fortgeholfen, sich entfernen wollte. Clara selbst hielt sie aber zurück, und sprach: "Nein, liebe Jenny! bleibe nur, es ist besser so. Was Dein Bruder und ich uns zu sagen haben, braucht für Niemanden, am wenigsten für Dich ein Ge- heimniß zu sein."
"Clara!" rief Eduard, "um Gottes willen nicht diese Ruhe, die Sie und mich tödtet, von der in diesem Augenblick meine Seele weit ent- fernt ist. O! das Glück, Sie endlich, endlich wiederzusehen, ist doch nicht im Stande, mich das Leid vergessen zu machen, das uns trifft."
"Auch ich leide," erwiderte Clara mit be- bender Stimme, "aber wir müssen als Freunde mit einander zu tragen versuchen, was wir nicht zu ändern vermögen. Sie bleiben mir ja", sagte sie, und faßte Eduard's und Jenny's Hände, die sie vereint an ihr Herz drückte, "und auch meine kleine Jenny bleibt uns, und so vieles Gute, und die Achtung vor uns selbst,"
fortgeholfen, ſich entfernen wollte. Clara ſelbſt hielt ſie aber zurück, und ſprach: „Nein, liebe Jenny! bleibe nur, es iſt beſſer ſo. Was Dein Bruder und ich uns zu ſagen haben, braucht für Niemanden, am wenigſten für Dich ein Ge- heimniß zu ſein.“
„Clara!“ rief Eduard, „um Gottes willen nicht dieſe Ruhe, die Sie und mich tödtet, von der in dieſem Augenblick meine Seele weit ent- fernt iſt. O! das Glück, Sie endlich, endlich wiederzuſehen, iſt doch nicht im Stande, mich das Leid vergeſſen zu machen, das uns trifft.“
„Auch ich leide,“ erwiderte Clara mit be- bender Stimme, „aber wir müſſen als Freunde mit einander zu tragen verſuchen, was wir nicht zu ändern vermögen. Sie bleiben mir ja“, ſagte ſie, und faßte Eduard's und Jenny's Hände, die ſie vereint an ihr Herz drückte, „und auch meine kleine Jenny bleibt uns, und ſo vieles Gute, und die Achtung vor uns ſelbſt,“
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fortgeholfen, ſich entfernen wollte. Clara ſelbſt
hielt ſie aber zurück, und ſprach: „Nein, liebe
Jenny! bleibe nur, es iſt beſſer ſo. Was Dein
Bruder und ich uns zu ſagen haben, braucht
für Niemanden, am wenigſten für Dich ein Ge-
heimniß zu ſein.“
„Clara!“ rief Eduard, „um Gottes willen
nicht dieſe Ruhe, die Sie und mich tödtet, von
der in dieſem Augenblick meine Seele weit ent-
fernt iſt. O! das Glück, Sie endlich, endlich
wiederzuſehen, iſt doch nicht im Stande, mich
das Leid vergeſſen zu machen, das uns trifft.“
„Auch ich leide,“ erwiderte Clara mit be-
bender Stimme, „aber wir müſſen als Freunde
mit einander zu tragen verſuchen, was wir
nicht zu ändern vermögen. Sie bleiben mir
ja“, ſagte ſie, und faßte Eduard's und Jenny's
Hände, die ſie vereint an ihr Herz drückte,
„und auch meine kleine Jenny bleibt uns, und
ſo vieles Gute, und die Achtung vor uns ſelbſt,“
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Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 2. Leipzig, 1843, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lewald_jenny02_1843/20>, abgerufen am 24.11.2024.
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