Leyser, Polycarp: Eine Christliche Leichpredigt/ Bey der Begräbnuß/ deß ... Fritzen von der Schullenburg ... Frankfurt (Main), 1589.Barmhertzigkeit nicht entsetzen? Wer solte sich nicht verwundern? Wer wolt sich nicht erfrewen / vmb seiner grossen Rom 8.Liebe willen / damit er vns geliebet hat? Du hast deinen Sohn gesendet in der gestallt deß Sündlichen Fleisches / vnd verdampt die Sünde im Fleisch durch Sünde / auff daß die Gerechtigkeit vom Gesetz erfordert / in vns erfüllet würde / daß wir würden deine Gerechtigkeit in jm. Er ist das rechte vnd vnbefleckte Lämmlein Gottes / welches trat die Sünde der Welt / welches vnserm Todt durch seinen Todt die Macht genommen. 2. Tim. 1. Vnd durch seine Aufferstehung das Leben herwiderbracht. Aber was können wir dir O gütiger Gott für diese grosse Wolthat deiner Barmhertzigkeit vergelten? Was Lobs oder Dancks? Ob wir gleich so verstendig vnnd mächtig als die heiligen Engel / köndten wir dir doch nichts vergelten / daß dieser Güte vnd Trewe wirdig. Obgleich alle vnsere Gliedmaß klein vnd groß in Zungen verwandelt würden / dir schuldiges Lob damit zu bezahlen / were vnsere geringe Schwachheit doch nit gnugsam. Nequaquam sufficeret exiguitas nostra. Denn deine vnaußsprechliche Liebe / welche du vns Vnwirdigen nach deiner Güte vnd Trewe beweisest / vbertrifft alle Weißheit. Dein Sohn vnser Gott nimmt nirgend die Engel an sich / sondern den Samen Abrahe nimmet er an sich / daher must er aller ding seinen Brüdern gleich werden ohne Sünde / Heb. 2. Derhalben als er der Menschen vnd nit der Engel Natur an sich genommen / hat er sie mit dem Rock der Vnsterbligkeit vnd seiner herrlichen Aufferstehung gekleidet / herrlich gemacht / vnd vber alle Himmel vnd Engel / vber Cherubin vnd Seraphin erhaben vnd gesetzt zu deiner Rechten. Diese Menschliche Natur in Christo Jesu vnserem HERRN / loben die Engel / betten die Herrschafften an / Barmhertzigkeit nicht entsetzen? Wer solte sich nicht verwundern? Wer wolt sich nicht erfrewen / vmb seiner grossen Rom 8.Liebe willẽ / damit er vns geliebet hat? Du hast deinẽ Sohn gesendet in der gestallt deß Sündlichen Fleisches / vnd verdampt die Sünde im Fleisch durch Sünde / auff daß die Gerechtigkeit vom Gesetz erfordert / in vns erfüllet würde / daß wir würden deine Gerechtigkeit in jm. Er ist das rechte vñ vnbefleckte Läm̃lein Gottes / welches trat die Sünde der Welt / welches vnserm Todt durch seinen Todt die Macht genom̃en. 2. Tim. 1. Vnd durch seine Aufferstehung das Leben herwiderbracht. Aber was können wir dir O gütiger Gott für diese grosse Wolthat deiner Barmhertzigkeit vergelten? Was Lobs oder Dancks? Ob wir gleich so verstendig vnnd mächtig als die heiligen Engel / köndten wir dir doch nichts vergelten / daß dieser Güte vnd Trewe wirdig. Obgleich alle vnsere Gliedmaß klein vnd groß in Zungen verwandelt würdẽ / dir schuldiges Lob damit zu bezahlen / were vnsere geringe Schwachheit doch nit gnugsam. Nequaquam sufficeret exiguitas nostra. Deñ deine vnaußsprechliche Liebe / welche du vns Vnwirdigen nach deiner Güte vnd Trewe beweisest / vbertrifft alle Weißheit. Dein Sohn vnser Gott nim̃t nirgend die Engel an sich / sondern den Samen Abrahe nim̃et er an sich / daher must er aller ding seinẽ Brüdern gleich werdẽ ohne Sünde / Heb. 2. Derhalben als er der Menschen vnd nit der Engel Natur an sich genom̃en / hat er sie mit dem Rock der Vnsterbligkeit vñ seiner herrlichen Aufferstehung gekleidet / herrlich gemacht / vnd vber alle Him̃el vnd Engel / vber Cherubin vñ Seraphin erhaben vnd gesetzt zu deiner Rechten. Diese Menschliche Natur in Christo Jesu vnserem HERRN / loben die Engel / betten die Herrschafften an / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0052" n="50"/> Barmhertzigkeit nicht entsetzen? 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Barmhertzigkeit nicht entsetzen? Wer solte sich nicht verwundern? Wer wolt sich nicht erfrewen / vmb seiner grossen Liebe willẽ / damit er vns geliebet hat? Du hast deinẽ Sohn gesendet in der gestallt deß Sündlichen Fleisches / vnd verdampt die Sünde im Fleisch durch Sünde / auff daß die Gerechtigkeit vom Gesetz erfordert / in vns erfüllet würde / daß wir würden deine Gerechtigkeit in jm.
Rom 8. Er ist das rechte vñ vnbefleckte Läm̃lein Gottes / welches trat die Sünde der Welt / welches vnserm Todt durch seinen Todt die Macht genom̃en. 2. Tim. 1. Vnd durch seine Aufferstehung das Leben herwiderbracht.
Aber was können wir dir O gütiger Gott für diese grosse Wolthat deiner Barmhertzigkeit vergelten? Was Lobs oder Dancks? Ob wir gleich so verstendig vnnd mächtig als die heiligen Engel / köndten wir dir doch nichts vergelten / daß dieser Güte vnd Trewe wirdig.
Obgleich alle vnsere Gliedmaß klein vnd groß in Zungen verwandelt würdẽ / dir schuldiges Lob damit zu bezahlen / were vnsere geringe Schwachheit doch nit gnugsam. Nequaquam sufficeret exiguitas nostra.
Deñ deine vnaußsprechliche Liebe / welche du vns Vnwirdigen nach deiner Güte vnd Trewe beweisest / vbertrifft alle Weißheit.
Dein Sohn vnser Gott nim̃t nirgend die Engel an sich / sondern den Samen Abrahe nim̃et er an sich / daher must er aller ding seinẽ Brüdern gleich werdẽ ohne Sünde / Heb. 2.
Derhalben als er der Menschen vnd nit der Engel Natur an sich genom̃en / hat er sie mit dem Rock der Vnsterbligkeit vñ seiner herrlichen Aufferstehung gekleidet / herrlich gemacht / vnd vber alle Him̃el vnd Engel / vber Cherubin vñ Seraphin erhaben vnd gesetzt zu deiner Rechten.
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Zitationshilfe: | Leyser, Polycarp: Eine Christliche Leichpredigt/ Bey der Begräbnuß/ deß ... Fritzen von der Schullenburg ... Frankfurt (Main), 1589, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leyser_leichpredigt_1589/52>, abgerufen am 16.02.2025. |