Liebig, Justus von: Die organische Chemie in ihrer Anwendung auf Agricultur und Physiologie. Braunschweig, 1840.Vermoderung. Papier, Braun- und Steinkohle. blieb entweder unverändert in demselben oder es ist Wasserstoffvon Außen hinzugetreten. Die Analyse einer Braunkohle, welche in der Nähe von Kohlenstoff 62,60 . . . . 63,83 Wasserstoff 5,02 . . . . 4,80 Sauerstoff 26,52 . . . . 25,45 Asche 5,86 . . . . 5,86 100,00 100,00 Die obigen Verhältnisse am Kohlenstoff, Wasserstoff und C36H44O22 = Holz. Hiervon ab C4H14O13 = 4 At. Kohlensäure + 5 At. Wasser + 4 At. Wasserstoff. C32H30O9 = Braunkohle von Ringkuhl. Die Bildung beider Braunkohlen ist, wie diese Formeln Bei der Entstehung der Braunkohle haben sich demnach Vermoderung. Papier, Braun- und Steinkohle. blieb entweder unverändert in demſelben oder es iſt Waſſerſtoffvon Außen hinzugetreten. Die Analyſe einer Braunkohle, welche in der Nähe von Kohlenſtoff 62,60 . . . . 63,83 Waſſerſtoff 5,02 . . . . 4,80 Sauerſtoff 26,52 . . . . 25,45 Aſche 5,86 . . . . 5,86 100,00 100,00 Die obigen Verhältniſſe am Kohlenſtoff, Waſſerſtoff und C36H44O22 = Holz. Hiervon ab C4H14O13 = 4 At. Kohlenſäure + 5 At. Waſſer + 4 At. Waſſerſtoff. C32H30O9 = Braunkohle von Ringkuhl. Die Bildung beider Braunkohlen iſt, wie dieſe Formeln Bei der Entſtehung der Braunkohle haben ſich demnach <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0311" n="293"/><fw place="top" type="header">Vermoderung. Papier, Braun- und Steinkohle.</fw><lb/> blieb entweder unverändert in demſelben oder es iſt Waſſerſtoff<lb/> von Außen hinzugetreten.</p><lb/> <p>Die Analyſe einer Braunkohle, welche in der Nähe von<lb/> Caſſel bei Ringkuhl vorkommt und in der nur ſelten Stücke<lb/> mit Holzſtructur ſich finden, gab bei 100° getrocknet:</p><lb/> <list> <item>Kohlenſtoff 62,60 . . . . 63,83</item><lb/> <item>Waſſerſtoff 5,02 . . . . 4,80</item><lb/> <item>Sauerſtoff 26,52 . . . . 25,45</item><lb/> <item>Aſche <hi rendition="#u">5,86 . . . . 5,86</hi></item><lb/> <item>100,00 100,00</item> </list><lb/> <p>Die obigen Verhältniſſe am Kohlenſtoff, Waſſerſtoff und<lb/> Sauerſtoff laſſen ſich ſehr nahe durch die Formel <hi rendition="#aq">C<hi rendition="#sub">32</hi>H<hi rendition="#sub">30</hi>O<hi rendition="#sub">9</hi></hi><lb/> ausdrücken, oder durch die Beſtandtheile des Holzes, von dem<lb/> ſich die Elemente von Kohlenſäure, Waſſer und 2 Aeq. Waſſer-<lb/> ſtoff getrennt haben.</p><lb/> <list> <item><hi rendition="#aq">C<hi rendition="#sub">36</hi>H<hi rendition="#sub">44</hi>O<hi rendition="#sub">22</hi></hi> = Holz.</item><lb/> <item>Hiervon ab <hi rendition="#aq">C<hi rendition="#sub">4</hi>H<hi rendition="#sub">14</hi>O<hi rendition="#sub">13</hi></hi> = 4 At. Kohlenſäure + 5 At. Waſſer</item><lb/> <item><hi rendition="#u">+</hi> 4 At. Waſſerſtoff.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">C<hi rendition="#sub">32</hi>H<hi rendition="#sub">30</hi>O<hi rendition="#sub">9</hi></hi> = Braunkohle von Ringkuhl.</item> </list><lb/> <p>Die Bildung beider Braunkohlen iſt, wie dieſe Formeln<lb/> ergeben, unter Umſtänden vor ſich gegangen, wo die Einwir-<lb/> kung der Luft, durch welche eine gewiſſe Menge Waſſerſtoff<lb/> oxidirt und hinweggenommen wurde, nicht ganz ausgeſchloſſen<lb/> war; in der That findet ſich die Laubacher Kohle durch ein<lb/> Baſaltlager, durch das ſie bedeckt wird, von der Luft ſo gut<lb/> wie abgeſchloſſen; die Kohle von Ringkuhl war von der un-<lb/> terſten Schicht des Kohlenlagers genommen, welches eine Mäch-<lb/> tigkeit von 90—120 Fuß beſitzt.</p><lb/> <p>Bei der Entſtehung der Braunkohle haben ſich demnach<lb/> entweder die Elemente der Kohlenſäure allein, oder gleichzeitig<lb/> mit einer gewiſſen Menge Waſſer von den Beſtandtheilen des<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [293/0311]
Vermoderung. Papier, Braun- und Steinkohle.
blieb entweder unverändert in demſelben oder es iſt Waſſerſtoff
von Außen hinzugetreten.
Die Analyſe einer Braunkohle, welche in der Nähe von
Caſſel bei Ringkuhl vorkommt und in der nur ſelten Stücke
mit Holzſtructur ſich finden, gab bei 100° getrocknet:
Kohlenſtoff 62,60 . . . . 63,83
Waſſerſtoff 5,02 . . . . 4,80
Sauerſtoff 26,52 . . . . 25,45
Aſche 5,86 . . . . 5,86
100,00 100,00
Die obigen Verhältniſſe am Kohlenſtoff, Waſſerſtoff und
Sauerſtoff laſſen ſich ſehr nahe durch die Formel C32H30O9
ausdrücken, oder durch die Beſtandtheile des Holzes, von dem
ſich die Elemente von Kohlenſäure, Waſſer und 2 Aeq. Waſſer-
ſtoff getrennt haben.
C36H44O22 = Holz.
Hiervon ab C4H14O13 = 4 At. Kohlenſäure + 5 At. Waſſer
+ 4 At. Waſſerſtoff.
C32H30O9 = Braunkohle von Ringkuhl.
Die Bildung beider Braunkohlen iſt, wie dieſe Formeln
ergeben, unter Umſtänden vor ſich gegangen, wo die Einwir-
kung der Luft, durch welche eine gewiſſe Menge Waſſerſtoff
oxidirt und hinweggenommen wurde, nicht ganz ausgeſchloſſen
war; in der That findet ſich die Laubacher Kohle durch ein
Baſaltlager, durch das ſie bedeckt wird, von der Luft ſo gut
wie abgeſchloſſen; die Kohle von Ringkuhl war von der un-
terſten Schicht des Kohlenlagers genommen, welches eine Mäch-
tigkeit von 90—120 Fuß beſitzt.
Bei der Entſtehung der Braunkohle haben ſich demnach
entweder die Elemente der Kohlenſäure allein, oder gleichzeitig
mit einer gewiſſen Menge Waſſer von den Beſtandtheilen des
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