Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 2. Leipzig, 1843.

Bild:
<< vorherige Seite

zu genießen. Sie finden Raum genug bei uns
und sollen durchaus nicht genirt sein. Auch
für Ihre Dienerschaft, Ihre Equipage ist hin-
reichend Platz, und wie sehr es mich erfreuen
würde, Sie wieder einmal als meinen Gast zu
sehen, bedarf keiner Versicherung."

Herr Meier vereinte seine Bitte mit Wil-
liam's, und ohne lange zu überlegen, nahm
Walter den Vorschlag unbedingt und mit sicht-
lichem Vergnügen an. Man machte Entwürfe,
wie man sich einrichten wolle, um so viel als
möglich mit einander zu sein und doch Jedem
die nöthige Ruhe und Freiheit zu gönnen, ohne
welche auf die Länge keine behagliche Existenz
denkbar ist; und man trennte sich erst, nach-
dem man übereingekommen war, Walter solle
noch im Laufe des Tages sein Hotel verlassen,
um sich gleich heute bei seinen Freunden zu
etabliren.

Als er fortgegangen war, bemerkte Jenny:

zu genießen. Sie finden Raum genug bei uns
und ſollen durchaus nicht genirt ſein. Auch
für Ihre Dienerſchaft, Ihre Equipage iſt hin-
reichend Platz, und wie ſehr es mich erfreuen
würde, Sie wieder einmal als meinen Gaſt zu
ſehen, bedarf keiner Verſicherung.“

Herr Meier vereinte ſeine Bitte mit Wil-
liam's, und ohne lange zu überlegen, nahm
Walter den Vorſchlag unbedingt und mit ſicht-
lichem Vergnügen an. Man machte Entwürfe,
wie man ſich einrichten wolle, um ſo viel als
möglich mit einander zu ſein und doch Jedem
die nöthige Ruhe und Freiheit zu gönnen, ohne
welche auf die Länge keine behagliche Exiſtenz
denkbar iſt; und man trennte ſich erſt, nach-
dem man übereingekommen war, Walter ſolle
noch im Laufe des Tages ſein Hotel verlaſſen,
um ſich gleich heute bei ſeinen Freunden zu
etabliren.

Als er fortgegangen war, bemerkte Jenny:

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0185" n="175"/>
zu genießen. Sie finden Raum genug bei uns<lb/>
und &#x017F;ollen durchaus nicht genirt &#x017F;ein. Auch<lb/>
für Ihre Diener&#x017F;chaft, Ihre Equipage i&#x017F;t hin-<lb/>
reichend Platz, und wie &#x017F;ehr es mich erfreuen<lb/>
würde, Sie wieder einmal als meinen Ga&#x017F;t zu<lb/>
&#x017F;ehen, bedarf keiner Ver&#x017F;icherung.&#x201C;</p><lb/>
        <p>Herr Meier vereinte &#x017F;eine Bitte mit Wil-<lb/>
liam's, und ohne lange zu überlegen, nahm<lb/>
Walter den Vor&#x017F;chlag unbedingt und mit &#x017F;icht-<lb/>
lichem Vergnügen an. Man machte Entwürfe,<lb/>
wie man &#x017F;ich einrichten wolle, um &#x017F;o viel als<lb/>
möglich mit einander zu &#x017F;ein und doch Jedem<lb/>
die nöthige Ruhe und Freiheit zu gönnen, ohne<lb/>
welche auf die Länge keine behagliche Exi&#x017F;tenz<lb/>
denkbar i&#x017F;t; und man trennte &#x017F;ich er&#x017F;t, nach-<lb/>
dem man übereingekommen war, Walter &#x017F;olle<lb/>
noch im Laufe des Tages &#x017F;ein Hotel verla&#x017F;&#x017F;en,<lb/>
um &#x017F;ich gleich heute bei &#x017F;einen Freunden zu<lb/>
etabliren.</p><lb/>
        <p>Als er fortgegangen war, bemerkte Jenny:<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[175/0185] zu genießen. Sie finden Raum genug bei uns und ſollen durchaus nicht genirt ſein. Auch für Ihre Dienerſchaft, Ihre Equipage iſt hin- reichend Platz, und wie ſehr es mich erfreuen würde, Sie wieder einmal als meinen Gaſt zu ſehen, bedarf keiner Verſicherung.“ Herr Meier vereinte ſeine Bitte mit Wil- liam's, und ohne lange zu überlegen, nahm Walter den Vorſchlag unbedingt und mit ſicht- lichem Vergnügen an. Man machte Entwürfe, wie man ſich einrichten wolle, um ſo viel als möglich mit einander zu ſein und doch Jedem die nöthige Ruhe und Freiheit zu gönnen, ohne welche auf die Länge keine behagliche Exiſtenz denkbar iſt; und man trennte ſich erſt, nach- dem man übereingekommen war, Walter ſolle noch im Laufe des Tages ſein Hotel verlaſſen, um ſich gleich heute bei ſeinen Freunden zu etabliren. Als er fortgegangen war, bemerkte Jenny:

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lewald_jenny02_1843
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lewald_jenny02_1843/185
Zitationshilfe: Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 2. Leipzig, 1843, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lewald_jenny02_1843/185>, abgerufen am 22.11.2024.