und wolte was darum geben, daß es in meiner Macht stünde, den Fehler, den der Hr. M. Sie- vers in diesem Stücke begangen hat, gäntzlich aus dem Gedächtnisse der Menschen zu reissen. Jch schreibe mit Verdruß davon. Qvam vellem ne- scire literas! Aber ich kan unmöglich das verheh- len, was coram facie Ecclesiae, und in einer grossen Versammlung geschehen ist; Und die christ- liche sowohl, als die besondere Liebe, womit ich dem Hn. Mag. zu gethan bin, treibt mich an, ihm, mit aller Ehrerbietung, die ich ihm schuldig bin, zu sagen, daß er sehr übel gethan habe, zu St. Annen auf öfentlicher Cantzel, mich, den Drucker meiner Schrift, den Verkäufer dersel- ben, und alle, die sie gelesen, zu verfluchen, und in den Abgrund der Höllen zu verdammen. Wenn ich Lust zu spotten hätte, so könnte ich wahrlich keine bessere Gelegenheit, als diese wünschen. Jch könnte seine Klugheit loben, daß er seinen Eyfer wider mich an einem Ort ausgeschüttet, wohin ich niemahlen komme, und woselbst ich ihm, wenn ich gleich zugegen gewesen wäre, doch nicht hätte antworten dürffen. Jch könnte sagen, er habe versuchen wollen, ob ihm das Anathema Ma- haram Motha, leichter auszusprechen sey, als die hebräische Uberschrift des Creutzes Christi. Jch könnte sprechen: er habe durch sein Fluchen gewie- sen, daß er ein guter Hacke werden würde, und aus keiner andern Ursache wider den X. Y. Z. ei- nige Luft-Streiche gethan, als um zu sehen, ob er eben so geschickt sey, den Hammer des Gesetzes gegen die Sünder zu gebrauchen, als das Schwerdt
des
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und wolte was darum geben, daß es in meiner Macht ſtuͤnde, den Fehler, den der Hr. M. Sie- vers in dieſem Stuͤcke begangen hat, gaͤntzlich aus dem Gedaͤchtniſſe der Menſchen zu reiſſen. Jch ſchreibe mit Verdruß davon. Qvam vellem ne- ſcire literas! Aber ich kan unmoͤglich das verheh- len, was coram facie Eccleſiæ, und in einer groſſen Verſammlung geſchehen iſt; Und die chriſt- liche ſowohl, als die beſondere Liebe, womit ich dem Hn. Mag. zu gethan bin, treibt mich an, ihm, mit aller Ehrerbietung, die ich ihm ſchuldig bin, zu ſagen, daß er ſehr uͤbel gethan habe, zu St. Annen auf oͤfentlicher Cantzel, mich, den Drucker meiner Schrift, den Verkaͤufer derſel- ben, und alle, die ſie geleſen, zu verfluchen, und in den Abgrund der Hoͤllen zu verdammen. Wenn ich Luſt zu ſpotten haͤtte, ſo koͤnnte ich wahrlich keine beſſere Gelegenheit, als dieſe wuͤnſchen. Jch koͤnnte ſeine Klugheit loben, daß er ſeinen Eyfer wider mich an einem Ort ausgeſchuͤttet, wohin ich niemahlen komme, und woſelbſt ich ihm, wenn ich gleich zugegen geweſen waͤre, doch nicht haͤtte antworten duͤrffen. Jch koͤnnte ſagen, er habe verſuchen wollen, ob ihm das Anathema Ma- haram Motha, leichter auszuſprechen ſey, als die hebraͤiſche Uberſchrift des Creutzes Chriſti. Jch koͤnnte ſprechen: er habe durch ſein Fluchen gewie- ſen, daß er ein guter Hacke werden wuͤrde, und aus keiner andern Urſache wider den X. Y. Z. ei- nige Luft-Streiche gethan, als um zu ſehen, ob er eben ſo geſchickt ſey, den Hammer des Geſetzes gegen die Suͤnder zu gebrauchen, als das Schwerdt
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vers in dieſem Stuͤcke begangen hat, gaͤntzlich aus
dem Gedaͤchtniſſe der Menſchen zu reiſſen. Jch
ſchreibe mit Verdruß davon. Qvam vellem ne-
ſcire literas! Aber ich kan unmoͤglich das verheh-
len, was coram facie Eccleſiæ, und in einer
groſſen Verſammlung geſchehen iſt; Und die chriſt-
liche ſowohl, als die beſondere Liebe, womit ich
dem Hn. Mag. zu gethan bin, treibt mich an,
ihm, mit aller Ehrerbietung, die ich ihm ſchuldig
bin, zu ſagen, daß er ſehr uͤbel gethan habe, zu
St. Annen auf oͤfentlicher Cantzel, mich, den
Drucker meiner Schrift, den Verkaͤufer derſel-
ben, und alle, die ſie geleſen, zu verfluchen, und
in den Abgrund der Hoͤllen zu verdammen. Wenn
ich Luſt zu ſpotten haͤtte, ſo koͤnnte ich wahrlich
keine beſſere Gelegenheit, als dieſe wuͤnſchen. Jch
koͤnnte ſeine Klugheit loben, daß er ſeinen Eyfer
wider mich an einem Ort ausgeſchuͤttet, wohin ich
niemahlen komme, und woſelbſt ich ihm, wenn
ich gleich zugegen geweſen waͤre, doch nicht haͤtte
antworten duͤrffen. Jch koͤnnte ſagen, er habe
verſuchen wollen, ob ihm das Anathema Ma-
haram Motha, leichter auszuſprechen ſey, als
die hebraͤiſche Uberſchrift des Creutzes Chriſti. Jch
koͤnnte ſprechen: er habe durch ſein Fluchen gewie-
ſen, daß er ein guter Hacke werden wuͤrde, und
aus keiner andern Urſache wider den X. Y. Z. ei-
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[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/215>, abgerufen am 22.11.2024.
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