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Liebig, Justus von: Die organische Chemie in ihrer Anwendung auf Physiologie und Pathologie. Braunschweig, 1842.

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Reſpiration und Ernährung.
verbinden; ohne zu unterliegen, würden die Organe ſelbſt die-
ſen Widerſtand nicht übernehmen können, d. h. eine Zunahme
an Maſſe, bei gleichem Sauerſtoffverbrauch, würde ſchlechter-
dings unmöglich ſeyn.

Ueber den Zweck, zu welchem die Natur der Nahrung der
jungen Säugthiere ſtickſtofffreie Materien zugeſetzt hat, die ihr
Organismus zur eigentlichen Ernährung, zu Blutbildung nicht
verwenden kann, Materien, die zur Unterhaltung ihrer Lebens-
funktionen in erwachſenem Zuſtande völlig entbehrlich ſind, kann
man nach dem Vorhergehenden nicht zweifelhaft ſeyn. Bei den
fleiſchfreſſenden Vögeln iſt der Mangel aller Bewegung offenbar
ein Grund eines verminderten Stoffwechſels.

Der Ernährungsproceß der fleiſchfreſſenden Thiere ſtellt
ſich mithin in zwei Formen dar, von denen wir die eine Form
in den gras- und körnerfreſſenden Thieren wiederkehren ſehen.

XIII.

Bei dieſer Thierklaſſe beobachten wir, daß während ihrer
ganzen Lebensdauer ihre Exiſtenz an die Aufnahme von Stoffen
geknüpft iſt, welche eine dem Milchzucker gleiche oder ähnliche
Zuſammenſetzung beſitzen. Allem was ſie genießen, iſt jeder-
zeit eine gewiſſe Quantität von Amylon (Stärke), oder Gummi,
oder Zucker beigemiſcht.

Die am meiſten verbreitete Subſtanz dieſer Klaſſe iſt das
Amylon; es findet ſich in Wurzeln, Samen, in den Stengeln,
in dem Holzkörper, abgelagert in der Form von rundlichen oder

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Zitationshilfe: Liebig, Justus von: Die organische Chemie in ihrer Anwendung auf Physiologie und Pathologie. Braunschweig, 1842, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liebig_physiologie_1842/95>, abgerufen am 02.03.2025.