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Liliencron, Detlev von: Adjutantenritte und andere Gedichte. Leipzig, [1883].

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Er liebte schneidig Schön Thora,
Die wohnte fern im Turm.
Auf seinen Staatsgallionen
Mit seinen Reichsbaronen
Fuhr er hinaus nach Schonen,
Da lag um den Turm ein Wurm.
Der sah den König nahen
Durch Flut und Schaumgefurch.
Die Hose, die gepichte,
Die macht sein Gift zu nichte,
Der Wurm sprach: Ich verzichte.
Es starb vor Schreck der Lurch.
Er freite schnell und befreite
Schön Thora von Angst und Weh.
Dann zog er nach Constantinopel,
Von da nach Philippopel,
Ja selbst bis Sewastopel,
Und gar bis Ninive.
Regnar, der edle Räuber,
Er raubte, was sich fand.
Es qualmten alle Städte
Wo nur sein Wimpel wehte,
Kein Hahn und Huhn mehr krähte
Trat wo sein Fuß aus Land.
Bald spielten um ihn drei Söhne,
Genannt Ebb', Ubbe, Obb'.
Die liebt' er mit der Seelen
Als seine Kronjuwelen,
Doch wollten sie krakeelen,
Dann ward er sacksiedegrob.

Er liebte ſchneidig Schön Thora,
Die wohnte fern im Turm.
Auf ſeinen Staatsgallionen
Mit ſeinen Reichsbaronen
Fuhr er hinaus nach Schonen,
Da lag um den Turm ein Wurm.
Der ſah den König nahen
Durch Flut und Schaumgefurch.
Die Hoſe, die gepichte,
Die macht ſein Gift zu nichte,
Der Wurm ſprach: Ich verzichte.
Es ſtarb vor Schreck der Lurch.
Er freite ſchnell und befreite
Schön Thora von Angſt und Weh.
Dann zog er nach Conſtantinopel,
Von da nach Philippopel,
Ja ſelbſt bis Sewastopel,
Und gar bis Ninive.
Regnar, der edle Räuber,
Er raubte, was ſich fand.
Es qualmten alle Städte
Wo nur ſein Wimpel wehte,
Kein Hahn und Huhn mehr krähte
Trat wo ſein Fuß aus Land.
Bald ſpielten um ihn drei Söhne,
Genannt Ebb’, Ubbe, Obb’.
Die liebt’ er mit der Seelen
Als ſeine Kronjuwelen,
Doch wollten ſie krakeelen,
Dann ward er ſackſiedegrob.

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[20/0028] Er liebte ſchneidig Schön Thora, Die wohnte fern im Turm. Auf ſeinen Staatsgallionen Mit ſeinen Reichsbaronen Fuhr er hinaus nach Schonen, Da lag um den Turm ein Wurm. Der ſah den König nahen Durch Flut und Schaumgefurch. Die Hoſe, die gepichte, Die macht ſein Gift zu nichte, Der Wurm ſprach: Ich verzichte. Es ſtarb vor Schreck der Lurch. Er freite ſchnell und befreite Schön Thora von Angſt und Weh. Dann zog er nach Conſtantinopel, Von da nach Philippopel, Ja ſelbſt bis Sewastopel, Und gar bis Ninive. Regnar, der edle Räuber, Er raubte, was ſich fand. Es qualmten alle Städte Wo nur ſein Wimpel wehte, Kein Hahn und Huhn mehr krähte Trat wo ſein Fuß aus Land. Bald ſpielten um ihn drei Söhne, Genannt Ebb’, Ubbe, Obb’. Die liebt’ er mit der Seelen Als ſeine Kronjuwelen, Doch wollten ſie krakeelen, Dann ward er ſackſiedegrob.

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Zitationshilfe: Liliencron, Detlev von: Adjutantenritte und andere Gedichte. Leipzig, [1883], S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liliencron_adjutantenritte_1883/28>, abgerufen am 23.11.2024.