"Also Adieu princesse? Adieu plaisir?" sagte Steinheim zu Jenny, die auf dem Bal- kon, unter Erlau's Anleitung, spielend die Gegend aufnahm, welche vor ihren Augen lag. Sie wollte das Bildchen Reinhard schenken, ehe sie morgen auf das Gut hinausfuhren, auf dem sie im Sommer lebten.
"Adieu gewiß, für ein paar Tage", ant- wortete sie, "doch hoffe ich, an Vergnügen soll es uns nicht fehlen; es sei denn, daß Ih- nen, Herr Steinheim, die Stunde Wegs nach Berghoff zu weit und zu anstrengend wäre."
"Sagen Sie dem Hypochondristen das noch einmal, Fräulein! meinte Erlau, so glaubt er es und bleibt zu Hause; natürlich unter jäm- merlichen Klagen über seine schwache Gesund- heit und den Undank seiner Freunde, die sich Landgüter kaufen, ohne auf die Entfernung von seinem Hause und auf seine Rheumatismen Rücksicht zu nehmen."
„Alſo Adieu princesse? Adieu plaisir?“ ſagte Steinheim zu Jenny, die auf dem Bal- kon, unter Erlau's Anleitung, ſpielend die Gegend aufnahm, welche vor ihren Augen lag. Sie wollte das Bildchen Reinhard ſchenken, ehe ſie morgen auf das Gut hinausfuhren, auf dem ſie im Sommer lebten.
„Adieu gewiß, für ein paar Tage“, ant- wortete ſie, „doch hoffe ich, an Vergnügen ſoll es uns nicht fehlen; es ſei denn, daß Ih- nen, Herr Steinheim, die Stunde Wegs nach Berghoff zu weit und zu anſtrengend wäre.“
„Sagen Sie dem Hypochondriſten das noch einmal, Fräulein! meinte Erlau, ſo glaubt er es und bleibt zu Hauſe; natürlich unter jäm- merlichen Klagen über ſeine ſchwache Geſund- heit und den Undank ſeiner Freunde, die ſich Landgüter kaufen, ohne auf die Entfernung von ſeinem Hauſe und auf ſeine Rheumatismen Rückſicht zu nehmen.“
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„Alſo Adieu princesse? Adieu plaisir?“
ſagte Steinheim zu Jenny, die auf dem Bal-
kon, unter Erlau's Anleitung, ſpielend die
Gegend aufnahm, welche vor ihren Augen lag.
Sie wollte das Bildchen Reinhard ſchenken,
ehe ſie morgen auf das Gut hinausfuhren, auf
dem ſie im Sommer lebten.
„Adieu gewiß, für ein paar Tage“, ant-
wortete ſie, „doch hoffe ich, an Vergnügen
ſoll es uns nicht fehlen; es ſei denn, daß Ih-
nen, Herr Steinheim, die Stunde Wegs nach
Berghoff zu weit und zu anſtrengend wäre.“
„Sagen Sie dem Hypochondriſten das noch
einmal, Fräulein! meinte Erlau, ſo glaubt er
es und bleibt zu Hauſe; natürlich unter jäm-
merlichen Klagen über ſeine ſchwache Geſund-
heit und den Undank ſeiner Freunde, die ſich
Landgüter kaufen, ohne auf die Entfernung
von ſeinem Hauſe und auf ſeine Rheumatismen
Rückſicht zu nehmen.“
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Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 1. Leipzig, 1843, S. 390. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lewald_jenny01_1843/398>, abgerufen am 22.11.2024.
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