Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 1. Leipzig, 1843.
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an Religion weder glücklich zu ſein, noch glück-
lich zu machen vermöge. Abſichtlich führte er
deshalb die Unterhaltung mit ſeinen Schülerin-
nen häufig auf chriſtlich-religiöſe Gegenſtände,
ſodaß in ſeinem Unterricht Religion und Poeſie
Hand in Hand gingen, wodurch den Lehren
des Chriſtenthums ein leichter und triumphiren-
der Einzug in Jenny's Seele bereitet wurde.
Ihr und Reinhard unbewußt war aber mit dem
neuen Glauben nur zu bald eine leidenſchaftliche
Liebe für den Lehrer deſſelben in ihrem Herzen
entſtanden, für den begeiſterten jungen Mann,
der ihr der Apoſtel alles Wahren und Schönen
geworden. Aus Liebe zu ihm zwang ſie ſich,
die Zweifel zu unterdrücken, die immer wieder
in ihrem Geiſte gegen poſitive Religionen auf-
ſtiegen, und ſich nur an die Moral und Poeſie
zu halten, die uns ſo wunderrein und wahr in
dem Chriſtenthum geboten werden. Reinhard
hatte keinen Augenblick daran gedacht, ſeinem
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