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Leyser, Polycarp: Eine Christliche Leichpredigt/ Bey der Begräbnuß/ deß ... Fritzen von der Schullenburg ... Frankfurt (Main), 1589.

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Vbertrettungen grosse Gedult mit mir haben müssen / das erkenne ich / vnnd ist mir von Hertzen leid / vnd bitte jn / Er wölle mir es auß Gnaden verzeihen vnd vergeben. Ein solche Erkenntnuß vnd Demut gefellet Gott wol / vnd beweget jhm sein Vatters Hertz / daß er ferrner Gedult mit vns haben mag.

Die Eltern klagen offtermals / was für grosse Mühe vnd Arbeit / sie mit jren Kindern gehabt / wie viel Stancks vnd Vnlusts sie haben außstehen vnd erdulden müssen / biß sie die selben ein wenig erzogen haben. Vnd ist auch gewiß / kein Kind erkennet solches / biß es wider Kinder bekommet / kein Kind kan es auch vmb seine Eltern hin wider verdienen / die Mühe vnd Arbeit die es jhnen gemacht hat. Was ist aber diß für eine Mühe / gegen deren zu rechnen / die Gott gegen der gantzen Welt / als einen grossen Hauffen vieler vngezogener Kinder außstehet. Ein Vatter vnnd Mutter kans nicht alles sehen / was die Kinder Vnrecht thun / ja lassen jn offttermals das Vnrecht besser gefallen / dann das Gute. Aber Gott sihet es alles / vnnd hat ein scharpffes Auge / alles Böses zu vnterscheiden / solte Er denn nicht auch vber sein Mühe vnd Arbeit / die er mit vns bösen Menschen kindern außstehet / klagen?

Wie aber ein Vatter vnd Mutter / alles desto williger vnd gedültiger außstehet / wann sie nur sehen / daß es die Kinder gleichwol erkennen / also ist Gott auch desto williger / wann wir nur auch vnser Vnrecht erkennen / dasselb vns leid seyn lassen / vnd mit allem ernst dem lieben frommen Gott abbitten.

2.

Nun aber ferrners / ist es nit genug / daß ein Christenmensch täglich seine Sünde erkenne / dann solches würde nichts anderß dann ein Cains / Sauls oder Judas Buß seyn. Sondern es soll ein jeder sein zerschlagens / vnnd durch die Erkänntnuß der Sünden nidergeworffen Hertz / hin wider-

Vbertrettungen grosse Gedult mit mir haben müssen / das erkenne ich / vnnd ist mir von Hertzen leid / vnd bitte jn / Er wölle mir es auß Gnaden verzeihen vnd vergeben. Ein solche Erkenntnuß vnd Demut gefellet Gott wol / vnd beweget jhm sein Vatters Hertz / daß er ferrner Gedult mit vns haben mag.

Die Eltern klagen offtermals / was für grosse Mühe vnd Arbeit / sie mit jren Kindern gehabt / wie viel Stancks vñ Vnlusts sie haben außstehen vñ erdulden müssen / biß sie die selben ein wenig erzogen haben. Vnd ist auch gewiß / kein Kind erkennet solches / biß es wider Kinder bekommet / kein Kind kan es auch vmb seine Eltern hin wider verdienen / die Mühe vñ Arbeit die es jhnen gemacht hat. Was ist aber diß für eine Mühe / gegen deren zu rechnen / die Gott gegen der gantzẽ Welt / als einen grossen Hauffen vieler vngezogener Kinder außstehet. Ein Vatter vnnd Mutter kans nicht alles sehen / was die Kinder Vnrecht thun / ja lassen jn offttermals das Vnrecht besser gefallen / dann das Gute. Aber Gott sihet es alles / vnnd hat ein scharpffes Auge / alles Böses zu vnterscheiden / solte Er denn nicht auch vber sein Mühe vnd Arbeit / die er mit vns bösen Menschen kindern außstehet / klagen?

Wie aber ein Vatter vnd Mutter / alles desto williger vnd gedültiger außstehet / wañ sie nur sehen / daß es die Kinder gleichwol erkennen / also ist Gott auch desto williger / wann wir nur auch vnser Vnrecht erkennen / dasselb vns leid seyn lassen / vñ mit allem ernst dem lieben from̃en Gott abbitten.

2.

Nun aber ferrners / ist es nit genug / daß ein Christenmensch täglich seine Sünde erkenne / dann solches würde nichts anderß dañ ein Cains / Sauls oder Judas Buß seyn. Sondern es soll ein jeder sein zerschlagens / vnnd durch die Erkänntnuß der Sünden nidergeworffen Hertz / hin wider-

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[18/0020] Vbertrettungen grosse Gedult mit mir haben müssen / das erkenne ich / vnnd ist mir von Hertzen leid / vnd bitte jn / Er wölle mir es auß Gnaden verzeihen vnd vergeben. Ein solche Erkenntnuß vnd Demut gefellet Gott wol / vnd beweget jhm sein Vatters Hertz / daß er ferrner Gedult mit vns haben mag. Die Eltern klagen offtermals / was für grosse Mühe vnd Arbeit / sie mit jren Kindern gehabt / wie viel Stancks vñ Vnlusts sie haben außstehen vñ erdulden müssen / biß sie die selben ein wenig erzogen haben. Vnd ist auch gewiß / kein Kind erkennet solches / biß es wider Kinder bekommet / kein Kind kan es auch vmb seine Eltern hin wider verdienen / die Mühe vñ Arbeit die es jhnen gemacht hat. Was ist aber diß für eine Mühe / gegen deren zu rechnen / die Gott gegen der gantzẽ Welt / als einen grossen Hauffen vieler vngezogener Kinder außstehet. Ein Vatter vnnd Mutter kans nicht alles sehen / was die Kinder Vnrecht thun / ja lassen jn offttermals das Vnrecht besser gefallen / dann das Gute. Aber Gott sihet es alles / vnnd hat ein scharpffes Auge / alles Böses zu vnterscheiden / solte Er denn nicht auch vber sein Mühe vnd Arbeit / die er mit vns bösen Menschen kindern außstehet / klagen? Wie aber ein Vatter vnd Mutter / alles desto williger vnd gedültiger außstehet / wañ sie nur sehen / daß es die Kinder gleichwol erkennen / also ist Gott auch desto williger / wann wir nur auch vnser Vnrecht erkennen / dasselb vns leid seyn lassen / vñ mit allem ernst dem lieben from̃en Gott abbitten. Nun aber ferrners / ist es nit genug / daß ein Christenmensch täglich seine Sünde erkenne / dann solches würde nichts anderß dañ ein Cains / Sauls oder Judas Buß seyn. Sondern es soll ein jeder sein zerschlagens / vnnd durch die Erkänntnuß der Sünden nidergeworffen Hertz / hin wider-

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Zitationshilfe: Leyser, Polycarp: Eine Christliche Leichpredigt/ Bey der Begräbnuß/ deß ... Fritzen von der Schullenburg ... Frankfurt (Main), 1589, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leyser_leichpredigt_1589/20>, abgerufen am 24.11.2024.