Levezow, Konrad: Iphigenia in Aulis. Halle, 1805.
Genossen der Freuden des Olymps geweiht, Nachdem des Schicksals Last sie hier zermalmt. - Laß sie die hohen Muster seyn, woran Dein Geist sich bildet, sich dein Muth bewährt; Denn ach! vielleicht - vielleicht bedarfst du sein! - Sie umarmt Iphigenien mit Inbrunst; dann entfernt sie sich mit besorgnißvollem Blick. Dritte Scene. Iphigenia. ihr betroffen nachsehend Was ist's, das meiner Mutter Herz so bang' Bewegt? - Ist's böse Ahnung? Kann ein Traum Der Seele Heiterkeit ihr rauben? Nur Mit schwarzen Bildern das Gemüth erfüllen? - Ich mag's nicht denken, daß dem Vater, daß Dem Heer ein Unfall zugestoßen sey,
Genossen der Freuden des Olymps geweiht, Nachdem des Schicksals Last sie hier zermalmt. – Laß sie die hohen Muster seyn, woran Dein Geist sich bildet, sich dein Muth bewaͤhrt; Denn ach! vielleicht – vielleicht bedarfst du sein! – Sie umarmt Iphigenien mit Inbrunst; dann entfernt sie sich mit besorgnißvollem Blick. Dritte Scene. Iphigenia. ihr betroffen nachsehend Was ist's, das meiner Mutter Herz so bang' Bewegt? – Ist's boͤse Ahnung? Kann ein Traum Der Seele Heiterkeit ihr rauben? Nur Mit schwarzen Bildern das Gemuͤth erfuͤllen? – Ich mag's nicht denken, daß dem Vater, daß Dem Heer ein Unfall zugestoßen sey, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#KLY"> <p><pb facs="#f0068" n="60"/> Genossen der Freuden des Olymps geweiht,<lb/> Nachdem des Schicksals Last sie hier zermalmt. –<lb/> Laß sie die hohen Muster seyn, woran<lb/> Dein Geist sich bildet, sich dein Muth bewaͤhrt;<lb/> Denn ach! vielleicht – vielleicht bedarfst du<lb/> sein! –</p><lb/> <p> <stage>Sie umarmt Iphigenien mit Inbrunst; dann entfernt sie<lb/> sich mit besorgnißvollem Blick.</stage> </p> </sp> </div><lb/> <div n="2"> <head>Dritte Scene.</head><lb/> <sp who="#IPH"> <speaker><hi rendition="#g">Iphigenia</hi>.</speaker><lb/> <p> <stage>ihr betroffen nachsehend</stage> </p><lb/> <p>Was ist's, das meiner Mutter Herz so bang'<lb/> Bewegt? – Ist's boͤse Ahnung? Kann ein<lb/> Traum<lb/> Der Seele Heiterkeit ihr rauben? Nur<lb/> Mit schwarzen Bildern das Gemuͤth erfuͤllen? –<lb/> Ich mag's nicht denken, daß dem Vater, daß<lb/> Dem Heer ein Unfall zugestoßen sey,<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [60/0068]
Genossen der Freuden des Olymps geweiht,
Nachdem des Schicksals Last sie hier zermalmt. –
Laß sie die hohen Muster seyn, woran
Dein Geist sich bildet, sich dein Muth bewaͤhrt;
Denn ach! vielleicht – vielleicht bedarfst du
sein! –
Sie umarmt Iphigenien mit Inbrunst; dann entfernt sie
sich mit besorgnißvollem Blick.
Dritte Scene.
Iphigenia.
ihr betroffen nachsehend
Was ist's, das meiner Mutter Herz so bang'
Bewegt? – Ist's boͤse Ahnung? Kann ein
Traum
Der Seele Heiterkeit ihr rauben? Nur
Mit schwarzen Bildern das Gemuͤth erfuͤllen? –
Ich mag's nicht denken, daß dem Vater, daß
Dem Heer ein Unfall zugestoßen sey,
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Zitationshilfe: | Levezow, Konrad: Iphigenia in Aulis. Halle, 1805, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/levezow_iphigenia_1805/68>, abgerufen am 16.02.2025. |