Levezow, Konrad: Iphigenia in Aulis. Halle, 1805.
Den Bruder, rächst den Gatten, rächst das Vater- land, Und kehrst, mit ewgem Ruhm bedeckt und hoch In aller Völker Mund gepriesen, wieder heim. Agamemnon. Hört ihr's, um diesen jammervollen Preis! Kalchas. Ist dir zu schwer das Opfer, mehr noch werth Dein Kind, denn aller Götter Huld - nun wohl, So bleibst du heim; das Heer zieht hin gen Troja; Der Sieg ist - zweifelhaft - und neigt er sich Doch endlich zu uns her, so trägt ein anderer, An deiner Statt gewählter Feldherr Des Ruhmes ewig grünen Lorber heim. So spricht durch meinen Mund Diana selbst Zu dir. Achilles. für sich Es kann nicht seyn! - Nein; ich ertrag
Den Bruder, raͤchst den Gatten, raͤchst das Vater- land, Und kehrst, mit ewgem Ruhm bedeckt und hoch In aller Voͤlker Mund gepriesen, wieder heim. Agamemnon. Hoͤrt ihr's, um diesen jammervollen Preis! Kalchas. Ist dir zu schwer das Opfer, mehr noch werth Dein Kind, denn aller Goͤtter Huld – nun wohl, So bleibst du heim; das Heer zieht hin gen Troja; Der Sieg ist – zweifelhaft – und neigt er sich Doch endlich zu uns her, so traͤgt ein anderer, An deiner Statt gewaͤhlter Feldherr Des Ruhmes ewig gruͤnen Lorber heim. So spricht durch meinen Mund Diana selbst Zu dir. Achilles. fuͤr sich Es kann nicht seyn! – Nein; ich ertrag <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#KAL"> <p><pb facs="#f0041" n="33"/> Den Bruder, raͤchst den Gatten, raͤchst das Vater-<lb/> land,<lb/> Und kehrst, mit ewgem Ruhm bedeckt und hoch<lb/> In aller Voͤlker Mund gepriesen, wieder heim.</p> </sp><lb/> <sp who="#AGA"> <speaker><hi rendition="#g">Agamemnon</hi>.</speaker><lb/> <p>Hoͤrt ihr's, um diesen jammervollen Preis!</p> </sp><lb/> <sp who="#KAL"> <speaker><hi rendition="#g">Kalchas</hi>.</speaker><lb/> <p>Ist dir zu schwer das Opfer, mehr noch werth<lb/> Dein Kind, denn aller Goͤtter Huld – nun wohl,<lb/> So bleibst du heim; das Heer zieht hin gen Troja;<lb/> Der Sieg ist – zweifelhaft – und neigt er sich<lb/> Doch endlich zu uns her, so traͤgt ein <hi rendition="#g">anderer</hi>,<lb/> An deiner Statt gewaͤhlter Feldherr<lb/> Des Ruhmes ewig gruͤnen Lorber heim.<lb/> So spricht durch meinen Mund Diana selbst<lb/> Zu dir.</p> </sp><lb/> <sp who="#ACH"> <speaker><hi rendition="#g">Achilles</hi>.</speaker><lb/> <p> <stage>fuͤr sich</stage> </p><lb/> <p>Es kann nicht seyn! – Nein; ich ertrag<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [33/0041]
Den Bruder, raͤchst den Gatten, raͤchst das Vater-
land,
Und kehrst, mit ewgem Ruhm bedeckt und hoch
In aller Voͤlker Mund gepriesen, wieder heim.
Agamemnon.
Hoͤrt ihr's, um diesen jammervollen Preis!
Kalchas.
Ist dir zu schwer das Opfer, mehr noch werth
Dein Kind, denn aller Goͤtter Huld – nun wohl,
So bleibst du heim; das Heer zieht hin gen Troja;
Der Sieg ist – zweifelhaft – und neigt er sich
Doch endlich zu uns her, so traͤgt ein anderer,
An deiner Statt gewaͤhlter Feldherr
Des Ruhmes ewig gruͤnen Lorber heim.
So spricht durch meinen Mund Diana selbst
Zu dir.
Achilles.
fuͤr sich
Es kann nicht seyn! – Nein; ich ertrag
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Zitationshilfe: | Levezow, Konrad: Iphigenia in Aulis. Halle, 1805, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/levezow_iphigenia_1805/41>, abgerufen am 16.02.2025. |