Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.Cap. XXI. vom Gewichte. Tab. LXVIII. ner mit einen an jeder Seite drey Ellen langen Hebel, sollen das Seil auf eine in Diametrozwey-schühigen Waltze auffwickeln, da also die Männer bey zwölff Ellen herumlauffen müssen, ehe etwan drey Ellen Seil auffgewunden wird. §. 572. Ferner Fig. 26. soll das Gewicht, so von einem Menschen mit der Kurbel aufgezogen §. 573. Alleine in denen Machinen, da die menschliche Krafft mehr vermag, als die Machine §. 574. Wie die Gewichte an die Machinen appliciret werden/ und was dabey zu beobachten. Die erste Art ist, da ein Seil an einer Waltze feste gemachet, und um dieselbe Als Figura II. A Tabula LXVIII. ist a das Stern-Rad, b die Waltze, c das Das Sperr-Rad mit seinem Kegel dienet, wenn die Waltze b mit der Welle d durch Stern-
Cap. XXI. vom Gewichte. Tab. LXVIII. ner mit einen an jeder Seite drey Ellen langen Hebel, ſollen das Seil auf eine in Diametrozwey-ſchuͤhigen Waltze auffwickeln, da alſo die Maͤnner bey zwoͤlff Ellen herumlauffen muͤſſen, ehe etwan drey Ellen Seil auffgewunden wird. §. 572. Ferner Fig. 26. ſoll das Gewicht, ſo von einem Menſchen mit der Kurbel aufgezogen §. 573. Alleine in denen Machinen, da die menſchliche Krafft mehr vermag, als die Machine §. 574. Wie die Gewichte an die Machinen appliciret werden/ und was dabey zu beobachten. Die erſte Art iſt, da ein Seil an einer Waltze feſte gemachet, und um dieſelbe Als Figura II. A Tabula LXVIII. iſt a das Stern-Rad, b die Waltze, c das Das Sperr-Rad mit ſeinem Kegel dienet, wenn die Waltze b mit der Welle d durch Stern-
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Dergleichen findet ihr auch <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">No. 29.</hi></hi> und <hi rendition="#i">30.</hi> Das allerſchlimmſte iſt hier-<lb/> bey, daß die Muͤhle inzwiſchen ſtille ſtehen muß, und dieſe Zeit uͤber da die Muͤhle arbeitet, gehet<lb/> der Mann muͤßig.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 573.</head><lb/> <p>Alleine in denen <hi rendition="#aq">Machin</hi>en, da die menſchliche Krafft mehr vermag, als die <hi rendition="#aq">Machine</hi><lb/> noͤthig hat, oder in einer Minute anwenden kan, als die <hi rendition="#aq">Machine</hi> in etlichen Stunden oder<lb/> Tagen bedarff, da iſt Vortheil und Nutzen; als bey denen Uhren, da kan ein Menſch in einer<lb/> Minute ohne ſeine Beſchwehrung ſo viel aufziehen, daß es einen oder etliche Tage gehet, und<lb/> wird alſo nicht nur die Zeit erſpahret, ſondern auch ein <hi rendition="#aq">æqual</hi>er Gang erhalten, und derglei-<lb/> chen Nutzen iſt bey allen Gewichte und <hi rendition="#aq">Machin</hi>en zu hoffen, wenn ich durch eine Stunde Auf-<lb/> ziehen verſchaffe, daß ich hernach inzwiſchen etliche Stunden oder Tage was anders verrichten<lb/> kan, und die <hi rendition="#aq">Machine</hi> dennoch auch das ihre <hi rendition="#aq">præſti</hi>ret.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 574.<lb/><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">W</hi>ie die <hi rendition="#in">G</hi>ewichte an die <hi rendition="#aq">Machin</hi>en <hi rendition="#aq">applici</hi>ret werden/<lb/> und was dabey zu beobachten.</hi></head><lb/> <p> <hi rendition="#fr">Die erſte Art iſt, da ein Seil an einer Waltze feſte gemachet, und um dieſelbe<lb/> mit dem Gewichte aufgewunden wird.</hi> </p><lb/> <p>Als <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Figura II. 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Cap. XXI. vom Gewichte. Tab. LXVIII.
ner mit einen an jeder Seite drey Ellen langen Hebel, ſollen das Seil auf eine in Diametro
zwey-ſchuͤhigen Waltze auffwickeln, da alſo die Maͤnner bey zwoͤlff Ellen herumlauffen muͤſſen,
ehe etwan drey Ellen Seil auffgewunden wird.
§. 572.
Ferner Fig. 26. ſoll das Gewicht, ſo von einem Menſchen mit der Kurbel aufgezogen
wird, gar zwey Muͤhlen treiben; Fig. 27. ſoll ein Mann ein Gewichte aufziehen, worzu er
nach Proportion der Machine 5 mahl mehr Krafft haben muß. Ich will die Machine nur
in einen Profil entwerffen, damit die Abſurditaͤt zu weiſen, und was vor elendes und miſe-
rables Zeug man in ſolchen Buͤchern findet, er hat neben dem Kamm-Rad A Figura I.
in Tabula LXVIII. deſſen Welle die Waltze zum Seil iſt, noch zwey Stern-Raͤder gema-
chet, da ſich iedes gegen ſein Getriebe wie 1 zu 3 verhaͤlt; nun rechne ich das Getriebe C mit
dem Muͤhlſtein umzutreiben nicht mehr als 30 Pfund Krafft, da es doch wohl vier mahl ſo viel
brauchet, nach Proportion ſeines Steines, dieſes mit 3 des Rades G multipliciret, giebt
90, dieſes mit 3 des Rades B giebet 270, und dieſes wieder mit 2 des Kamm-Rades A,
machet 540 Pfund, und ſo ſchwehr muß wenigſtens das Gewichte am Seil G ſeyn. Wir
wollen nun ſetzen, die Kurbel E ſey noch einmahl ſo lang als die halbe Waltze F dicke iſt, ſo
bleibet die Helffte von 540 Pfund, nehmlich 270 Pfund, und dieſes ſoll ein Mann aufziehen,
ja nach ſeinen Riß iſt die Waltze wie 2 zu 3, und alſo muͤſte er 360 Pfund Krafft in ſeinen
Armen haben. Dergleichen findet ihr auch No. 29. und 30. Das allerſchlimmſte iſt hier-
bey, daß die Muͤhle inzwiſchen ſtille ſtehen muß, und dieſe Zeit uͤber da die Muͤhle arbeitet, gehet
der Mann muͤßig.
§. 573.
Alleine in denen Machinen, da die menſchliche Krafft mehr vermag, als die Machine
noͤthig hat, oder in einer Minute anwenden kan, als die Machine in etlichen Stunden oder
Tagen bedarff, da iſt Vortheil und Nutzen; als bey denen Uhren, da kan ein Menſch in einer
Minute ohne ſeine Beſchwehrung ſo viel aufziehen, daß es einen oder etliche Tage gehet, und
wird alſo nicht nur die Zeit erſpahret, ſondern auch ein æqualer Gang erhalten, und derglei-
chen Nutzen iſt bey allen Gewichte und Machinen zu hoffen, wenn ich durch eine Stunde Auf-
ziehen verſchaffe, daß ich hernach inzwiſchen etliche Stunden oder Tage was anders verrichten
kan, und die Machine dennoch auch das ihre præſtiret.
§. 574.
Wie die Gewichte an die Machinen appliciret werden/
und was dabey zu beobachten.
Die erſte Art iſt, da ein Seil an einer Waltze feſte gemachet, und um dieſelbe
mit dem Gewichte aufgewunden wird.
Als Figura II. A Tabula LXVIII. iſt a das Stern-Rad, b die Waltze, c das
Sperr-Rad, d die Welle, ſo an der Waltze feſte, und ſich zugleich mit der Waltze umdrehet,
wenn eine Kurbel oder Schluͤſſel an das viereckigte Ende angeſtecket wird, h die Welle und
Zapffen an dem Stern-Rade, ſo mit dieſem umgehet, wie auch die kleine Welle i in der Wal-
tze b, das Seil um die Waltze iſt f, bey B iſt die Waltze etwas abgezogen, und in Profil
zu ſehen, bey C das Sperr-Rad und Welle, a das Rad, b die Waltze, c das Sperr-
Rad, g der Sperr-Kegel, k die Feder.
Das Sperr-Rad mit ſeinem Kegel dienet, wenn die Waltze b mit der Welle d durch
eine Kurbel an e ſteckend umgedrehet, und das Seil f aufgewunden wird, das Stirn-Rad
a unbeweglich ſtehen bleibet, und damit das Gewichte mit der Waltze nicht zuruͤck ohne das
Stern-
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