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Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 2. Leipzig, 1843.

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es beschlossen, noch an demselben Nachmittage
abzureisen, und in trauriger Stimmung sah
Clara der Stunde entgegen, in der sie zum
ersten Mal sich von den Lieblingen ihres Herzens
trennen sollte, während William und Jenny
ihr Muth zusprachen und das Nöthige besorgten.

Natürlich mußten Walter's persönliche
Wünsche vor diesen Ereignissen in den Hinter-
grund treten. Jenny schien des vorigen Abends
vergessen zu haben. Sie war eifrig um Clara
bemüht und gönnte sich nicht eher Ruhe, bis
sie die Freundin wohlversorgt auf dem Wege
in die Heimat wußte. Dann ließ sie die Kin-
der in ihr Zimmer bringen, richtete sie dort ge-
hörig ein und traf endlich zur Theestunde mit
dem Grafen und ihrem Vater zusammen.

Jetzt erst fühlte sie, wie sich seit gestern ihr
Verhältniß zu Walter geändert hatte. Sie
wußte nun, daß er sie liebte, und obgleich er
ihr sehr werth war, war ihr seine Liebe nicht

es beſchloſſen, noch an demſelben Nachmittage
abzureiſen, und in trauriger Stimmung ſah
Clara der Stunde entgegen, in der ſie zum
erſten Mal ſich von den Lieblingen ihres Herzens
trennen ſollte, während William und Jenny
ihr Muth zuſprachen und das Nöthige beſorgten.

Natürlich mußten Walter's perſönliche
Wünſche vor dieſen Ereigniſſen in den Hinter-
grund treten. Jenny ſchien des vorigen Abends
vergeſſen zu haben. Sie war eifrig um Clara
bemüht und gönnte ſich nicht eher Ruhe, bis
ſie die Freundin wohlverſorgt auf dem Wege
in die Heimat wußte. Dann ließ ſie die Kin-
der in ihr Zimmer bringen, richtete ſie dort ge-
hörig ein und traf endlich zur Theeſtunde mit
dem Grafen und ihrem Vater zuſammen.

Jetzt erſt fühlte ſie, wie ſich ſeit geſtern ihr
Verhältniß zu Walter geändert hatte. Sie
wußte nun, daß er ſie liebte, und obgleich er
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[214/0224] es beſchloſſen, noch an demſelben Nachmittage abzureiſen, und in trauriger Stimmung ſah Clara der Stunde entgegen, in der ſie zum erſten Mal ſich von den Lieblingen ihres Herzens trennen ſollte, während William und Jenny ihr Muth zuſprachen und das Nöthige beſorgten. Natürlich mußten Walter's perſönliche Wünſche vor dieſen Ereigniſſen in den Hinter- grund treten. Jenny ſchien des vorigen Abends vergeſſen zu haben. Sie war eifrig um Clara bemüht und gönnte ſich nicht eher Ruhe, bis ſie die Freundin wohlverſorgt auf dem Wege in die Heimat wußte. Dann ließ ſie die Kin- der in ihr Zimmer bringen, richtete ſie dort ge- hörig ein und traf endlich zur Theeſtunde mit dem Grafen und ihrem Vater zuſammen. Jetzt erſt fühlte ſie, wie ſich ſeit geſtern ihr Verhältniß zu Walter geändert hatte. Sie wußte nun, daß er ſie liebte, und obgleich er ihr ſehr werth war, war ihr ſeine Liebe nicht

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Zitationshilfe: Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 2. Leipzig, 1843, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lewald_jenny02_1843/224>, abgerufen am 25.11.2024.