Liebig, Justus von: Die organische Chemie in ihrer Anwendung auf Physiologie und Pathologie. Braunschweig, 1842.im Thierorganismus. Nehmen wir den Tisch und damit die Kraft hinweg, Je nachdem wir ihn kürzere oder längere Zeit fallen Von einer gewissen Höhe herabfallend macht er einen Die erlangte Geschwindigkeit ist stets die Wirkung der Ein frei fallender Körper gewinnt nach einer Sekunde Wenn der Druck gleichförmig fortwirkt, so steht die Ge- im Thierorganismus. Nehmen wir den Tiſch und damit die Kraft hinweg, Je nachdem wir ihn kürzere oder längere Zeit fallen Von einer gewiſſen Höhe herabfallend macht er einen Die erlangte Geſchwindigkeit iſt ſtets die Wirkung der Ein frei fallender Körper gewinnt nach einer Sekunde Wenn der Druck gleichförmig fortwirkt, ſo ſteht die Ge- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0229" n="205"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">im Thierorganismus</hi>.</fw><lb/> <p>Nehmen wir den Tiſch und damit die Kraft hinweg,<lb/> welche die Aeußerung der Schwere aufgehoben hatte, ſo<lb/> zeigt ſich die letztere als die Urſache der Ortsveränderung<lb/> des Steins, er kommt in Bewegung, d. h. er fällt: Wider-<lb/> ſtand iſt ſtets eine Kraft.</p><lb/> <p>Je nachdem wir ihn kürzere oder längere Zeit fallen<lb/> laſſen, erlangt er Fähigkeiten, die er im ruhenden Zuſtande<lb/> nicht beſaß, er erhält nämlich das Vermögen, ſchwächere<lb/> oder ſtärkere Widerſtände (Kräfte) aufzuheben, oder ruhenden<lb/> Körpern Bewegung mitzutheilen.</p><lb/> <p>Von einer gewiſſen Höhe herabfallend macht er einen<lb/> bleibenden Eindruck an dem Orte, den er berührt, von einer<lb/> noch größern Höhe (längere Zeit) fallend, macht er ein<lb/> Loch in die Tiſchplatte; ſeine eigene Bewegung theilt ſich<lb/> einer gewiſſen Anzahl Holztheilchen mit, die nun mit dem<lb/> Steine ſelbſt fallen. Keine dieſer Eigenſchaften beſaß der<lb/> ruhende Stein.</p><lb/> <p>Die erlangte Geſchwindigkeit iſt ſtets die Wirkung der<lb/> bewegenden Kraft. Sie iſt unter ſonſt gleichen Umſtänden<lb/> dem Druck proportional.</p><lb/> <p>Ein frei fallender Körper gewinnt nach einer Sekunde<lb/> eine Geſchwindigkeit von 30 Fuß. Derſelbe Körper auf<lb/> dem Monde fallend, würde in einer Sekunde nur eine Ge-<lb/> ſchwindigkeit von 30/3600 = 0,1 Zoll gewinnen, weil dort die<lb/> Intenſität der Schwere (der Druck, welcher auf den Körper<lb/> wirkt, die bewegende Kraft) 3600 mal kleiner iſt.</p><lb/> <p>Wenn der Druck gleichförmig fortwirkt, ſo ſteht die Ge-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [205/0229]
im Thierorganismus.
Nehmen wir den Tiſch und damit die Kraft hinweg,
welche die Aeußerung der Schwere aufgehoben hatte, ſo
zeigt ſich die letztere als die Urſache der Ortsveränderung
des Steins, er kommt in Bewegung, d. h. er fällt: Wider-
ſtand iſt ſtets eine Kraft.
Je nachdem wir ihn kürzere oder längere Zeit fallen
laſſen, erlangt er Fähigkeiten, die er im ruhenden Zuſtande
nicht beſaß, er erhält nämlich das Vermögen, ſchwächere
oder ſtärkere Widerſtände (Kräfte) aufzuheben, oder ruhenden
Körpern Bewegung mitzutheilen.
Von einer gewiſſen Höhe herabfallend macht er einen
bleibenden Eindruck an dem Orte, den er berührt, von einer
noch größern Höhe (längere Zeit) fallend, macht er ein
Loch in die Tiſchplatte; ſeine eigene Bewegung theilt ſich
einer gewiſſen Anzahl Holztheilchen mit, die nun mit dem
Steine ſelbſt fallen. Keine dieſer Eigenſchaften beſaß der
ruhende Stein.
Die erlangte Geſchwindigkeit iſt ſtets die Wirkung der
bewegenden Kraft. Sie iſt unter ſonſt gleichen Umſtänden
dem Druck proportional.
Ein frei fallender Körper gewinnt nach einer Sekunde
eine Geſchwindigkeit von 30 Fuß. Derſelbe Körper auf
dem Monde fallend, würde in einer Sekunde nur eine Ge-
ſchwindigkeit von 30/3600 = 0,1 Zoll gewinnen, weil dort die
Intenſität der Schwere (der Druck, welcher auf den Körper
wirkt, die bewegende Kraft) 3600 mal kleiner iſt.
Wenn der Druck gleichförmig fortwirkt, ſo ſteht die Ge-
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