Lewald, Fanny: Adele. 2. Ausg. Berlin, 1864.Ich bin Adele! und da wir uns hier im Freundschaftstempel finden, so wollen wir auch gute Freunde werden." Er war groß und mager, seine Haltung steif, seine Bewegungen eckig. Man konnte seinen Kopf nicht unschön nennen, aber die Formen waren scharf und Samuel's Magerkeit ließ sie noch schärfer erscheinen. Seine Lippen waren schmal, sein schwarzes Harr glatt und dünn, seine Kleidung einfach und sogar altmodisch zu Ich bin Adele! und da wir uns hier im Freundschaftstempel finden, so wollen wir auch gute Freunde werden.” Er war groß und mager, seine Haltung steif, seine Bewegungen eckig. Man konnte seinen Kopf nicht unschön nennen, aber die Formen waren scharf und Samuel’s Magerkeit ließ sie noch schärfer erscheinen. Seine Lippen waren schmal, sein schwarzes Harr glatt und dünn, seine Kleidung einfach und sogar altmodisch zu <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0025" n="15"/> Ich bin Adele! und da wir uns hier im Freundschaftstempel finden, so wollen wir auch gute Freunde werden.”<lb/> Samuel war verwundert über des Mädchens rasche Art und Weise. Er verneigte sich etwas förmlich, sagte, daß er sich freue, die Cousine zu sehen, und fragte sodann nach ihrem Vater. Adele zeigte nach dem Perron hinauf, Herr Willmar trat eben in die Thür und der Neuangekommene ging, sich dem Vater vorzustellen. Während des herzlichen Empfanges, der ihm von den Eltern zu Theil wurde, hatte Adele Zeit, den Vetter zu betrachten.</p> <p> Er war groß und mager, seine Haltung steif, seine Bewegungen eckig. Man konnte seinen Kopf nicht unschön nennen, aber die Formen waren scharf und Samuel’s Magerkeit ließ sie noch schärfer erscheinen. Seine Lippen waren schmal, sein schwarzes Harr glatt und dünn, seine Kleidung einfach und sogar altmodisch zu </p> </div> </body> </text> </TEI> [15/0025]
Ich bin Adele! und da wir uns hier im Freundschaftstempel finden, so wollen wir auch gute Freunde werden.”
Samuel war verwundert über des Mädchens rasche Art und Weise. Er verneigte sich etwas förmlich, sagte, daß er sich freue, die Cousine zu sehen, und fragte sodann nach ihrem Vater. Adele zeigte nach dem Perron hinauf, Herr Willmar trat eben in die Thür und der Neuangekommene ging, sich dem Vater vorzustellen. Während des herzlichen Empfanges, der ihm von den Eltern zu Theil wurde, hatte Adele Zeit, den Vetter zu betrachten.
Er war groß und mager, seine Haltung steif, seine Bewegungen eckig. Man konnte seinen Kopf nicht unschön nennen, aber die Formen waren scharf und Samuel’s Magerkeit ließ sie noch schärfer erscheinen. Seine Lippen waren schmal, sein schwarzes Harr glatt und dünn, seine Kleidung einfach und sogar altmodisch zu
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