ein hatte er sich das Bild ausgemalt; es war ihm lieb geworden, und die Möglichkeit, daß es sich anders machen könne, hatte er sich nicht beikommen lassen. Um so unangenehmer war es ihm, als der Diener ihn nicht in das ge- wöhnliche Wohnzimmer, sondern in einen der Säle führte, aus dem ihm schon von fern Er- lau's fröhliches Lachen entgegentönte.
Eine Menge Personen bewegten sich bei Reinhard's Ankunft unruhig durcheinander. Er- lau stand bei einer Theaterdecoration, die ein Gemäuer darstellte, und versuchte, einem jun- gen Offiziere die Arme in eine bestimmte Stel- lung zu bringen. Nicht weit davon saß Therese mit einer Dame, Beide in weite Tücher gehüllt, die wie ein Plaid Kopf und Gestalt umgaben. Madame Meier spielte mit einem Kinde, das ebenfalls bei den Tableaux, die man probirte, beschäftigt werden sollte; kurz jeder der Anwe- senden hatte nur Sinn für die Probe und Rein-
ein hatte er ſich das Bild ausgemalt; es war ihm lieb geworden, und die Möglichkeit, daß es ſich anders machen könne, hatte er ſich nicht beikommen laſſen. Um ſo unangenehmer war es ihm, als der Diener ihn nicht in das ge- wöhnliche Wohnzimmer, ſondern in einen der Säle führte, aus dem ihm ſchon von fern Er- lau's fröhliches Lachen entgegentönte.
Eine Menge Perſonen bewegten ſich bei Reinhard's Ankunft unruhig durcheinander. Er- lau ſtand bei einer Theaterdecoration, die ein Gemäuer darſtellte, und verſuchte, einem jun- gen Offiziere die Arme in eine beſtimmte Stel- lung zu bringen. Nicht weit davon ſaß Thereſe mit einer Dame, Beide in weite Tücher gehüllt, die wie ein Plaid Kopf und Geſtalt umgaben. Madame Meier ſpielte mit einem Kinde, das ebenfalls bei den Tableaux, die man probirte, beſchäftigt werden ſollte; kurz jeder der Anwe- ſenden hatte nur Sinn für die Probe und Rein-
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ein hatte er ſich das Bild ausgemalt; es war
ihm lieb geworden, und die Möglichkeit, daß
es ſich anders machen könne, hatte er ſich nicht
beikommen laſſen. Um ſo unangenehmer war
es ihm, als der Diener ihn nicht in das ge-
wöhnliche Wohnzimmer, ſondern in einen der
Säle führte, aus dem ihm ſchon von fern Er-
lau's fröhliches Lachen entgegentönte.
Eine Menge Perſonen bewegten ſich bei
Reinhard's Ankunft unruhig durcheinander. Er-
lau ſtand bei einer Theaterdecoration, die ein
Gemäuer darſtellte, und verſuchte, einem jun-
gen Offiziere die Arme in eine beſtimmte Stel-
lung zu bringen. Nicht weit davon ſaß Thereſe
mit einer Dame, Beide in weite Tücher gehüllt,
die wie ein Plaid Kopf und Geſtalt umgaben.
Madame Meier ſpielte mit einem Kinde, das
ebenfalls bei den Tableaux, die man probirte,
beſchäftigt werden ſollte; kurz jeder der Anwe-
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Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 1. Leipzig, 1843, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lewald_jenny01_1843/228>, abgerufen am 24.11.2024.
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