hast die arme Frau glücklich hieher gebracht und bist allen Bemerkungen entgangen, die man darüber leicht gemacht hätte."
"Zu diesen bot wol eine so einfache Hand- lung keinen Anlaß", sagte Jenny unbefangen. "Ich konnte doch unmöglich die Frau allein und hülflos liegen lassen, bis ich von hier oder aus der Stadt Beistand geholt hätte. Zudem hätte ich das schreiende Kind doch mit mir nehmen müssen und endlich weißt Du, liebes Clärchen, daß mir die Urtheile der Menge sehr gleichgültig sind, wenn ich Das, was ich thue, vor mir und meinem Vater verantwor- ten kann."
In Jenny's Worten, in ihrem ganzen We- sen lag in diesem Moment soviel Natürlichkeit und doch ein so edler Stolz, daß Walter sie mit Entzücken betrachtete, obgleich auch ihm der Gedanke unangenehm gewesen, man hätte Jenny
haſt die arme Frau glücklich hieher gebracht und biſt allen Bemerkungen entgangen, die man darüber leicht gemacht hätte.“
„Zu dieſen bot wol eine ſo einfache Hand- lung keinen Anlaß“, ſagte Jenny unbefangen. „Ich konnte doch unmöglich die Frau allein und hülflos liegen laſſen, bis ich von hier oder aus der Stadt Beiſtand geholt hätte. Zudem hätte ich das ſchreiende Kind doch mit mir nehmen müſſen und endlich weißt Du, liebes Clärchen, daß mir die Urtheile der Menge ſehr gleichgültig ſind, wenn ich Das, was ich thue, vor mir und meinem Vater verantwor- ten kann.“
In Jenny's Worten, in ihrem ganzen We- ſen lag in dieſem Moment ſoviel Natürlichkeit und doch ein ſo edler Stolz, daß Walter ſie mit Entzücken betrachtete, obgleich auch ihm der Gedanke unangenehm geweſen, man hätte Jenny
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haſt die arme Frau glücklich hieher gebracht
und biſt allen Bemerkungen entgangen, die
man darüber leicht gemacht hätte.“
„Zu dieſen bot wol eine ſo einfache Hand-
lung keinen Anlaß“, ſagte Jenny unbefangen.
„Ich konnte doch unmöglich die Frau allein
und hülflos liegen laſſen, bis ich von hier oder
aus der Stadt Beiſtand geholt hätte. Zudem
hätte ich das ſchreiende Kind doch mit mir
nehmen müſſen und endlich weißt Du, liebes
Clärchen, daß mir die Urtheile der Menge
ſehr gleichgültig ſind, wenn ich Das, was ich
thue, vor mir und meinem Vater verantwor-
ten kann.“
In Jenny's Worten, in ihrem ganzen We-
ſen lag in dieſem Moment ſoviel Natürlichkeit
und doch ein ſo edler Stolz, daß Walter ſie
mit Entzücken betrachtete, obgleich auch ihm der
Gedanke unangenehm geweſen, man hätte Jenny
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Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 2. Leipzig, 1843, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lewald_jenny02_1843/195>, abgerufen am 25.11.2024.
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