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[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739.

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Vorrede.
Verlache die Spötter, und laß dich nichts
irren: Vollende, wie du es angefangen
hast:

"Perge modo, & qua te ducit via,
dirige gressum.
Virgil. AEneid. Lib. I.

Sey fruchtbahr, und mehre die Anzahl
deiner Schrifften täglich: Fahre fort, alle
Monathe mit so wohlgebildeten Zwillin-
gen nieder zu kommen, so wird dein Ruhm
schnell wachsen, und, ehe man sichs versiehet,
bis an die Sterne steigen.

"Macte noua virtute puer! sic itur
ad astra.
Virgil. AEneid. Lib. IX.

O glückseeliges Vaterland! das du mit
einem so wohlgerahtenen Kinde prangen
kanst. Aber erkennest du auch dein Glück?
Ja, ich weiß, du erkennest es, und wirst nicht
saumen, die Verdienste eines Sohnes, der
dir so viele Ehre bringet, und so manche
Lust machet, nach Vermögen zu belohnen.
Jst es also wohl glaublich, daß die Schmäh-
Schrift wider den Hn. M. Sievers, die
wir in dem Hamburgischen Corresponden-
ten gelesen, aus Lübeck nach Hamburg ge-
sand worden, wie man uns bereden will?

Aus

Vorrede.
Verlache die Spoͤtter, und laß dich nichts
irren: Vollende, wie du es angefangen
haſt:

„Perge modo, & qua te ducit via,
dirige greſſum.
Virgil. Æneid. Lib. I.

Sey fruchtbahr, und mehre die Anzahl
deiner Schrifften taͤglich: Fahre fort, alle
Monathe mit ſo wohlgebildeten Zwillin-
gen nieder zu kommen, ſo wird dein Ruhm
ſchnell wachſen, und, ehe man ſichs verſiehet,
bis an die Sterne ſteigen.

„Macte noua virtute puer! ſic itur
ad aſtra.
Virgil. Æneid. Lib. IX.

O gluͤckſeeliges Vaterland! das du mit
einem ſo wohlgerahtenen Kinde prangen
kanſt. Aber erkenneſt du auch dein Gluͤck?
Ja, ich weiß, du erkenneſt es, und wirſt nicht
ſaumen, die Verdienſte eines Sohnes, der
dir ſo viele Ehre bringet, und ſo manche
Luſt machet, nach Vermoͤgen zu belohnen.
Jſt es alſo wohl glaublich, daß die Schmaͤh-
Schrift wider den Hn. M. Sievers, die
wir in dem Hamburgiſchen Correſponden-
ten geleſen, aus Luͤbeck nach Hamburg ge-
ſand worden, wie man uns bereden will?

Aus
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[15/0105] Vorrede. Verlache die Spoͤtter, und laß dich nichts irren: Vollende, wie du es angefangen haſt: „Perge modo, & qua te ducit via, dirige greſſum. Virgil. Æneid. Lib. I. Sey fruchtbahr, und mehre die Anzahl deiner Schrifften taͤglich: Fahre fort, alle Monathe mit ſo wohlgebildeten Zwillin- gen nieder zu kommen, ſo wird dein Ruhm ſchnell wachſen, und, ehe man ſichs verſiehet, bis an die Sterne ſteigen. „Macte noua virtute puer! ſic itur ad aſtra. Virgil. Æneid. Lib. IX. O gluͤckſeeliges Vaterland! das du mit einem ſo wohlgerahtenen Kinde prangen kanſt. Aber erkenneſt du auch dein Gluͤck? Ja, ich weiß, du erkenneſt es, und wirſt nicht ſaumen, die Verdienſte eines Sohnes, der dir ſo viele Ehre bringet, und ſo manche Luſt machet, nach Vermoͤgen zu belohnen. Jſt es alſo wohl glaublich, daß die Schmaͤh- Schrift wider den Hn. M. Sievers, die wir in dem Hamburgiſchen Correſponden- ten geleſen, aus Luͤbeck nach Hamburg ge- ſand worden, wie man uns bereden will? Aus

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Zitationshilfe: [Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/105>, abgerufen am 24.11.2024.