Levezow, Konrad: Iphigenia in Aulis. Halle, 1805.
sich nach dem Meere umsehend Und gute Zeichen giebt uns Meer und Luft. - Er steigt die Stufen hinab; er erblickt auf dem Platze Klytämnestra, und eilt auf sie zu. Klytämnestra. Wohin soll ich entfliehn vor seinem Blick? Sie verbirgt ihr Gesicht an dem Busen einer ihrer Frauen. Agamemnon. O Klytämnestra! - Theures, armes Weib! - Für dich find' ich kein Wort des Trostes mehr! Wo fänd' ich's für mich selbst bey diesem Schmerz! - er ergreift ihre Hand Gewähre mir das Wort: verlaß uns bald! - Denk' an Orest, Elektra! denk' an Argos! - Mich ruft nach Troja das Geschick. - Leb' wohl, Geliebtes Weib, und zürn' auf Keinen mehr!
sich nach dem Meere umsehend Und gute Zeichen giebt uns Meer und Luft. – Er steigt die Stufen hinab; er erblickt auf dem Platze Klytaͤmnestra, und eilt auf sie zu. Klytaͤmnestra. Wohin soll ich entfliehn vor seinem Blick? Sie verbirgt ihr Gesicht an dem Busen einer ihrer Frauen. Agamemnon. O Klytaͤmnestra! – Theures, armes Weib! – Fuͤr dich find' ich kein Wort des Trostes mehr! Wo faͤnd' ich's fuͤr mich selbst bey diesem Schmerz! – er ergreift ihre Hand Gewaͤhre mir das Wort: verlaß uns bald! – Denk' an Orest, Elektra! denk' an Argos! – Mich ruft nach Troja das Geschick. – Leb' wohl, Geliebtes Weib, und zuͤrn' auf Keinen mehr! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#AGA"> <p><pb facs="#f0222" n="214"/><stage>sich nach dem Meere umsehend</stage><lb/> Und gute Zeichen giebt uns Meer und Luft. –</p><lb/> <p> <stage>Er steigt die Stufen hinab; er erblickt auf dem Platze Klytaͤmnestra, und eilt auf sie zu.</stage> </p> </sp><lb/> <sp who="#KLY"> <speaker><hi rendition="#g">Klytaͤmnestra</hi>.</speaker><lb/> <p>Wohin soll ich entfliehn vor seinem Blick?</p><lb/> <p> <stage>Sie verbirgt ihr Gesicht an dem Busen einer ihrer Frauen.</stage> </p> </sp><lb/> <sp who="#AGA"> <speaker><hi rendition="#g">Agamemnon</hi>.</speaker><lb/> <p>O Klytaͤmnestra! – Theures, armes Weib! –<lb/> Fuͤr dich find' ich kein Wort des Trostes mehr!<lb/> Wo faͤnd' ich's fuͤr mich selbst bey diesem<lb/> Schmerz! –<lb/><stage>er ergreift ihre Hand</stage><lb/> Gewaͤhre mir das Wort: verlaß uns bald! –<lb/> Denk' an Orest, Elektra! denk' an Argos! –<lb/> Mich ruft nach Troja das Geschick. – Leb'<lb/> wohl,<lb/> Geliebtes Weib, und zuͤrn' auf Keinen mehr!<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [214/0222]
sich nach dem Meere umsehend
Und gute Zeichen giebt uns Meer und Luft. –
Er steigt die Stufen hinab; er erblickt auf dem Platze Klytaͤmnestra, und eilt auf sie zu.
Klytaͤmnestra.
Wohin soll ich entfliehn vor seinem Blick?
Sie verbirgt ihr Gesicht an dem Busen einer ihrer Frauen.
Agamemnon.
O Klytaͤmnestra! – Theures, armes Weib! –
Fuͤr dich find' ich kein Wort des Trostes mehr!
Wo faͤnd' ich's fuͤr mich selbst bey diesem
Schmerz! –
er ergreift ihre Hand
Gewaͤhre mir das Wort: verlaß uns bald! –
Denk' an Orest, Elektra! denk' an Argos! –
Mich ruft nach Troja das Geschick. – Leb'
wohl,
Geliebtes Weib, und zuͤrn' auf Keinen mehr!
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