so zeigt sie sich in ihrem Träger mit ihrer ganzen Stärke.
So kann die Cohäsionskraft eines festen Körpers durch eine chemische Kraft (in der Auflösung), durch Wärme (beim Schmelzen), für die Beobachtung völlig verschwinden, ohne daß sie nur entfernt geschwächt oder vernichtet wäre. Ent- fernen wir die ihr entgegenwirkende Kraftäußerung (den Widerstand), so zeigt sie sich in der Krystallisation unver- ändert.
Durch die elektrische Kraft, durch die Wärme, sind wir im Stande, der chemischen Kraft in ihren Aeußerungen die mannigfaltigsten Richtungen zu geben; wir stellen damit die Ordnung fest, in welcher sich die Elementartheilchen ver- einigen sollen. Nehmen wir die Ursache hinweg (Wärme, elektrische Kraft), die ihrer schwächeren Anziehung nach der einen Richtung hin das Uebergewicht gab, so wird die stär- kere Anziehung nach einer andern Richtung hin sich unaus- gesetzt thätig zeigen, und wenn diese stärkere Anziehung das Beharrungsvermögen der Elementartheilchen über- winden kann, so werden sich die Elementartheile in einer neuen Form mit einander vereinigen, das ist, es wird eine neue Verbindung von veränderten Eigenschaften gebildet werden müssen.
In Verbindungen dieser Art, in welchen also die freie Aeußerung der chemischen Kraft, durch andere Kräfte ge- hindert wurde, kann ein Stoß, eine mechanische Reibung, die Berührung mit einer Materie, deren Elementartheile sich im Zustande der Bewegung (Umsetzung, Zersetzung) be-
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im Thierorganismus.
ſo zeigt ſie ſich in ihrem Träger mit ihrer ganzen Stärke.
So kann die Cohäſionskraft eines feſten Körpers durch eine chemiſche Kraft (in der Auflöſung), durch Wärme (beim Schmelzen), für die Beobachtung völlig verſchwinden, ohne daß ſie nur entfernt geſchwächt oder vernichtet wäre. Ent- fernen wir die ihr entgegenwirkende Kraftäußerung (den Widerſtand), ſo zeigt ſie ſich in der Kryſtalliſation unver- ändert.
Durch die elektriſche Kraft, durch die Wärme, ſind wir im Stande, der chemiſchen Kraft in ihren Aeußerungen die mannigfaltigſten Richtungen zu geben; wir ſtellen damit die Ordnung feſt, in welcher ſich die Elementartheilchen ver- einigen ſollen. Nehmen wir die Urſache hinweg (Wärme, elektriſche Kraft), die ihrer ſchwächeren Anziehung nach der einen Richtung hin das Uebergewicht gab, ſo wird die ſtär- kere Anziehung nach einer andern Richtung hin ſich unaus- geſetzt thätig zeigen, und wenn dieſe ſtärkere Anziehung das Beharrungsvermögen der Elementartheilchen über- winden kann, ſo werden ſich die Elementartheile in einer neuen Form mit einander vereinigen, das iſt, es wird eine neue Verbindung von veränderten Eigenſchaften gebildet werden müſſen.
In Verbindungen dieſer Art, in welchen alſo die freie Aeußerung der chemiſchen Kraft, durch andere Kräfte ge- hindert wurde, kann ein Stoß, eine mechaniſche Reibung, die Berührung mit einer Materie, deren Elementartheile ſich im Zuſtande der Bewegung (Umſetzung, Zerſetzung) be-
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im Thierorganismus.
ſo zeigt ſie ſich in ihrem Träger mit ihrer ganzen Stärke.
So kann die Cohäſionskraft eines feſten Körpers durch
eine chemiſche Kraft (in der Auflöſung), durch Wärme (beim
Schmelzen), für die Beobachtung völlig verſchwinden, ohne
daß ſie nur entfernt geſchwächt oder vernichtet wäre. Ent-
fernen wir die ihr entgegenwirkende Kraftäußerung (den
Widerſtand), ſo zeigt ſie ſich in der Kryſtalliſation unver-
ändert.
Durch die elektriſche Kraft, durch die Wärme, ſind wir
im Stande, der chemiſchen Kraft in ihren Aeußerungen die
mannigfaltigſten Richtungen zu geben; wir ſtellen damit
die Ordnung feſt, in welcher ſich die Elementartheilchen ver-
einigen ſollen. Nehmen wir die Urſache hinweg (Wärme,
elektriſche Kraft), die ihrer ſchwächeren Anziehung nach der
einen Richtung hin das Uebergewicht gab, ſo wird die ſtär-
kere Anziehung nach einer andern Richtung hin ſich unaus-
geſetzt thätig zeigen, und wenn dieſe ſtärkere Anziehung
das Beharrungsvermögen der Elementartheilchen über-
winden kann, ſo werden ſich die Elementartheile in einer
neuen Form mit einander vereinigen, das iſt, es wird eine
neue Verbindung von veränderten Eigenſchaften gebildet
werden müſſen.
In Verbindungen dieſer Art, in welchen alſo die freie
Aeußerung der chemiſchen Kraft, durch andere Kräfte ge-
hindert wurde, kann ein Stoß, eine mechaniſche Reibung,
die Berührung mit einer Materie, deren Elementartheile
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Liebig, Justus von: Die organische Chemie in ihrer Anwendung auf Physiologie und Pathologie. Braunschweig, 1842, S. 211. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liebig_physiologie_1842/235>, abgerufen am 23.11.2024.
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