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Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 1. Leipzig, 1843.

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bar erschreckt, als Du so plötzlich hervortra-
test; und auch die arme Clara fuhr zusammen:
wo warst Du denn bis jetzt?"

"In meinem Zimmer", antwortete er.

"Da war es dunkel, als wir vorüber-
gingen", bemerkte Reinhard verwundert,
"und Deine Eltern wähnten Dich außer dem
Hause."

"Das war ein Irrthum!" erwiderte er,
ebenso zerstreut und tonlos, als er die erste
Antwort gegeben.

"Höre, Eduard!" rief Jenny, um nur ir-
gend etwas zu sagen, weil sie nicht wußte,
was die Stimmung ihres Bruders, die sie be-
unruhigte, bedeute, "wenn Du nur gekommen
bist, uns zu erschrecken, so hättest Du fort-
bleiben sollen. Gustav war so gut, so lieb;
Du hast uns um die schönste Erzählung aus
seinen frühern Jahren gebracht, die ich nicht

bar erſchreckt, als Du ſo plötzlich hervortra-
teſt; und auch die arme Clara fuhr zuſammen:
wo warſt Du denn bis jetzt?“

„In meinem Zimmer“, antwortete er.

„Da war es dunkel, als wir vorüber-
gingen“, bemerkte Reinhard verwundert,
„und Deine Eltern wähnten Dich außer dem
Hauſe.“

„Das war ein Irrthum!“ erwiderte er,
ebenſo zerſtreut und tonlos, als er die erſte
Antwort gegeben.

„Höre, Eduard!“ rief Jenny, um nur ir-
gend etwas zu ſagen, weil ſie nicht wußte,
was die Stimmung ihres Bruders, die ſie be-
unruhigte, bedeute, „wenn Du nur gekommen
biſt, uns zu erſchrecken, ſo hätteſt Du fort-
bleiben ſollen. Guſtav war ſo gut, ſo lieb;
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[359/0367] bar erſchreckt, als Du ſo plötzlich hervortra- teſt; und auch die arme Clara fuhr zuſammen: wo warſt Du denn bis jetzt?“ „In meinem Zimmer“, antwortete er. „Da war es dunkel, als wir vorüber- gingen“, bemerkte Reinhard verwundert, „und Deine Eltern wähnten Dich außer dem Hauſe.“ „Das war ein Irrthum!“ erwiderte er, ebenſo zerſtreut und tonlos, als er die erſte Antwort gegeben. „Höre, Eduard!“ rief Jenny, um nur ir- gend etwas zu ſagen, weil ſie nicht wußte, was die Stimmung ihres Bruders, die ſie be- unruhigte, bedeute, „wenn Du nur gekommen biſt, uns zu erſchrecken, ſo hätteſt Du fort- bleiben ſollen. Guſtav war ſo gut, ſo lieb; Du haſt uns um die ſchönſte Erzählung aus ſeinen frühern Jahren gebracht, die ich nicht

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Zitationshilfe: Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 1. Leipzig, 1843, S. 359. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lewald_jenny01_1843/367>, abgerufen am 24.11.2024.