ihr alle Fassung. Befangen wie ein der Strafe sicheres Schulkind, stand sie mit ihrem Manuscripte da, nicht wissend, ob sie es forttragen, ob sie es Samuel zum Lesen bieten solle.
"Also Schriftstellerin!" sagte Samuel endlich, indem er sich erhob, und seine Weste fest herunterzog.
"Sie sprechen das so mißbilligend!" rief Adele, "daß es mir weh thun muß. Können Sie es tadeln, daß ich suchte, mich zu erretten, frei zu werden -- --"
"Gott bewahre!" entgegnete er. "Mich dünkt nur, strenge Selbstbeherrschung und ernste Arbeit hätten den Zweck befriedigender erreicht. Sie haben sicher kein Talent, Cousine!"
"Hellwig meinte doch -- --" sagte Adele mit wachsender Empfindlichkeit.
"Hellwig hat selbst kein dichterisches Talent!" unterbrach Samuel sie. "Er und Sie, Cousine! sind viel zu subjectiv. Wer immer nur mit sich
ihr alle Fassung. Befangen wie ein der Strafe sicheres Schulkind, stand sie mit ihrem Manuscripte da, nicht wissend, ob sie es forttragen, ob sie es Samuel zum Lesen bieten solle.
“Also Schriftstellerin!” sagte Samuel endlich, indem er sich erhob, und seine Weste fest herunterzog.
“Sie sprechen das so mißbilligend!” rief Adele, “daß es mir weh thun muß. Können Sie es tadeln, daß ich suchte, mich zu erretten, frei zu werden — —”
“Gott bewahre!” entgegnete er. “Mich dünkt nur, strenge Selbstbeherrschung und ernste Arbeit hätten den Zweck befriedigender erreicht. Sie haben sicher kein Talent, Cousine!”
“Hellwig meinte doch — —” sagte Adele mit wachsender Empfindlichkeit.
“Hellwig hat selbst kein dichterisches Talent!” unterbrach Samuel sie. “Er und Sie, Cousine! sind viel zu subjectiv. Wer immer nur mit sich
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ihr alle Fassung. Befangen wie ein der Strafe sicheres Schulkind, stand sie mit ihrem Manuscripte da, nicht wissend, ob sie es forttragen, ob sie es Samuel zum Lesen bieten solle.</p><p>“Also Schriftstellerin!” sagte Samuel endlich, indem er sich erhob, und seine Weste fest herunterzog.</p><p>“Sie sprechen das so mißbilligend!” rief Adele, “daß es mir weh thun muß. Können Sie es tadeln, daß ich suchte, mich zu erretten, frei zu werden ——”</p><p>“Gott bewahre!” entgegnete er. “Mich dünkt nur, strenge Selbstbeherrschung und ernste Arbeit hätten den Zweck befriedigender erreicht. Sie haben sicher kein Talent, Cousine!”</p><p>“Hellwig meinte doch ——” sagte Adele mit wachsender Empfindlichkeit.</p><p>“Hellwig hat selbst kein dichterisches Talent!” unterbrach Samuel sie. “Er und Sie, Cousine! sind viel zu subjectiv. Wer immer nur mit sich
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ihr alle Fassung. Befangen wie ein der Strafe sicheres Schulkind, stand sie mit ihrem Manuscripte da, nicht wissend, ob sie es forttragen, ob sie es Samuel zum Lesen bieten solle.
“Also Schriftstellerin!” sagte Samuel endlich, indem er sich erhob, und seine Weste fest herunterzog.
“Sie sprechen das so mißbilligend!” rief Adele, “daß es mir weh thun muß. Können Sie es tadeln, daß ich suchte, mich zu erretten, frei zu werden — —”
“Gott bewahre!” entgegnete er. “Mich dünkt nur, strenge Selbstbeherrschung und ernste Arbeit hätten den Zweck befriedigender erreicht. Sie haben sicher kein Talent, Cousine!”
“Hellwig meinte doch — —” sagte Adele mit wachsender Empfindlichkeit.
“Hellwig hat selbst kein dichterisches Talent!” unterbrach Samuel sie. “Er und Sie, Cousine! sind viel zu subjectiv. Wer immer nur mit sich
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Lewald, Fanny: Adele. 2. Ausg. Berlin, 1864, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lewald_adele_1864/91>, abgerufen am 26.07.2024.
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