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[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739.

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(o)
und hat dem Hr. Prof. Philippi gesagt, was
eigentlich ein Rest sey. Jch glaube daher
nicht, daß dieser ehrliche Mann Lust habe seinen
Fehler zu beschönigen. Er bereuet ihn.

XI. Klingt es läppisch, wenn in den Kappen,
als was besonders gesagt wird, die Unterle-
gung der Hertzen auf den Wege, den der Kö-
nig gereiset, sey nicht nach dem Buchstaben zu
verstehen. Denn wer thut das? Der Ver-
fasser des Briontes spottet nur darüber, daß
der Hr. Prof. Philippi, nachdem er die Her-
tzen der Unterthanen in Steine verwandelt,
und den Weg damit gepflastert hat, von dem
Könige verlanget, er solle geruhen, sich darauf
zu lagern. Er meint es sey eine Unbescheidenheit,
dem Könige zuzumuthen, daß er aus dem Wa-
gen steigen, und sich auf dem Wege liegende
Hertzen legen solle: Er lacht über dieses Zumu-
then, und es ist zu glauben, daß der Hr. Prof.
Philippi ihm seinen Scrupel gantz anders
würde benommen haben, als durch die unge-
reimte Erinnerung, man müsse die Unterle-
gung der Hertzen nicht nach dem Buchstaben
verstehen.

XII. Erhellet die Unmöglichkeit, daß der Hr.
Prof. Philippi die Kappen gemacht haben
könne, vornehmlich aus der Stelle, da sein
Gleichniß von dem wunderbaren Steuer-
Mann vertheidiget wird der auf Schifen
vom ersten Rang,
das Wasser mit einem
Ruder
durchschneidet. Man stellet ihn als ei-
nen Menschen vor, der, ob er wohl seine Thor-

heit

(o)
und hat dem Hr. Prof. Philippi geſagt, was
eigentlich ein Reſt ſey. Jch glaube daher
nicht, daß dieſer ehrliche Mann Luſt habe ſeinen
Fehler zu beſchoͤnigen. Er bereuet ihn.

XI. Klingt es laͤppiſch, wenn in den Kappen,
als was beſonders geſagt wird, die Unterle-
gung der Hertzen auf den Wege, den der Koͤ-
nig gereiſet, ſey nicht nach dem Buchſtaben zu
verſtehen. Denn wer thut das? Der Ver-
faſſer des Briontes ſpottet nur daruͤber, daß
der Hr. Prof. Philippi, nachdem er die Her-
tzen der Unterthanen in Steine verwandelt,
und den Weg damit gepflaſtert hat, von dem
Koͤnige verlanget, er ſolle geruhen, ſich darauf
zu lagern. Er meint es ſey eine Unbeſcheidenheit,
dem Koͤnige zuzumuthen, daß er aus dem Wa-
gen ſteigen, und ſich auf dem Wege liegende
Hertzen legen ſolle: Er lacht uͤber dieſes Zumu-
then, und es iſt zu glauben, daß der Hr. Prof.
Philippi ihm ſeinen Scrupel gantz anders
wuͤrde benommen haben, als durch die unge-
reimte Erinnerung, man muͤſſe die Unterle-
gung der Hertzen nicht nach dem Buchſtaben
verſtehen.

XII. Erhellet die Unmoͤglichkeit, daß der Hr.
Prof. Philippi die Kappen gemacht haben
koͤnne, vornehmlich aus der Stelle, da ſein
Gleichniß von dem wunderbaren Steuer-
Mann vertheidiget wird der auf Schifen
vom erſten Rang,
das Waſſer mit einem
Ruder
durchſchneidet. Man ſtellet ihn als ei-
nen Menſchen vor, der, ob er wohl ſeine Thor-

heit
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[318/0410] (o) und hat dem Hr. Prof. Philippi geſagt, was eigentlich ein Reſt ſey. Jch glaube daher nicht, daß dieſer ehrliche Mann Luſt habe ſeinen Fehler zu beſchoͤnigen. Er bereuet ihn. XI. Klingt es laͤppiſch, wenn in den Kappen, als was beſonders geſagt wird, die Unterle- gung der Hertzen auf den Wege, den der Koͤ- nig gereiſet, ſey nicht nach dem Buchſtaben zu verſtehen. Denn wer thut das? Der Ver- faſſer des Briontes ſpottet nur daruͤber, daß der Hr. Prof. Philippi, nachdem er die Her- tzen der Unterthanen in Steine verwandelt, und den Weg damit gepflaſtert hat, von dem Koͤnige verlanget, er ſolle geruhen, ſich darauf zu lagern. Er meint es ſey eine Unbeſcheidenheit, dem Koͤnige zuzumuthen, daß er aus dem Wa- gen ſteigen, und ſich auf dem Wege liegende Hertzen legen ſolle: Er lacht uͤber dieſes Zumu- then, und es iſt zu glauben, daß der Hr. Prof. Philippi ihm ſeinen Scrupel gantz anders wuͤrde benommen haben, als durch die unge- reimte Erinnerung, man muͤſſe die Unterle- gung der Hertzen nicht nach dem Buchſtaben verſtehen. XII. Erhellet die Unmoͤglichkeit, daß der Hr. Prof. Philippi die Kappen gemacht haben koͤnne, vornehmlich aus der Stelle, da ſein Gleichniß von dem wunderbaren Steuer- Mann vertheidiget wird der auf Schifen vom erſten Rang, das Waſſer mit einem Ruder durchſchneidet. Man ſtellet ihn als ei- nen Menſchen vor, der, ob er wohl ſeine Thor- heit

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Zitationshilfe: [Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 318. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/410>, abgerufen am 25.11.2024.