Levezow, Konrad: Iphigenia in Aulis. Halle, 1805. Erstes Mädchen. O, wie bekümmert uns Dein hartes Loos! - Zweites Mädchen. Wie gern stürb' ich für dich! Iphigenia. Ihr sollt nicht jammern; denn mein Loos ist nicht So thränenvoll. Es ist des Neides werth. Doch ihr vermögt es nicht zu fassen, ach, Ihr habt kein Vaterland! Darum verzeih' Ich euren Thränen. - Nun, es ist vollbracht. Geht - und gedenket mein. - Beide Mädchen. stürzen sich zu Iphigeniens Füßen und benetzen sie mit ihren Thränen. Erstes Mädchen. O, segne uns! Erstes Maͤdchen. O, wie bekuͤmmert uns Dein hartes Loos! – Zweites Maͤdchen. Wie gern stuͤrb' ich fuͤr dich! Iphigenia. Ihr sollt nicht jammern; denn mein Loos ist nicht So thraͤnenvoll. Es ist des Neides werth. Doch ihr vermoͤgt es nicht zu fassen, ach, Ihr habt kein Vaterland! Darum verzeih' Ich euren Thraͤnen. – Nun, es ist vollbracht. Geht – und gedenket mein. – Beide Maͤdchen. stuͤrzen sich zu Iphigeniens Fuͤßen und benetzen sie mit ihren Thraͤnen. Erstes Maͤdchen. O, segne uns! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0183" n="175"/> <sp who="#ERSMAED"> <speaker><hi rendition="#g">Erstes Maͤdchen</hi>.</speaker><lb/> <p>O, wie bekuͤmmert uns<lb/> Dein hartes Loos! –</p> </sp><lb/> <sp who="#ZWEMAED"> <speaker><hi rendition="#g">Zweites Maͤdchen</hi>.</speaker><lb/> <p>Wie gern stuͤrb' ich fuͤr dich!</p> </sp><lb/> <sp who="#IPH"> <speaker><hi rendition="#g">Iphigenia</hi>.</speaker><lb/> <p>Ihr sollt nicht jammern; denn mein Loos ist<lb/> nicht<lb/> So thraͤnenvoll. Es ist des Neides werth.<lb/> Doch ihr vermoͤgt es nicht zu fassen, ach,<lb/> Ihr habt kein Vaterland! Darum verzeih'<lb/> Ich euren Thraͤnen. – Nun, es ist vollbracht.<lb/> Geht – und gedenket mein. –</p> </sp><lb/> <sp who="#MAED"> <speaker><hi rendition="#g">Beide Maͤdchen</hi>.</speaker><lb/> <p> <stage>stuͤrzen sich zu Iphigeniens Fuͤßen und benetzen sie mit ihren Thraͤnen.</stage> </p> </sp><lb/> <sp who="#ERSMAED"> <speaker><hi rendition="#g">Erstes Maͤdchen</hi>.</speaker><lb/> <p>O, segne uns!</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [175/0183]
Erstes Maͤdchen.
O, wie bekuͤmmert uns
Dein hartes Loos! –
Zweites Maͤdchen.
Wie gern stuͤrb' ich fuͤr dich!
Iphigenia.
Ihr sollt nicht jammern; denn mein Loos ist
nicht
So thraͤnenvoll. Es ist des Neides werth.
Doch ihr vermoͤgt es nicht zu fassen, ach,
Ihr habt kein Vaterland! Darum verzeih'
Ich euren Thraͤnen. – Nun, es ist vollbracht.
Geht – und gedenket mein. –
Beide Maͤdchen.
stuͤrzen sich zu Iphigeniens Fuͤßen und benetzen sie mit ihren Thraͤnen.
Erstes Maͤdchen.
O, segne uns!
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/levezow_iphigenia_1805 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/levezow_iphigenia_1805/183 |
Zitationshilfe: | Levezow, Konrad: Iphigenia in Aulis. Halle, 1805, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/levezow_iphigenia_1805/183>, abgerufen am 16.07.2024. |