die Pleiaden, oder in zwei Körner, wie die Doppelsterne. Die ganze Welt wäre mit einer solchen Materie angefüllt die sich langsam bewegt, und in sich zu- sammenzieht zu himmlischen Körpern, so wie der Planet wieder, sich in seine Monde zertheilt.
Die Dauer des Planetensystems beruht auf der Kentniß der Mechanikdes Himmels selbst. Wir lassen nur das als Gesetz gelten, was wir als etwas periodisches, das heißt in sein früheren Standpunkt zurück- kehrendes, sehen und alles übrige glauben wir als Störungen zu betrachten. Doch die Länge der Periode kann so groß sein, daß sie über unsere Erfahrung geht[...] und so können alle Störungen selbst periodisch sein. [unleserliches Material - 3 Zeichen fehlen]Das[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]Erscheinen und Verschwinden der Sterne am Himmel, kann nach festen periodischen Gesetzen geschehen, besonders da diese Veränderungen nur in einer Zone des Himmels vor sich gehen. Das periodische ist aber nicht einmal nothwendig. Alle Störungen [unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]gehen um Gleichgewicht hervorzubringen, und ist nichts zufälliges. Eine Ordnung der
die Pleiaden, oder in zwei Körner, wie die Doppelsterne. Die ganze Welt wäre mit einer ſolchen Materie angefüllt die ſich langsam bewegt, und in ſich zu- sam̃enzieht zu him̃liſchen Körpern, ſo wie der Planet wieder, ſich in ſeine Monde zertheilt.
Die Dauer des Planetensystems beruht auf der Kentniß der Mechanikdes Him̃els ſelbſt. Wir laſſen nur das als Geſetz gelten, was wir als etwas periodiſches, das heißt in ſein früheren Standpunkt zurück- kehrendes, ſehen und alles übrige glauben wir als Störungen zu betrachten. Doch die Länge der Periode kann ſo groß ſein, daß ſie über unſere Erfahrung geht[…] und ſo können alle Störungen ſelbſt periodiſch ſein. [unleserliches Material – 3 Zeichen fehlen]Das[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]Erſcheinen und Verſchwinden der Sterne am Him̃el, kañ nach feſten periodischen Geſetzen geſchehen, beſonders da dieſe Veränderungen nur in einer Zone des Him̃els vor sich gehen. Das periodiſche iſt aber nicht einmal nothwendig. Alle Störungen [unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]gehen um Gleichgewicht hervorzubringen, und iſt nichts zufälliges. Eine Ordnung der
<TEI><text><body><divtype="session"n="25"><divn="1"><p><pbfacs="#f0021"n="156"/>
die <hirendition="#aq">Pleiaden</hi>, oder in zwei Körner, wie<lb/>
die <hirendition="#aq">Doppel</hi>sterne. Die ganze Welt wäre<lb/>
mit einer ſolchen <hirendition="#aq">Materie</hi> angefüllt<lb/>
die ſich langsam bewegt, <choice><abbr>ud</abbr><expanresp="#BF">und</expan></choice> in ſich zu-<lb/>
sam̃enzieht zu him̃liſchen Körpern, ſo<lb/>
wie der <hirendition="#aq">Planet</hi> wieder, ſich in ſeine Monde<lb/>
zertheilt.</p><lb/><p>Die Dauer des <hirendition="#aq">Planeten</hi>systems beruht<lb/>
auf der Kentniß der <hirendition="#aq">Mechanik</hi><choice><abbr>ds</abbr><expanresp="#BF">des</expan></choice> Him̃els<lb/>ſelbſt. Wir laſſen nur das als Geſetz<lb/>
gelten, was wir als etwas <hirendition="#aq">periodiſches</hi>,<lb/><choice><abbr>d.h.</abbr><expanresp="#BF">das heißt</expan></choice> in ſein früheren Standpunkt zurück-<lb/>
kehrendes, ſehen und alles übrige glauben<lb/>
wir als Störungen zu betrachten. Doch<lb/>
die Länge <choice><abbr>dr</abbr><expanresp="#BF">der</expan></choice> Periode kann ſo groß ſein,<lb/><choice><abbr>dß</abbr><expanresp="#BF">daß</expan></choice>ſie über unſere Erfahrung geht<choice><sic>.</sic><corrresp="#BF"/></choice> und<lb/>ſo können alle Störungen ſelbſt <hirendition="#aq">periodiſch</hi><lb/>ſein. <subst><delrendition="#erased"><gapreason="illegible"unit="chars"quantity="3"/></del><addplace="across">Das</add></subst><subst><delrendition="#ow"><gapreason="illegible"unit="chars"quantity="1"/></del><addplace="across">E</add></subst>rſcheinen <choice><abbr>ud</abbr><expanresp="#BF">und</expan></choice> Verſchwinden der<lb/>
Sterne am Him̃el, kañ nach feſten <hirendition="#aq"><choice><abbr>period:</abbr><expanresp="#SB">periodischen</expan></choice></hi><lb/>
Geſetzen geſchehen, beſonders da dieſe<lb/>
Veränderungen nur in einer <hirendition="#aq">Zone</hi> des<lb/>
Him̃els <choice><orig>vorſichgehen</orig><regresp="#SB">vor sich gehen</reg></choice>. Das <hirendition="#aq">period</hi>iſche iſt<lb/>
aber nicht einmal nothwendig. Alle Störungen<lb/><subst><delrendition="#ow"><gapreason="illegible"unit="chars"quantity="1"/></del><addplace="across">g</add></subst>ehen um Gleichgewicht hervorzubringen,<lb/><choice><abbr>ud</abbr><expanresp="#BF">und</expan></choice> iſt nichts zufälliges. Eine <choice><abbr>Ordnug</abbr><expanresp="#BF">Ordnung</expan></choice> der<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[156/0021]
die Pleiaden, oder in zwei Körner, wie
die Doppelsterne. Die ganze Welt wäre
mit einer ſolchen Materie angefüllt
die ſich langsam bewegt, ud in ſich zu-
sam̃enzieht zu him̃liſchen Körpern, ſo
wie der Planet wieder, ſich in ſeine Monde
zertheilt.
Die Dauer des Planetensystems beruht
auf der Kentniß der Mechanik ds Him̃els
ſelbſt. Wir laſſen nur das als Geſetz
gelten, was wir als etwas periodiſches,
d.h. in ſein früheren Standpunkt zurück-
kehrendes, ſehen und alles übrige glauben
wir als Störungen zu betrachten. Doch
die Länge dr Periode kann ſo groß ſein,
dß ſie über unſere Erfahrung geht und
ſo können alle Störungen ſelbſt periodiſch
ſein. Das Erſcheinen ud Verſchwinden der
Sterne am Him̃el, kañ nach feſten period:
Geſetzen geſchehen, beſonders da dieſe
Veränderungen nur in einer Zone des
Him̃els vorſichgehen. Das periodiſche iſt
aber nicht einmal nothwendig. Alle Störungen
gehen um Gleichgewicht hervorzubringen,
ud iſt nichts zufälliges. Eine Ordnug der
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Anmerkungen zur Edition: Bei dem vorliegenden Manuskript handelt es sich
um ein Fragment. Es setzt in der 23. Vorlesung (23.01.1828) ein und endet
mit der letzten Vorlesung am 26.04.1828.
Mehrere Blätter sind falsch gebunden: Zwei Blätter sind an einer ganz
falschen Stelle, zwei weitere vertauscht und außerdem kopfstehend
(Reihenfolge der Seiten im Manuskript: 141–156, 137–140, 157–414, 418,
417, 416, 415, 419–434). Die Reihenfolge der Biddigitalisate und der
Transkription wurde korrigiert.
Libelt, Karol: Wykłady Humboldta na uniwersytecie Berlińskim: notaty prelekcyj tych po uczniu Jego Karolu Libelcie. [s. l.], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828/21>, abgerufen am 22.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.