auch, mich weiter des Redens zu enthalten, da die un- wandelbare höchst-erfreuliche Nachricht von der unvermutheten Erhebung des Herrn Prof. Philippi durch das Hertz aller redlichgesinnten, mithin auch vornehmlich durch die Jhrigen, gleich einem gewalt- samen Strohm, den keine Dämme aufhalten, hin- durch bricht und die Freude durch alle Glieder des Lei- bes, um nicht bey weiterer Beklemmung in den Her- tzen, es gar zu zerbrechen, einen ungehinderten Aus- gang zu nehmen trachtet? Sind demnach gleich meine Worte zu niedrig, als daß sie den hohen Grad unsers Vergnügens auszudrücken vermögten, und lässt sich gleich ein erhabner Cedernbaum nicht mit einem geringen Maaßstabe von Cypressenholtz ausmessen; So soll doch dasmahl mein Hertz vor mich reden, und Dero eigene gerechte Freude über die Beforderung des Herrn Prof. Philippi soll mir zur Regel und zum Maaßstabe dienen, um darnach die Gerechtigkeit der Freude aller Verehrer dieses gros- sen Mannes auszumessen.
Es breche also nunmehr ungehindert die verborge- ne Freude meines Hertzens aus der Quelle der Ehr- erbietigkeit hervor, und ohnerachtet solche Dero aller- seits hellen Gemüths-Augen bereits unverborgen ist; so vermenge sich doch mein Freudenton mit dem In dulci jubilo aller, so die Verdienste des Hn. Pr. Philippi kennen, und erfülle die Lufft mit einem hel- len und deutlichen Vivat! mit einem freudigen Hoch! und mit einem frohlockenden Jubelgeschrey13). Es lebe der Herr Prof. Philippi! Hoch!
Mich
13) Wann der geneigte Leser hier einen Unterscheid in der
K
(o)
auch, mich weiter des Redens zu enthalten, da die un- wandelbare hoͤchſt-erfreuliche Nachricht von der unvermutheten Erhebung des Herrn Prof. Philippi durch das Hertz aller redlichgeſinnten, mithin auch vornehmlich durch die Jhrigen, gleich einem gewalt- ſamen Strohm, den keine Daͤmme aufhalten, hin- durch bricht und die Freude durch alle Glieder des Lei- bes, um nicht bey weiterer Beklemmung in den Her- tzen, es gar zu zerbrechen, einen ungehinderten Aus- gang zu nehmen trachtet? Sind demnach gleich meine Worte zu niedrig, als daß ſie den hohen Grad unſers Vergnuͤgens auszudruͤcken vermoͤgten, und laͤſſt ſich gleich ein erhabner Cedernbaum nicht mit einem geringen Maaßſtabe von Cypreſſenholtz ausmeſſen; So ſoll doch dasmahl mein Hertz vor mich reden, und Dero eigene gerechte Freude uͤber die Beforderung des Herrn Prof. Philippi ſoll mir zur Regel und zum Maaßſtabe dienen, um darnach die Gerechtigkeit der Freude aller Verehrer dieſes groſ- ſen Mannes auszumeſſen.
Es breche alſo nunmehr ungehindert die verborge- ne Freude meines Hertzens aus der Quelle der Ehr- erbietigkeit hervor, und ohnerachtet ſolche Dero aller- ſeits hellen Gemuͤths-Augen bereits unverborgen iſt; ſo vermenge ſich doch mein Freudenton mit dem In dulci jubilo aller, ſo die Verdienſte des Hn. Pr. Philippi kennen, und erfuͤlle die Lufft mit einem hel- len und deutlichen Vivat! mit einem freudigen Hoch! und mit einem frohlockenden Jubelgeſchrey13). Es lebe der Herr Prof. Philippi! Hoch!
Mich
13) Wann der geneigte Leſer hier einen Unterſcheid in der
K
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0237"n="145"/><fwplace="top"type="header">(<hirendition="#aq">o</hi>)</fw><lb/>
auch, mich weiter des Redens zu enthalten, da die <hirendition="#fr">un-<lb/>
wandelbare</hi> hoͤchſt-erfreuliche Nachricht von der<lb/>
unvermutheten Erhebung des Herrn Prof. Philippi<lb/>
durch das Hertz aller redlichgeſinnten, mithin auch<lb/>
vornehmlich durch die Jhrigen, gleich einem gewalt-<lb/>ſamen Strohm, den keine Daͤmme aufhalten, hin-<lb/>
durch bricht und die Freude durch alle Glieder des Lei-<lb/>
bes, um nicht bey weiterer Beklemmung in den Her-<lb/>
tzen, es gar zu zerbrechen, einen ungehinderten Aus-<lb/>
gang zu nehmen trachtet? Sind demnach gleich<lb/>
meine Worte zu niedrig, als daß ſie den hohen Grad<lb/>
unſers Vergnuͤgens auszudruͤcken vermoͤgten, und<lb/>
laͤſſt ſich gleich ein erhabner Cedernbaum nicht mit<lb/>
einem geringen Maaßſtabe von Cypreſſenholtz<lb/>
ausmeſſen; So ſoll doch dasmahl mein Hertz vor<lb/>
mich reden, und Dero eigene gerechte Freude uͤber die<lb/>
Beforderung des Herrn Prof. Philippi ſoll mir zur<lb/>
Regel und zum Maaßſtabe dienen, um darnach die<lb/>
Gerechtigkeit der Freude aller Verehrer dieſes groſ-<lb/>ſen Mannes auszumeſſen.</p><lb/><p>Es breche alſo nunmehr ungehindert die verborge-<lb/>
ne Freude meines Hertzens aus der Quelle der Ehr-<lb/>
erbietigkeit hervor, und ohnerachtet ſolche Dero aller-<lb/>ſeits hellen Gemuͤths-Augen bereits unverborgen iſt;<lb/>ſo vermenge ſich doch mein Freudenton mit dem<lb/><hirendition="#aq">In dulci jubilo</hi> aller, ſo die Verdienſte des Hn. Pr.<lb/>
Philippi kennen, und erfuͤlle die Lufft mit einem hel-<lb/>
len und deutlichen Vivat! mit einem freudigen <hirendition="#fr">Hoch!</hi><lb/>
und mit einem frohlockenden Jubelgeſchrey<notexml:id="f03"next="#f04"place="foot"n="13)">Wann der geneigte Leſer hier einen Unterſcheid in der</note>.<lb/><hirendition="#fr">Es lebe der Herr Prof. Philippi! Hoch!</hi></p><lb/><fwplace="bottom"type="sig">K</fw><fwplace="bottom"type="catch">Mich</fw><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[145/0237]
(o)
auch, mich weiter des Redens zu enthalten, da die un-
wandelbare hoͤchſt-erfreuliche Nachricht von der
unvermutheten Erhebung des Herrn Prof. Philippi
durch das Hertz aller redlichgeſinnten, mithin auch
vornehmlich durch die Jhrigen, gleich einem gewalt-
ſamen Strohm, den keine Daͤmme aufhalten, hin-
durch bricht und die Freude durch alle Glieder des Lei-
bes, um nicht bey weiterer Beklemmung in den Her-
tzen, es gar zu zerbrechen, einen ungehinderten Aus-
gang zu nehmen trachtet? Sind demnach gleich
meine Worte zu niedrig, als daß ſie den hohen Grad
unſers Vergnuͤgens auszudruͤcken vermoͤgten, und
laͤſſt ſich gleich ein erhabner Cedernbaum nicht mit
einem geringen Maaßſtabe von Cypreſſenholtz
ausmeſſen; So ſoll doch dasmahl mein Hertz vor
mich reden, und Dero eigene gerechte Freude uͤber die
Beforderung des Herrn Prof. Philippi ſoll mir zur
Regel und zum Maaßſtabe dienen, um darnach die
Gerechtigkeit der Freude aller Verehrer dieſes groſ-
ſen Mannes auszumeſſen.
Es breche alſo nunmehr ungehindert die verborge-
ne Freude meines Hertzens aus der Quelle der Ehr-
erbietigkeit hervor, und ohnerachtet ſolche Dero aller-
ſeits hellen Gemuͤths-Augen bereits unverborgen iſt;
ſo vermenge ſich doch mein Freudenton mit dem
In dulci jubilo aller, ſo die Verdienſte des Hn. Pr.
Philippi kennen, und erfuͤlle die Lufft mit einem hel-
len und deutlichen Vivat! mit einem freudigen Hoch!
und mit einem frohlockenden Jubelgeſchrey 13).
Es lebe der Herr Prof. Philippi! Hoch!
Mich
13) Wann der geneigte Leſer hier einen Unterſcheid in der
K
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/237>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.