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Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 1. Leipzig, 1843.

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man einigermaßen entnimmt, warum die Leute
auf der Bühne eigentlich agiren."

"Dabei werden diese Zwischengespräche auch
so unverzeihlich leicht behandelt, daß man sie
nur mit Widerwillen hört", fügte Hughes hinzu.
"Ich muß dabei an einen der ersten Tenoristen
Deutschlands denken, den ich einst in einer Re-
sidenz Ihres Vaterlandes hörte, und der, als
er den Fra Diavolo in ganz erträglichem Deutsch
gesungen hatte, beim Sprechen in ein so reines
Schwäbisch verfiel, daß es den possenhaftesten
Eindruck machte."

"Mich dünkt", wandte die Pfarrerin ein,
"als sei in der That bei der Musik das Wort
die Nebensache, da Instrumentalmusik und na-
mentlich die Töne der Orgel denselben Eindruck
auf das Gefühl zu machen vermögen, als der
Gesang." --

"Das möchte ich nicht behaupten", meinte
Joseph, "mich ennuyirt jedes Instrumental-

man einigermaßen entnimmt, warum die Leute
auf der Bühne eigentlich agiren.“

„Dabei werden dieſe Zwiſchengeſpräche auch
ſo unverzeihlich leicht behandelt, daß man ſie
nur mit Widerwillen hört“, fügte Hughes hinzu.
„Ich muß dabei an einen der erſten Tenoriſten
Deutſchlands denken, den ich einſt in einer Re-
ſidenz Ihres Vaterlandes hörte, und der, als
er den Fra Diavolo in ganz erträglichem Deutſch
geſungen hatte, beim Sprechen in ein ſo reines
Schwäbiſch verfiel, daß es den poſſenhafteſten
Eindruck machte.“

„Mich dünkt“, wandte die Pfarrerin ein,
„als ſei in der That bei der Muſik das Wort
die Nebenſache, da Inſtrumentalmuſik und na-
mentlich die Töne der Orgel denſelben Eindruck
auf das Gefühl zu machen vermögen, als der
Geſang.“ —

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[78/0090] man einigermaßen entnimmt, warum die Leute auf der Bühne eigentlich agiren.“ „Dabei werden dieſe Zwiſchengeſpräche auch ſo unverzeihlich leicht behandelt, daß man ſie nur mit Widerwillen hört“, fügte Hughes hinzu. „Ich muß dabei an einen der erſten Tenoriſten Deutſchlands denken, den ich einſt in einer Re- ſidenz Ihres Vaterlandes hörte, und der, als er den Fra Diavolo in ganz erträglichem Deutſch geſungen hatte, beim Sprechen in ein ſo reines Schwäbiſch verfiel, daß es den poſſenhafteſten Eindruck machte.“ „Mich dünkt“, wandte die Pfarrerin ein, „als ſei in der That bei der Muſik das Wort die Nebenſache, da Inſtrumentalmuſik und na- mentlich die Töne der Orgel denſelben Eindruck auf das Gefühl zu machen vermögen, als der Geſang.“ — „Das möchte ich nicht behaupten“, meinte Joſeph, „mich ennuyirt jedes Inſtrumental-

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Zitationshilfe: Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 1. Leipzig, 1843, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lewald_jenny01_1843/90>, abgerufen am 27.11.2024.