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Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 1. Leipzig, 1843.

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nicht wahr haben, daß sie heute noch mehr dar-
auf halte, als sonst, um Fräulein Horn damit
zu imponiren, die man zum Frühstück erwar-
tete. Eduard hatte die erste Morgenstunde dazu
benutzt, mit dem Gärtner das Treibhaus zu
durchwandern. Er selbst hatte die seltensten
Exemplare in das rechte Licht gestellt, den
Frühstückstisch unter die Orangen setzen lassen,
deren Blüthen am üppigsten dufteten, und
dem Gärtner aufgetragen, ein Bouquet zu
arrangiren, das für diese Jahreszeit ein wahres
Wunder erscheinen mußte. Dann hatte er in
fast knabenhafter Fröhlichkeit mit Jenny ge-
scherzt, mit ihr herumgewalzt, als eine Truppe
Musikanten auf der Straße spielte, und sie zu-
letzt gebeten, doch zuzusehen, daß es Fräulein
Horn, die sie sehr lieb hätte und stets nach ihr
frage, recht im elterlichen Hause gefallen möge.
Joseph sah dem fröhlichen Treiben düster zu,
und wurde wehmüthig gestimmt, als Jenny,


nicht wahr haben, daß ſie heute noch mehr dar-
auf halte, als ſonſt, um Fräulein Horn damit
zu imponiren, die man zum Frühſtück erwar-
tete. Eduard hatte die erſte Morgenſtunde dazu
benutzt, mit dem Gärtner das Treibhaus zu
durchwandern. Er ſelbſt hatte die ſeltenſten
Exemplare in das rechte Licht geſtellt, den
Frühſtückstiſch unter die Orangen ſetzen laſſen,
deren Blüthen am üppigſten dufteten, und
dem Gärtner aufgetragen, ein Bouquet zu
arrangiren, das für dieſe Jahreszeit ein wahres
Wunder erſcheinen mußte. Dann hatte er in
faſt knabenhafter Fröhlichkeit mit Jenny ge-
ſcherzt, mit ihr herumgewalzt, als eine Truppe
Muſikanten auf der Straße ſpielte, und ſie zu-
letzt gebeten, doch zuzuſehen, daß es Fräulein
Horn, die ſie ſehr lieb hätte und ſtets nach ihr
frage, recht im elterlichen Hauſe gefallen möge.
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[189/0201] nicht wahr haben, daß ſie heute noch mehr dar- auf halte, als ſonſt, um Fräulein Horn damit zu imponiren, die man zum Frühſtück erwar- tete. Eduard hatte die erſte Morgenſtunde dazu benutzt, mit dem Gärtner das Treibhaus zu durchwandern. Er ſelbſt hatte die ſeltenſten Exemplare in das rechte Licht geſtellt, den Frühſtückstiſch unter die Orangen ſetzen laſſen, deren Blüthen am üppigſten dufteten, und dem Gärtner aufgetragen, ein Bouquet zu arrangiren, das für dieſe Jahreszeit ein wahres Wunder erſcheinen mußte. Dann hatte er in faſt knabenhafter Fröhlichkeit mit Jenny ge- ſcherzt, mit ihr herumgewalzt, als eine Truppe Muſikanten auf der Straße ſpielte, und ſie zu- letzt gebeten, doch zuzuſehen, daß es Fräulein Horn, die ſie ſehr lieb hätte und ſtets nach ihr frage, recht im elterlichen Hauſe gefallen möge. Joſeph ſah dem fröhlichen Treiben düſter zu, und wurde wehmüthig geſtimmt, als Jenny,

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Zitationshilfe: Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 1. Leipzig, 1843, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lewald_jenny01_1843/201>, abgerufen am 28.11.2024.