Jch bin versichert, daß man mich mit die- ser Ehre verschonen wird. Durch meine Schriften habe ich sie zum wenigsten nicht verdienet. Jch habe in selbigen die Blösse gewisser Leute aufgedecket, die so schon of- fenbar genug war. Das ist keine Helden- that, und ich gebe es auch nicht davor aus. Jch weiß wohl, daß ich keine Riesen erle- get; sondern nur mit Zwergen gekämpfet habe: Und nichts in der Welt ist so geschickt, mich demüthig zu machen, als der Sieg, den ich über dieselbe erhalten habe.
Viele haben es mir sehr verdacht, daß ich mich mit solchen Leuten in einen Kampf ein- gelassen; Sie haben gesagt,
und von meinem Verfahren Urtheile gefäl- let, die mir eben nicht rühmlich sind. Al- lein, zu geschweigen, daß diese Herren in der Verachtung, die sie gegen meine Geg- ner bezeugen, vielleicht gar zu weit gehen, so hofe ich, sie werden von meinem Ver- fahren milder urtheilen, wenn sie sehen, wie unschuldig und unvermuthet ich mit diesen ehrlichen Männern in Händel ge- rathen bin. Jch will ihnen zu dem En-
de
(2)Ovid. Metam. Lib. XIII. v. 16. 17.
(o)
Jch bin verſichert, daß man mich mit die- ſer Ehre verſchonen wird. Durch meine Schriften habe ich ſie zum wenigſten nicht verdienet. Jch habe in ſelbigen die Bloͤſſe gewiſſer Leute aufgedecket, die ſo ſchon of- fenbar genug war. Das iſt keine Helden- that, und ich gebe es auch nicht davor aus. Jch weiß wohl, daß ich keine Rieſen erle- get; ſondern nur mit Zwergen gekaͤmpfet habe: Und nichts in der Welt iſt ſo geſchickt, mich demuͤthig zu machen, als der Sieg, den ich uͤber dieſelbe erhalten habe.
Viele haben es mir ſehr verdacht, daß ich mich mit ſolchen Leuten in einen Kampf ein- gelaſſen; Sie haben geſagt,
und von meinem Verfahren Urtheile gefaͤl- let, die mir eben nicht ruͤhmlich ſind. Al- lein, zu geſchweigen, daß dieſe Herren in der Verachtung, die ſie gegen meine Geg- ner bezeugen, vielleicht gar zu weit gehen, ſo hofe ich, ſie werden von meinem Ver- fahren milder urtheilen, wenn ſie ſehen, wie unſchuldig und unvermuthet ich mit dieſen ehrlichen Maͤnnern in Haͤndel ge- rathen bin. Jch will ihnen zu dem En-
de
(2)Ovid. Metam. Lib. XIII. v. 16. 17.
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(o)
Jch bin verſichert, daß man mich mit die-
ſer Ehre verſchonen wird. Durch meine
Schriften habe ich ſie zum wenigſten nicht
verdienet. Jch habe in ſelbigen die Bloͤſſe
gewiſſer Leute aufgedecket, die ſo ſchon of-
fenbar genug war. Das iſt keine Helden-
that, und ich gebe es auch nicht davor aus.
Jch weiß wohl, daß ich keine Rieſen erle-
get; ſondern nur mit Zwergen gekaͤmpfet
habe: Und nichts in der Welt iſt ſo geſchickt,
mich demuͤthig zu machen, als der Sieg,
den ich uͤber dieſelbe erhalten habe.
Viele haben es mir ſehr verdacht, daß ich
mich mit ſolchen Leuten in einen Kampf ein-
gelaſſen; Sie haben geſagt,
. . . . . . demit honorem
Æmulus Ajaci . . . . . (2)
und von meinem Verfahren Urtheile gefaͤl-
let, die mir eben nicht ruͤhmlich ſind. Al-
lein, zu geſchweigen, daß dieſe Herren in
der Verachtung, die ſie gegen meine Geg-
ner bezeugen, vielleicht gar zu weit gehen,
ſo hofe ich, ſie werden von meinem Ver-
fahren milder urtheilen, wenn ſie ſehen,
wie unſchuldig und unvermuthet ich mit
dieſen ehrlichen Maͤnnern in Haͤndel ge-
rathen bin. Jch will ihnen zu dem En-
de
(2) Ovid. Metam. Lib. XIII. v. 16. 17.
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[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/10>, abgerufen am 24.11.2024.
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