Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.Cap. V. von Rädern und Getriebe. Tab. XV. Von Abtheilung und Einschneiden der Zähne durch Machinen. §. 93. Weil es sehr mühsam ist bey kleinen Rädern solche nicht nur erstlich abzutheilen, sondern Eine solche Machine, womit die Klein-Uhrmacher die ist gezeichnet in der I. II. III. biß VI. Figur Tab. XV. a b ist ein eiserner flacher Fig. III. ist diese Scheibe und Rad vorwärts gezeichnet, wie es Fig. I. seitwärts ist. Fig. VI. ist eben dergleichen, aber ein etwas beqvemer Charnier auf beyden Seiten Fig. II. weiset die Machine im Grund-Riß, die Theilungen sind auf der Scheibe Der Gebrauch dieser Machine ist: Wenn man ein Rad theilen oder schneiden will, und Pars Generalis. O
Cap. V. von Raͤdern und Getriebe. Tab. XV. Von Abtheilung und Einſchneiden der Zaͤhne durch Machinen. §. 93. Weil es ſehr muͤhſam iſt bey kleinen Raͤdern ſolche nicht nur erſtlich abzutheilen, ſondern Eine ſolche Machine, womit die Klein-Uhrmacher die iſt gezeichnet in der I. II. III. biß VI. Figur Tab. XV. a b iſt ein eiſerner flacher Fig. III. iſt dieſe Scheibe und Rad vorwaͤrts gezeichnet, wie es Fig. I. ſeitwaͤrts iſt. Fig. VI. iſt eben dergleichen, aber ein etwas beqvemer Charnier auf beyden Seiten Fig. II. weiſet die Machine im Grund-Riß, die Theilungen ſind auf der Scheibe Der Gebrauch dieſer Machine iſt: Wenn man ein Rad theilen oder ſchneiden will, und Pars Generalis. O
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Auf dieſem Wellbaum wird oben in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">h</hi></hi><lb/> das Uhr-Rad, ſo geſchnitten werden ſoll, aufgeſchraubet, wenn nun das Rad umgedrehet<lb/> wird, ſo drehet ſich auch die Scheibe <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">g</hi></hi> oder <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fig. II. 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Cap. V. von Raͤdern und Getriebe. Tab. XV.
Von Abtheilung und Einſchneiden der Zaͤhne
durch Machinen.
§. 93.
Weil es ſehr muͤhſam iſt bey kleinen Raͤdern ſolche nicht nur erſtlich abzutheilen, ſondern
auch mit der Feile einzuſchneiden, ſo hat man Machinen erfunden, vermittelſt derer in ei-
ner Stunde mehr auszurichten, als ſonſt in einem Tage, und wird uͤberdiß alles auch viel
accurater.
Eine ſolche Machine, womit die Klein-Uhrmacher die
Raͤder einſchneiden
iſt gezeichnet in der I. II. III. biß VI. Figur Tab. XV. a b iſt ein eiſerner flacher
Stab, in a und b uͤber ſich gekruͤmmet, c d iſt noch einer desgleichen, aber durchaus ge-
rade, ſo in c und d darauf mit Schrauben feſte gemachet iſt, in der Mitte ſtehet ein Well-
Baum h f, und Fig. IV. beſonders, welcher zwiſchen beyden Staͤben a b c d beweg-
lich, aber unten in g eine Scheibe von Meßing hat, auf welcher allerley Theilung, gerad
und ungerad, wie ſie bey Uhren vorkommen, ſeyn. Auf dieſem Wellbaum wird oben in h
das Uhr-Rad, ſo geſchnitten werden ſoll, aufgeſchraubet, wenn nun das Rad umgedrehet
wird, ſo drehet ſich auch die Scheibe g oder Fig. II. G zugleich mit fort; H iſt Fig. V.
eine Huͤlſe mit einem beweglichen Arm J und Stell-Schraube K, ſo in L eine harte
Spitze hat, die allezeit in dem Punct der Theilung auf der Scheibe G eingeſetzet wird. M
iſt auch ein Schieber, ſo an dem Stab d hin und her geſchoben wird, N ein Charnier,
in welchem zwey bewegliche Arme O und P ſind, deren jeder eine Schraube Q und R
hat, die forne vertieffet, darinnen eine auf beyden Seiten geſpitzte Spindel S ſtecket, an wel-
che eine Rolle T zum Dreh-Bogen und ein ſtaͤhlern Rad V, welches auf der aͤuſſerſten
Peripherie als eine Feile gehauen, feſte iſt. Statt dieſes Rades koͤnnen andere, ſo etwa ſtaͤr-
cker oder duͤnner ſind, nachdem es die Arbeit erfodert, angeſchraubet werden.
Fig. III. iſt dieſe Scheibe und Rad vorwaͤrts gezeichnet, wie es Fig. I. ſeitwaͤrts iſt.
Fig. VI. iſt eben dergleichen, aber ein etwas beqvemer Charnier auf beyden Seiten
in a b mit ſpitzigen Schrauben, darinnen es viel gewiſſer gehet.
Fig. II. weiſet die Machine im Grund-Riß, die Theilungen ſind auf der Scheibe
ausgelaſſen und nur Linien gezogen, und die Zahlen darzu geſchrieben. Es iſt zu wiſſen, daß
man eine Linie zu vielen brauchen kan; als die Linie 96 giebt 48, 2 Theil von einem genom-
men, 32 zu 3 Theil, 24 zu 4 Theil, 16 zu 6, und 12 zu 8 Theil; alſo auch mit vielen andern,
wie vorhergehende Tafel ausweiſet.
Der Gebrauch dieſer Machine iſt: Wenn man ein Rad theilen oder ſchneiden will,
ſo ſchraubet man ſolches auf dem Wellbaum bey A, vermittelſt der Mutter, feſte, und ſchie-
beſt hierauf dem Schneide-Zeug M N durch die Schraube Q ſo lange hin und her, als
man den Zahn will lang eingeſchnitten haben, alsdenn ſtellet man den Stifft der Huͤlſe H auf
die Linie derjenigen Theilung, darnach man das Rad ſoll eingetheilet werden; wenn ein Zahn
eingeſchnitten iſt, ſo ſetzet man den Stifft um ein oder mehr Loͤcher, wie es die Theilung erfo-
dert, fort, das Rad V aber zum Einſchneiden wird vermittelſt eines Dreh-Bogens mit einer
Saite, ſo um die Rolle T gehet, gedrehet, an ſtatt der Welle h f muͤſſen unterſchiedliche
verhanden ſeyn nach den Loͤchern derer Raͤder. Die Machine hat Bion in der Mathe-
matiſchen Werck-Schule, nach der Teutſchen zu Nuͤrnberg gedruckten Edition pag. 100.
Tab. X. Fig. A beſchrieben, ſo aber hier in etwas geaͤndert worden. Dergleichen gute
und
Pars Generalis. O
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