respondenten sich gegen ihn bedienet hatte, so übel, daß er sich bey dem Rath zu Ham- burg darüber beschwerete, und seinen Brief an den Rath, ich weiß nicht, warum, drucken ließ. Aus diesem Briefe, der auf gewisse Maasse, nicht ohne Wirckung war, leuchtete so viel Boßheit, und ein so uner- träglicher Stoltz hervor, daß ich, so bald ich ihn laß, den Entschluß fassete, die lä- cherliche Schrift, über deren Censur der Herr Prof. Philippi sich beschwerete, noch schärfer vorzunehmen, als der Ver- fasser des Corresondenten gethan hatte. Denn, die Wahrheit zu sagen, es ver- droß mich, daß der Hr. Prof. Philippi, nach aller meiner Mühe, die ich mir ge- geben hatte, ihn zu demüthigen, sich doch noch so trotzig geberdete, und unverschämt genug war, mit Ungestüm zu verlangen, daß die Leute anders, als mit Verachtung und Abscheu von seinen Schriften reden solten.
Jch wolte ihm demnach den Rest geben, und schrieb den glaubwürdigen Bericht eines Medici von dem Zustande, in welchem er den Hrn. Prof. Philippi den 20ten Junius 1734 angetroffen. Jch führte in diesem Bericht den Herrn
Prof.
(o)
reſpondenten ſich gegen ihn bedienet hatte, ſo uͤbel, daß er ſich bey dem Rath zu Ham- burg daruͤber beſchwerete, und ſeinen Brief an den Rath, ich weiß nicht, warum, drucken ließ. Aus dieſem Briefe, der auf gewiſſe Maaſſe, nicht ohne Wirckung war, leuchtete ſo viel Boßheit, und ein ſo uner- traͤglicher Stoltz hervor, daß ich, ſo bald ich ihn laß, den Entſchluß faſſete, die laͤ- cherliche Schrift, uͤber deren Cenſur der Herr Prof. Philippi ſich beſchwerete, noch ſchaͤrfer vorzunehmen, als der Ver- faſſer des Correſondenten gethan hatte. Denn, die Wahrheit zu ſagen, es ver- droß mich, daß der Hr. Prof. Philippi, nach aller meiner Muͤhe, die ich mir ge- geben hatte, ihn zu demuͤthigen, ſich doch noch ſo trotzig geberdete, und unverſchaͤmt genug war, mit Ungeſtuͤm zu verlangen, daß die Leute anders, als mit Verachtung und Abſcheu von ſeinen Schriften reden ſolten.
Jch wolte ihm demnach den Reſt geben, und ſchrieb den glaubwuͤrdigen Bericht eines Medici von dem Zuſtande, in welchem er den Hrn. Prof. Philippi den 20ten Junius 1734 angetroffen. Jch fuͤhrte in dieſem Bericht den Herrn
Prof.
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(o)
reſpondenten ſich gegen ihn bedienet hatte,
ſo uͤbel, daß er ſich bey dem Rath zu Ham-
burg daruͤber beſchwerete, und ſeinen Brief
an den Rath, ich weiß nicht, warum,
drucken ließ. Aus dieſem Briefe, der auf
gewiſſe Maaſſe, nicht ohne Wirckung war,
leuchtete ſo viel Boßheit, und ein ſo uner-
traͤglicher Stoltz hervor, daß ich, ſo bald
ich ihn laß, den Entſchluß faſſete, die laͤ-
cherliche Schrift, uͤber deren Cenſur der
Herr Prof. Philippi ſich beſchwerete,
noch ſchaͤrfer vorzunehmen, als der Ver-
faſſer des Correſondenten gethan hatte.
Denn, die Wahrheit zu ſagen, es ver-
droß mich, daß der Hr. Prof. Philippi,
nach aller meiner Muͤhe, die ich mir ge-
geben hatte, ihn zu demuͤthigen, ſich doch
noch ſo trotzig geberdete, und unverſchaͤmt
genug war, mit Ungeſtuͤm zu verlangen,
daß die Leute anders, als mit Verachtung
und Abſcheu von ſeinen Schriften reden
ſolten.
Jch wolte ihm demnach den Reſt geben,
und ſchrieb den glaubwuͤrdigen Bericht
eines Medici von dem Zuſtande, in
welchem er den Hrn. Prof. Philippi
den 20ten Junius 1734 angetroffen.
Jch fuͤhrte in dieſem Bericht den Herrn
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[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/44>, abgerufen am 21.11.2024.
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