Levezow, Konrad: Iphigenia in Aulis. Halle, 1805.
Erwachten Morgen! Sichert ihr mit Huld Der Unschuld theuren Schatz! Gebt Freud' und Ruh' Der reinen Seele immerdar! Stärkt ihr Den hohen Sinn, mit dem sie für die Tugend Rrglüht, und krönt durch eines Helden Liebe, Der einst der Stolz des Vaterlandes wird, Des tugendhaften Weibes höchstes Glück! - Iphigenia. mit Blumen leicht bekränzt, und einen Korb voll Blüten und Laub tragend, hüpft ihrer Mutter entgegen, die sie in ihre Arme schließt. Bist du mir schon gefolgt, geliebte Mutter? So frühe schon dem Arm des Schlafs entflohn? Klytämnestra. Ein banger Traum entriß mich seinem Arm. Iphigenia. Der böse Traum! Warum mußt' er dich wecken!
Erwachten Morgen! Sichert ihr mit Huld Der Unschuld theuren Schatz! Gebt Freud' und Ruh' Der reinen Seele immerdar! Staͤrkt ihr Den hohen Sinn, mit dem sie fuͤr die Tugend Rrgluͤht, und kroͤnt durch eines Helden Liebe, Der einst der Stolz des Vaterlandes wird, Des tugendhaften Weibes hoͤchstes Gluͤck! – Iphigenia. mit Blumen leicht bekraͤnzt, und einen Korb voll Bluͤten und Laub tragend, huͤpft ihrer Mutter entgegen, die sie in ihre Arme schließt. Bist du mir schon gefolgt, geliebte Mutter? So fruͤhe schon dem Arm des Schlafs entflohn? Klytaͤmnestra. Ein banger Traum entriß mich seinem Arm. Iphigenia. Der boͤse Traum! Warum mußt' er dich wecken! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#KLY"> <p><pb facs="#f0063" n="55"/> Erwachten Morgen! Sichert ihr mit Huld<lb/> Der Unschuld theuren Schatz! Gebt Freud' und<lb/> Ruh'<lb/> Der reinen Seele immerdar! Staͤrkt ihr<lb/> Den hohen Sinn, mit dem sie fuͤr die Tugend<lb/> Rrgluͤht, und kroͤnt durch eines Helden Liebe,<lb/> Der einst der Stolz des Vaterlandes wird,<lb/> Des tugendhaften Weibes hoͤchstes Gluͤck! –</p> </sp><lb/> <sp who="#IPH"> <speaker><hi rendition="#g">Iphigenia</hi>.</speaker><lb/> <p> <stage>mit Blumen leicht bekraͤnzt, und einen Korb voll Bluͤten und Laub tragend, huͤpft ihrer Mutter entgegen, die sie in ihre<lb/> Arme schließt.</stage> </p><lb/> <p>Bist du mir schon gefolgt, geliebte Mutter?<lb/> So fruͤhe schon dem Arm des Schlafs entflohn?</p> </sp><lb/> <sp who="#KLY"> <speaker><hi rendition="#g">Klytaͤmnestra</hi>.</speaker><lb/> <p>Ein banger Traum entriß mich seinem Arm.</p> </sp><lb/> <sp who="#IPH"> <speaker><hi rendition="#g">Iphigenia</hi>.</speaker><lb/> <p>Der boͤse Traum! Warum mußt' er dich wecken!<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [55/0063]
Erwachten Morgen! Sichert ihr mit Huld
Der Unschuld theuren Schatz! Gebt Freud' und
Ruh'
Der reinen Seele immerdar! Staͤrkt ihr
Den hohen Sinn, mit dem sie fuͤr die Tugend
Rrgluͤht, und kroͤnt durch eines Helden Liebe,
Der einst der Stolz des Vaterlandes wird,
Des tugendhaften Weibes hoͤchstes Gluͤck! –
Iphigenia.
mit Blumen leicht bekraͤnzt, und einen Korb voll Bluͤten und Laub tragend, huͤpft ihrer Mutter entgegen, die sie in ihre
Arme schließt.
Bist du mir schon gefolgt, geliebte Mutter?
So fruͤhe schon dem Arm des Schlafs entflohn?
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Zitationshilfe: | Levezow, Konrad: Iphigenia in Aulis. Halle, 1805, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/levezow_iphigenia_1805/63>, abgerufen am 16.07.2024. |