Dies Maximum der Dichtigkeit des Wassers, von wo aus es wieder weniger dicht zu sein anfängt ist von Halkkroen auf 3,3° R. bestimmten worden, diese merkwürdige Eigenschaft des Wassers ist auch die Ursache daßdas Meer nicht ganz aus- frieren kann. Scoresbi fand in der Nähe von Spitzbergen auf der Oberfläche 11/2° R. und in einer Tiefe von 2000 Fuss 2° + R. also eine warme Schicht unter einer kalten. Die Nähe der Sandbänke kann man vermittelst des Termo- meter errathen die Matrosen beim Wallfischfange in Norden steckten früher immer fort die Hand in das Wasser um durch die Nähe der Erkältung die Nähe der Bank von Neufundland zu errathen. Die Kälte ist die Folge der Nebelschichten, welche auf der Bank ruhen und sie auch von weiter beim reinen Wetter zu erkennen geben. In der neueren Marine wird von 2 zu 2 Stunden termometrirt und ein plötzlicher Wächsel der Temperatur, deutet entweder auf eine Strö- mung oder auf die Nähe einer Sandbank. Denn bei jeder Bank schlagen die Gewässer mit Heftigkeit an, die untersten Schichten standen in die Höhe und erkälten die oberen.
die Folge des Golfſtromes, der ſeine Waſſer- maſſen von den Tropen bis in dieſenNorden sendet und ſich bei Nord Cap herumdreht.
Dies Maximum der Dichtigkeit des Waſſers, von wo aus es wieder weniger dicht zu ſein anfängt iſt von Halkkroen auf 3,3° R. beſtim̃ten worden, dieſe merkwürdige Eigenſchaft des Waſſers iſt auch die Urſache daßdas Meer nicht ganz aus- frieren kañ. Scoresbi fand in der Nähe von Spitzbergen auf der Oberfläche 1½° − R. und in einer Tiefe von 2000 Fuss 2° + R. alſo eine warme Schicht unter einer kalten. Die Nähe der Sandbänke kañ man vermittelst des Termo- meter errathen die Matrosen beim Wallfiſchfange in Norden steckten ⎡früher im̃er fort die Hand in das Waſſer um durch die Nähe der Erkältung die Nähe der Bank von Neufundland zu errathen. Die Kälte iſt die Folge der Nebelſchichten, welche auf der Bank ruhen und ſie auch von weiter beim reinen Wetter zu erkeñen geben. In der neueren Marine wird von 2 zu 2 Stunden termometrirt und ein plötzlicher Wächſel der Temperatur, deutet entweder auf eine Strö- mung oder auf die Nähe einer Sandbank. Deñ bei jeder Bank ſchlagen die Gewässer mit Heftigkeit an, die unterſten Schichten ſtanden in die Höhe und erkälten die oberen.
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43. Vorlesung, 26. März 1828
Dies Maximum der Dichtigkeit ds Waſſers, von
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Deñ bei jeder Bank ſchlagen die Gewässer
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ſtanden in die Höhe und erkälten die oberen.
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Anmerkungen zur Edition: Bei dem vorliegenden Manuskript handelt es sich
um ein Fragment. Es setzt in der 23. Vorlesung (23.01.1828) ein und endet
mit der letzten Vorlesung am 26.04.1828.
Mehrere Blätter sind falsch gebunden: Zwei Blätter sind an einer ganz
falschen Stelle, zwei weitere vertauscht und außerdem kopfstehend
(Reihenfolge der Seiten im Manuskript: 141–156, 137–140, 157–414, 418,
417, 416, 415, 419–434). Die Reihenfolge der Biddigitalisate und der
Transkription wurde korrigiert.
Libelt, Karol: Wykłady Humboldta na uniwersytecie Berlińskim: notaty prelekcyj tych po uczniu Jego Karolu Libelcie. [s. l.], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 297. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828/162>, abgerufen am 22.02.2025.
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