und ein langer, tiefer Blick traf Eduard, der ihn nur zu wohl verstand. William aber machte der stummen Scene schnell ein Ende, und führte seine Braut mit sich fort.
Die Trauung des neuen Ehepaares war vorüber; die junge Frau in Reisekleidern war des Augenblickes gewärtig, in dem die Diener melden würden, daß Alles zur Abreise bereit sei. Die Gäste hatten sich entfernt, nur Jenny und Eduard waren noch geblieben. In sich gekehrt sah dieser kaum, was um ihn vorging, und wünschte sehnlich, der letzte, schwere Kampf wäre an Clara und ihm schon vorüber. Die Commerzienräthin sprach mit ihrem Schwieger- sohne und empfahl ihm die dringendste Vor- sicht für die junge Frau, welche Hand in Hand
und ein langer, tiefer Blick traf Eduard, der ihn nur zu wohl verſtand. William aber machte der ſtummen Scene ſchnell ein Ende, und führte ſeine Braut mit ſich fort.
Die Trauung des neuen Ehepaares war vorüber; die junge Frau in Reiſekleidern war des Augenblickes gewärtig, in dem die Diener melden würden, daß Alles zur Abreiſe bereit ſei. Die Gäſte hatten ſich entfernt, nur Jenny und Eduard waren noch geblieben. In ſich gekehrt ſah dieſer kaum, was um ihn vorging, und wünſchte ſehnlich, der letzte, ſchwere Kampf wäre an Clara und ihm ſchon vorüber. Die Commerzienräthin ſprach mit ihrem Schwieger- ſohne und empfahl ihm die dringendſte Vor- ſicht für die junge Frau, welche Hand in Hand
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und ein langer, tiefer Blick traf Eduard, der
ihn nur zu wohl verſtand. William aber
machte der ſtummen Scene ſchnell ein Ende,
und führte ſeine Braut mit ſich fort.
Die Trauung des neuen Ehepaares war
vorüber; die junge Frau in Reiſekleidern war
des Augenblickes gewärtig, in dem die Diener
melden würden, daß Alles zur Abreiſe bereit
ſei. Die Gäſte hatten ſich entfernt, nur Jenny
und Eduard waren noch geblieben. In ſich
gekehrt ſah dieſer kaum, was um ihn vorging,
und wünſchte ſehnlich, der letzte, ſchwere Kampf
wäre an Clara und ihm ſchon vorüber. Die
Commerzienräthin ſprach mit ihrem Schwieger-
ſohne und empfahl ihm die dringendſte Vor-
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Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 2. Leipzig, 1843, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lewald_jenny02_1843/121>, abgerufen am 24.11.2024.
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