, als wenn er wieder in eure Gesellschaft kömmt. Solte er aber aussen bleiben, und meine Antwort gern gedruckt se- hen wollen; so thut ihm zu wissen, daß, wo er vor ei- nen rechtschafenen Wiedersacher, und nicht vor einen Pasquillanten, oder gar vor den, den er in sei- ner vierdten Anmerckung völlig auszusprechen verbis- sen, angesehen seyn wolle, er sich mit Nahmen nen- ne, sonst ich ihn nicht einmahl vor ein Mitglied eurer Gesellschaft weiter erkennen würde. Lebet wohl! ihr kleinen Geister! lebet wohl!
Statius. Quas gerit ore minas? quanto premit omnia fastu? Hic ne unquam privatus erit? . . . .
Höfliche
(o)
eures ausgenommen, aͤrgerliche und ſtrafwuͤrdi- ge Ausdruͤcke Danck ſagen ſolle, da es vielmehr hoͤ- hern Orts berichtet habe: So dancke ihm doch vor diejenige luſtige Einfaͤlle, darinne er mir und an- dern was zu lachen gemacht hat, und weil ein ſol- cher Mann auf mancher Univerſitaͤt noch fehlet, der einem was luſtiges und laͤcherliches vorma- chen koͤnne, ſo wolte ihm faſt rathen, ſich dahin zu wenden, zumahl wir ein und andern groſſenRailleur ſeit nicht gar langer Zeit verlohren haben.
Was ich euch uͤbrigens, ihr wohlanſehnlichen kleinen Geiſter, hierdurch in einem verſiegelten Schreiben vertraue, nemlich meine voͤllige Beant- wortung derjenigen Puncte, die noch einer Antwort werth ſind, das uͤbergebet ihm eher nicht, als wenn er wieder in eure Geſellſchaft koͤmmt. Solte er aber auſſen bleiben, und meine Antwort gern gedruckt ſe- hen wollen; ſo thut ihm zu wiſſen, daß, wo er vor ei- nen rechtſchafenen Wiederſacher, und nicht vor einen Pasquillanten, oder gar vor den, den er in ſei- ner vierdten Anmerckung voͤllig auszuſprechen verbiſ- ſen, angeſehen ſeyn wolle, er ſich mit Nahmen nen- ne, ſonſt ich ihn nicht einmahl vor ein Mitglied eurer Geſellſchaft weiter erkennen wuͤrde. Lebet wohl! ihr kleinen Geiſter! lebet wohl!
Statius. Quas gerit ore minas? quanto premit omnia faſtu? Hic ne unquam privatus erit? . . . .
Hoͤfliche
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eures ausgenommen, aͤrgerliche und ſtrafwuͤrdi-
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hern Orts berichtet habe: So dancke ihm doch vor
diejenige luſtige Einfaͤlle, darinne er mir und an-
dern was zu lachen gemacht hat, und weil ein ſol-
cher Mann auf mancher Univerſitaͤt noch fehlet, der
einem was luſtiges und laͤcherliches vorma-
chen koͤnne, ſo wolte ihm faſt rathen, ſich dahin zu
wenden, zumahl wir ein und andern groſſen Railleur
ſeit nicht gar langer Zeit verlohren haben.
Was ich euch uͤbrigens, ihr wohlanſehnlichen
kleinen Geiſter, hierdurch in einem verſiegelten
Schreiben vertraue, nemlich meine voͤllige Beant-
wortung derjenigen Puncte, die noch einer Antwort
werth ſind, das uͤbergebet ihm eher nicht, als wenn
er wieder in eure Geſellſchaft koͤmmt. Solte er aber
auſſen bleiben, und meine Antwort gern gedruckt ſe-
hen wollen; ſo thut ihm zu wiſſen, daß, wo er vor ei-
nen rechtſchafenen Wiederſacher, und nicht vor
einen Pasquillanten, oder gar vor den, den er in ſei-
ner vierdten Anmerckung voͤllig auszuſprechen verbiſ-
ſen, angeſehen ſeyn wolle, er ſich mit Nahmen nen-
ne, ſonſt ich ihn nicht einmahl vor ein Mitglied
eurer Geſellſchaft weiter erkennen wuͤrde. Lebet
wohl! ihr kleinen Geiſter! lebet wohl!
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Quas gerit ore minas? quanto premit omnia
faſtu?
Hic ne unquam privatus erit? . . . .
Hoͤfliche
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[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 352. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/444>, abgerufen am 22.11.2024.
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