Levezow, Konrad: Iphigenia in Aulis. Halle, 1805.
Gefilden der Wonne Die sehnende Psyche! - - Wer kommt? - Achill! Ich höre seine Stim- me. - Er ist's! - Unglücklicher! was kann ich dir Gewähren? was du mir? - Wir sind getrennt. Des Schicksals Hand zerriß die feste Kette, Womit einst Liebe mich dir eng verbunden. Gelöset ist der Bund; - die Liebe bleibt; Denn sie ist ewig, wie des Menschen Geist! - Dritte Scene. Iphigenia. Achilles bleibt betroffen bey ih- Achilles. So ist es wahr! - so täuscht mich kein Gerücht! So schließt schon ein verderblich Festgewand Die schönen Glieder ein! So wallt das Haar Herab schon auf den jungfräulichen Nacken, den
Gefilden der Wonne Die sehnende Psyche! – – Wer kommt? – Achill! Ich hoͤre seine Stim- me. – Er ist's! – Ungluͤcklicher! was kann ich dir Gewaͤhren? was du mir? – Wir sind getrennt. Des Schicksals Hand zerriß die feste Kette, Womit einst Liebe mich dir eng verbunden. Geloͤset ist der Bund; – die Liebe bleibt; Denn sie ist ewig, wie des Menschen Geist! – Dritte Scene. Iphigenia. Achilles bleibt betroffen bey ih- Achilles. So ist es wahr! – so taͤuscht mich kein Geruͤcht! So schließt schon ein verderblich Festgewand Die schoͤnen Glieder ein! So wallt das Haar Herab schon auf den jungfraͤulichen Nacken, den <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#IPH"> <p><pb facs="#f0187" n="179"/> Gefilden der Wonne<lb/> Die sehnende Psyche! – –<lb/> Wer kommt? – Achill! Ich hoͤre seine Stim-<lb/> me. –<lb/> Er ist's! – Ungluͤcklicher! was kann ich dir<lb/> Gewaͤhren? was du mir? – Wir sind getrennt.<lb/> Des Schicksals Hand zerriß die feste Kette,<lb/> Womit einst Liebe mich dir eng verbunden.<lb/> Geloͤset ist der Bund; – die Liebe bleibt;<lb/> Denn sie ist ewig, wie des Menschen Geist! –</p> </sp> </div><lb/> <div n="2"> <head>Dritte Scene.</head><lb/> <p><hi rendition="#g">Iphigenia</hi>. <hi rendition="#g">Achilles</hi> bleibt betroffen bey ih-<lb/> rem Anblick stehen.</p><lb/> <sp who="#ACH"> <speaker><hi rendition="#g">Achilles</hi>.</speaker><lb/> <p>So ist es wahr! – so taͤuscht mich kein Geruͤcht!<lb/> So schließt schon ein verderblich Festgewand<lb/> Die schoͤnen Glieder ein! So wallt das Haar<lb/> Herab schon auf den jungfraͤulichen Nacken, den<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [179/0187]
Gefilden der Wonne
Die sehnende Psyche! – –
Wer kommt? – Achill! Ich hoͤre seine Stim-
me. –
Er ist's! – Ungluͤcklicher! was kann ich dir
Gewaͤhren? was du mir? – Wir sind getrennt.
Des Schicksals Hand zerriß die feste Kette,
Womit einst Liebe mich dir eng verbunden.
Geloͤset ist der Bund; – die Liebe bleibt;
Denn sie ist ewig, wie des Menschen Geist! –
Dritte Scene.
Iphigenia. Achilles bleibt betroffen bey ih-
rem Anblick stehen.
Achilles.
So ist es wahr! – so taͤuscht mich kein Geruͤcht!
So schließt schon ein verderblich Festgewand
Die schoͤnen Glieder ein! So wallt das Haar
Herab schon auf den jungfraͤulichen Nacken, den
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Zitationshilfe: | Levezow, Konrad: Iphigenia in Aulis. Halle, 1805, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/levezow_iphigenia_1805/187>, abgerufen am 16.02.2025. |