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Levezow, Konrad: Iphigenia in Aulis. Halle, 1805.

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Doch alle gehn wir durch des Todes Pforte!
Wirf deinen Blick zurück auf's helle Leben!
Vergiß des Guten nicht, was dir geworden!
Bis dahin lebtest du in Unschuld froh,
Des Kummers unbewußt. Des Lebens Güter,
Von allen Seiten lachten sie nur hold
Dich an. Der Freude Blüten pflücktest du,
Wo sie dir winkten, unverletzt von ihrem Dorn.
Entsprossen vom Geschlecht der Könige
Wardst du geehrt in deiner Unschuld Glanz.
Ihn haben Laster nicht befleckt, die oft
Das längre Leben zeugt. Mit ihnen wächst
Der Menschen, wächst der Götter Fluch her-
vor,
Und keine Reue tilget seine Schmach,
Die, bis in ferne Zeiten hin, den Staub
Noch selbst im dunkeln Grab entehrend drückt.
Du gehst vorüber der Gefahr, ein reiner Geist,
Rein zu den Himmlischen zurück; und Segen
wird
Doch alle gehn wir durch des Todes Pforte!
Wirf deinen Blick zuruͤck auf's helle Leben!
Vergiß des Guten nicht, was dir geworden!
Bis dahin lebtest du in Unschuld froh,
Des Kummers unbewußt. Des Lebens Guͤter,
Von allen Seiten lachten sie nur hold
Dich an. Der Freude Bluͤten pfluͤcktest du,
Wo sie dir winkten, unverletzt von ihrem Dorn.
Entsprossen vom Geschlecht der Koͤnige
Wardst du geehrt in deiner Unschuld Glanz.
Ihn haben Laster nicht befleckt, die oft
Das laͤngre Leben zeugt. Mit ihnen waͤchst
Der Menschen, waͤchst der Goͤtter Fluch her-
vor,
Und keine Reue tilget seine Schmach,
Die, bis in ferne Zeiten hin, den Staub
Noch selbst im dunkeln Grab entehrend druͤckt.
Du gehst voruͤber der Gefahr, ein reiner Geist,
Rein zu den Himmlischen zuruͤck; und Segen
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[157/0165] Doch alle gehn wir durch des Todes Pforte! Wirf deinen Blick zuruͤck auf's helle Leben! Vergiß des Guten nicht, was dir geworden! Bis dahin lebtest du in Unschuld froh, Des Kummers unbewußt. Des Lebens Guͤter, Von allen Seiten lachten sie nur hold Dich an. Der Freude Bluͤten pfluͤcktest du, Wo sie dir winkten, unverletzt von ihrem Dorn. Entsprossen vom Geschlecht der Koͤnige Wardst du geehrt in deiner Unschuld Glanz. Ihn haben Laster nicht befleckt, die oft Das laͤngre Leben zeugt. Mit ihnen waͤchst Der Menschen, waͤchst der Goͤtter Fluch her- vor, Und keine Reue tilget seine Schmach, Die, bis in ferne Zeiten hin, den Staub Noch selbst im dunkeln Grab entehrend druͤckt. Du gehst voruͤber der Gefahr, ein reiner Geist, Rein zu den Himmlischen zuruͤck; und Segen wird

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Zitationshilfe: Levezow, Konrad: Iphigenia in Aulis. Halle, 1805, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/levezow_iphigenia_1805/165>, abgerufen am 22.11.2024.