Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.

Bild:
<< vorherige Seite

Cap. XX. von Wasser-Rädern. Tab. LXI.
in gantz Teutschland dergleichen nicht. Die völlige Structur einer solchen Mühle ist in oben
angezogenen Mühlen-Buch zu finden; nur wird die höltzerne Schraube, die Herr Sturm
unter das Wasser-Rad gesetzet, und von der Nässe nicht kan befreyet bleiben, müssen geändert
werden, welches leichte zu thun ist, entweder mit Keilen oder daß man einen Arm von den Un-
tersatz über das Rad hinaufgehen lässet, und alsdenn mit einer Schraube, wie künfftig bey den
Mühlen zeigen will, anbringet.

§. 549.

Nechst diesen findet man auch
Horizontal-Räder, die in einem fliessenden Strohm
eingesetzet werden,

dergleichen Bessonius in Theatro Machinarum Tab. 46. hat. Ich habe solche hier
Figura III. Tab. LXVI. gezeichnet. A ist eine Scheibe von starcken Holtz, in solcher
sind unterschiedliche Arme, als B feste, und am Ende dieser hangen viereckigte höltzerne Ta-
feln perpendicular, doch so, daß sie sich nur von der einen Seite aufheben lassen, darum die
Bande oder Charnier auf der Seite angemachet sind, wie solches bey c c zu sehen; wenn
nun solch Rad in einem Fluß angehänget wird, so stösset es das Wasser auf der einen Seite in
D fort, aber in E hebet es die Breter auf, und lauffet darunter weg, wie die zwey Schauf-
feln Figura V. zu sehen, da F horizonral stehet, G aber perpendicular hänget.
Weil ich aber besorge, wenn das Holtz die Wasser-Schwehre bekommet, daß es sich hernach
nicht so leichte mehr aufheben wird, so habe Fig. VI. eine andere Invention gewiesen, die
in diesem Stück besser seyn dürffte.

Es sind erstlich zwey solche Scheiben A B mit ihren Armen G H wie in voriger
Figur, und an der Welle in solcher Weite voneinander feste gemachet, als man die Schauf-
feln oder Breter hoch haben will, und es auch die Tieffe des Wassers leidet, aussen her werden
die Arme gleichfalls mit viereckigten Höltzern a b zusammen befestiget, und endlich Breter
c unten und oben mit Zapffen versehen, am Ende der Arme in eiserne Ringe oder Löcher ein-
gehangen, daß sie darinnen wie eine Thür auf- und zu gehen können. Die beyden Thüren
oder Breter C C sind zu, aber D E und F aufgethan. Dieses Rad kan tieff im Was-
ser stehen, es wachse oder nehme ab, und im tieffen Wasser, wegen seiner langen Flügel oder
Breter, grosse Gewalt thun, absonderlich wenn das Wasser auf dieser Seite nicht weichen
kan. Die Bewegung geschiehet wenn das Wasser von G gegen H fliesset, so sind die
Flügel C zu, die andern als D E F G gehen von sich selbst auf, und auf der andern
Seite wieder zu, und hindert nichts die Flügel seyn schwer oder leichte, als was die Friction
in Zapffen ist.

§. 550.

Noch eine andere Art der horizontalen Räder
zeiget Fig. VII. und VIII. welche bey dem Remellio Fig. 16. zu finden.

Die gantze Structur bestehet aus einer Scheibe mit Schauffeln oder Flügeln, die etwas kru&tm;
gebogen, wie die Figur weiset. Der Gebrauch ist Figura VIII. da a b ein Canal oder
Bach ist, in solchen wird eine Circkel-weite Oeffnung ausgearbeitet, daß das Rad genugsamen
Platz darinnen hat, und das Rad hinein gestellet, daß es mit den Rand a d und bey h meist
anlieget. Bey e mag es Platz haben so viel es kan, bey c d ist der Ausfluß des Wassers,
welcher aber um die Helffte oder vielmehr weiter seyn muß, damit das Wasser gerne weichet.
Ich halte davor, daß es besser wäre, wenn von der Linie f g an, es einen kleinen jählingen
Fall hätte, so könte das Wasser besser weichen, und dem Rad Platz machen, daß es nicht so im

Was-
Pars Generalis. G g g

Cap. XX. von Waſſer-Raͤdern. Tab. LXI.
in gantz Teutſchland dergleichen nicht. Die voͤllige Structur einer ſolchen Muͤhle iſt in oben
angezogenen Muͤhlen-Buch zu finden; nur wird die hoͤltzerne Schraube, die Herr Sturm
unter das Waſſer-Rad geſetzet, und von der Naͤſſe nicht kan befreyet bleiben, muͤſſen geaͤndert
werden, welches leichte zu thun iſt, entweder mit Keilen oder daß man einen Arm von den Un-
terſatz uͤber das Rad hinaufgehen laͤſſet, und alsdenn mit einer Schraube, wie kuͤnfftig bey den
Muͤhlen zeigen will, anbringet.

§. 549.

Nechſt dieſen findet man auch
Horizontal-Raͤder, die in einem flieſſenden Strohm
eingeſetzet werden,

dergleichen Beſſonius in Theatro Machinarum Tab. 46. hat. Ich habe ſolche hier
Figura III. Tab. LXVI. gezeichnet. A iſt eine Scheibe von ſtarcken Holtz, in ſolcher
ſind unterſchiedliche Arme, als B feſte, und am Ende dieſer hangen viereckigte hoͤltzerne Ta-
feln perpendicular, doch ſo, daß ſie ſich nur von der einen Seite aufheben laſſen, darum die
Bande oder Charnier auf der Seite angemachet ſind, wie ſolches bey c c zu ſehen; wenn
nun ſolch Rad in einem Fluß angehaͤnget wird, ſo ſtoͤſſet es das Waſſer auf der einen Seite in
D fort, aber in E hebet es die Breter auf, und lauffet darunter weg, wie die zwey Schauf-
feln Figura V. zu ſehen, da F horizonral ſtehet, G aber perpendicular haͤnget.
Weil ich aber beſorge, wenn das Holtz die Waſſer-Schwehre bekommet, daß es ſich hernach
nicht ſo leichte mehr aufheben wird, ſo habe Fig. VI. eine andere Invention gewieſen, die
in dieſem Stuͤck beſſer ſeyn duͤrffte.

Es ſind erſtlich zwey ſolche Scheiben A B mit ihren Armen G H wie in voriger
Figur, und an der Welle in ſolcher Weite voneinander feſte gemachet, als man die Schauf-
feln oder Breter hoch haben will, und es auch die Tieffe des Waſſers leidet, auſſen her werden
die Arme gleichfalls mit viereckigten Hoͤltzern a b zuſammen befeſtiget, und endlich Breter
c unten und oben mit Zapffen verſehen, am Ende der Arme in eiſerne Ringe oder Loͤcher ein-
gehangen, daß ſie darinnen wie eine Thuͤr auf- und zu gehen koͤnnen. Die beyden Thuͤren
oder Breter C C ſind zu, aber D E und F aufgethan. Dieſes Rad kan tieff im Waſ-
ſer ſtehen, es wachſe oder nehme ab, und im tieffen Waſſer, wegen ſeiner langen Fluͤgel oder
Breter, groſſe Gewalt thun, abſonderlich wenn das Waſſer auf dieſer Seite nicht weichen
kan. Die Bewegung geſchiehet wenn das Waſſer von G gegen H flieſſet, ſo ſind die
Fluͤgel C zu, die andern als D E F G gehen von ſich ſelbſt auf, und auf der andern
Seite wieder zu, und hindert nichts die Fluͤgel ſeyn ſchwer oder leichte, als was die Friction
in Zapffen iſt.

§. 550.

Noch eine andere Art der horizontalen Raͤder
zeiget Fig. VII. und VIII. welche bey dem Remellio Fig. 16. zu finden.

Die gantze Structur beſtehet aus einer Scheibe mit Schauffeln oder Fluͤgeln, die etwas kru&tm;
gebogen, wie die Figur weiſet. Der Gebrauch iſt Figura VIII. da a b ein Canal oder
Bach iſt, in ſolchen wird eine Circkel-weite Oeffnung ausgearbeitet, daß das Rad genugſamen
Platz darinnen hat, und das Rad hinein geſtellet, daß es mit den Rand a d und bey h meiſt
anlieget. Bey e mag es Platz haben ſo viel es kan, bey c d iſt der Ausfluß des Waſſers,
welcher aber um die Helffte oder vielmehr weiter ſeyn muß, damit das Waſſer gerne weichet.
Ich halte davor, daß es beſſer waͤre, wenn von der Linie f g an, es einen kleinen jaͤhlingen
Fall haͤtte, ſo koͤnte das Waſſer beſſer weichen, und dem Rad Platz machen, daß es nicht ſo im

Waſ-
Pars Generalis. G g g
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0229" n="209"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Cap. XX.</hi><hi rendition="#fr">von Wa&#x017F;&#x017F;er-Ra&#x0364;dern.</hi><hi rendition="#aq">Tab. LXI.</hi></fw><lb/>
in gantz Teut&#x017F;chland dergleichen nicht. Die vo&#x0364;llige <hi rendition="#aq">Structur</hi> einer &#x017F;olchen Mu&#x0364;hle i&#x017F;t in oben<lb/>
angezogenen Mu&#x0364;hlen-Buch zu finden; nur wird die ho&#x0364;ltzerne Schraube, die <hi rendition="#fr">Herr Sturm</hi><lb/>
unter das Wa&#x017F;&#x017F;er-Rad ge&#x017F;etzet, und von der Na&#x0364;&#x017F;&#x017F;e nicht kan befreyet bleiben, mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en gea&#x0364;ndert<lb/>
werden, welches leichte zu thun i&#x017F;t, entweder mit Keilen oder daß man einen Arm von den Un-<lb/>
ter&#x017F;atz u&#x0364;ber das Rad hinaufgehen la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et, und alsdenn mit einer Schraube, wie ku&#x0364;nfftig bey den<lb/>
Mu&#x0364;hlen zeigen will, anbringet.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 549.</head><lb/>
          <p>Nech&#x017F;t die&#x017F;en findet man auch<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#fr"><hi rendition="#aq">Horizontal-</hi>Ra&#x0364;der, die in einem flie&#x017F;&#x017F;enden Strohm<lb/>
einge&#x017F;etzet werden,</hi></hi><lb/>
dergleichen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Be&#x017F;&#x017F;onius in Theatro Machinarum Tab. 46.</hi></hi> hat. Ich habe &#x017F;olche hier<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Figura III. Tab. LXVI.</hi></hi> gezeichnet. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi></hi> i&#x017F;t eine Scheibe von &#x017F;tarcken Holtz, in &#x017F;olcher<lb/>
&#x017F;ind unter&#x017F;chiedliche Arme, als <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">B</hi></hi> fe&#x017F;te, und am Ende die&#x017F;er hangen viereckigte ho&#x0364;ltzerne Ta-<lb/>
feln <hi rendition="#aq">perpendicular,</hi> doch &#x017F;o, daß &#x017F;ie &#x017F;ich nur von der einen Seite aufheben la&#x017F;&#x017F;en, darum die<lb/>
Bande oder <hi rendition="#aq">Charnier</hi> auf der Seite angemachet &#x017F;ind, wie &#x017F;olches bey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">c c</hi></hi> zu &#x017F;ehen; wenn<lb/>
nun &#x017F;olch Rad in einem Fluß angeha&#x0364;nget wird, &#x017F;o &#x017F;to&#x0364;&#x017F;&#x017F;et es das Wa&#x017F;&#x017F;er auf der einen Seite in<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D</hi></hi> fort, aber in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">E</hi></hi> hebet es die Breter auf, und lauffet darunter weg, wie die zwey Schauf-<lb/>
feln <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Figura V.</hi></hi> zu &#x017F;ehen, da <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">F</hi> horizonral</hi> &#x017F;tehet, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">G</hi></hi> aber <hi rendition="#aq">perpendicular</hi> ha&#x0364;nget.<lb/>
Weil ich aber be&#x017F;orge, wenn das Holtz die Wa&#x017F;&#x017F;er-Schwehre bekommet, daß es &#x017F;ich hernach<lb/>
nicht &#x017F;o leichte mehr aufheben wird, &#x017F;o habe <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fig. VI.</hi></hi> eine andere <hi rendition="#aq">Invention</hi> gewie&#x017F;en, die<lb/>
in die&#x017F;em Stu&#x0364;ck be&#x017F;&#x017F;er &#x017F;eyn du&#x0364;rffte.</p><lb/>
          <p>Es &#x017F;ind er&#x017F;tlich zwey &#x017F;olche Scheiben <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A B</hi></hi> mit ihren Armen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">G H</hi></hi> wie in voriger<lb/>
Figur, und an der Welle in &#x017F;olcher Weite voneinander fe&#x017F;te gemachet, als man die Schauf-<lb/>
feln oder Breter hoch haben will, und es auch die Tieffe des Wa&#x017F;&#x017F;ers leidet, au&#x017F;&#x017F;en her werden<lb/>
die Arme gleichfalls mit viereckigten Ho&#x0364;ltzern <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">a b</hi></hi> zu&#x017F;ammen befe&#x017F;tiget, und endlich Breter<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">c</hi></hi> unten und oben mit Zapffen ver&#x017F;ehen, am Ende der Arme in ei&#x017F;erne Ringe oder Lo&#x0364;cher ein-<lb/>
gehangen, daß &#x017F;ie darinnen wie eine Thu&#x0364;r auf- und zu gehen ko&#x0364;nnen. Die beyden Thu&#x0364;ren<lb/>
oder Breter <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">C C</hi></hi> &#x017F;ind zu, aber <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D E</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">F</hi></hi> aufgethan. Die&#x017F;es Rad kan tieff im Wa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er &#x017F;tehen, es wach&#x017F;e oder nehme ab, und im tieffen Wa&#x017F;&#x017F;er, wegen &#x017F;einer langen Flu&#x0364;gel oder<lb/>
Breter, gro&#x017F;&#x017F;e Gewalt thun, ab&#x017F;onderlich wenn das Wa&#x017F;&#x017F;er auf die&#x017F;er Seite nicht weichen<lb/>
kan. Die Bewegung ge&#x017F;chiehet wenn das Wa&#x017F;&#x017F;er von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">G</hi></hi> gegen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">H</hi></hi> flie&#x017F;&#x017F;et, &#x017F;o &#x017F;ind die<lb/>
Flu&#x0364;gel <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">C</hi></hi> zu, die andern als <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D E F G</hi></hi> gehen von &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t auf, und auf der andern<lb/>
Seite wieder zu, und hindert nichts die Flu&#x0364;gel &#x017F;eyn &#x017F;chwer oder leichte, als was die <hi rendition="#aq">Friction</hi><lb/>
in Zapffen i&#x017F;t.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 550.</head><lb/>
          <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Noch eine andere Art der <hi rendition="#aq">horizontal</hi>en Ra&#x0364;der</hi><lb/>
zeiget <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fig. VII.</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">VIII.</hi></hi> welche bey dem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Remellio Fig. 16.</hi></hi> zu finden.</hi> </p><lb/>
          <p>Die gantze <hi rendition="#aq">Structur</hi> be&#x017F;tehet aus einer Scheibe mit Schauffeln oder Flu&#x0364;geln, die etwas kru&amp;tm;<lb/>
gebogen, wie die <hi rendition="#aq">Figur</hi> wei&#x017F;et. Der Gebrauch i&#x017F;t <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Figura VIII.</hi></hi> da <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">a b</hi></hi> ein <hi rendition="#aq">Canal</hi> oder<lb/>
Bach i&#x017F;t, in &#x017F;olchen wird eine Circkel-weite Oeffnung ausgearbeitet, daß das Rad genug&#x017F;amen<lb/>
Platz darinnen hat, und das Rad hinein ge&#x017F;tellet, daß es mit den Rand <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">a d</hi></hi> und bey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">h</hi></hi> mei&#x017F;t<lb/>
anlieget. Bey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">e</hi></hi> mag es Platz haben &#x017F;o viel es kan, bey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">c d</hi></hi> i&#x017F;t der Ausfluß des Wa&#x017F;&#x017F;ers,<lb/>
welcher aber um die Helffte oder vielmehr weiter &#x017F;eyn muß, damit das Wa&#x017F;&#x017F;er gerne weichet.<lb/>
Ich halte davor, daß es be&#x017F;&#x017F;er wa&#x0364;re, wenn von der Linie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">f g</hi></hi> an, es einen kleinen ja&#x0364;hlingen<lb/>
Fall ha&#x0364;tte, &#x017F;o ko&#x0364;nte das Wa&#x017F;&#x017F;er be&#x017F;&#x017F;er weichen, und dem Rad Platz machen, daß es nicht &#x017F;o im<lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Pars Generalis.</hi></hi> G g g</fw><fw place="bottom" type="catch">Wa&#x017F;-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[209/0229] Cap. XX. von Waſſer-Raͤdern. Tab. LXI. in gantz Teutſchland dergleichen nicht. Die voͤllige Structur einer ſolchen Muͤhle iſt in oben angezogenen Muͤhlen-Buch zu finden; nur wird die hoͤltzerne Schraube, die Herr Sturm unter das Waſſer-Rad geſetzet, und von der Naͤſſe nicht kan befreyet bleiben, muͤſſen geaͤndert werden, welches leichte zu thun iſt, entweder mit Keilen oder daß man einen Arm von den Un- terſatz uͤber das Rad hinaufgehen laͤſſet, und alsdenn mit einer Schraube, wie kuͤnfftig bey den Muͤhlen zeigen will, anbringet. §. 549. Nechſt dieſen findet man auch Horizontal-Raͤder, die in einem flieſſenden Strohm eingeſetzet werden, dergleichen Beſſonius in Theatro Machinarum Tab. 46. hat. Ich habe ſolche hier Figura III. Tab. LXVI. gezeichnet. A iſt eine Scheibe von ſtarcken Holtz, in ſolcher ſind unterſchiedliche Arme, als B feſte, und am Ende dieſer hangen viereckigte hoͤltzerne Ta- feln perpendicular, doch ſo, daß ſie ſich nur von der einen Seite aufheben laſſen, darum die Bande oder Charnier auf der Seite angemachet ſind, wie ſolches bey c c zu ſehen; wenn nun ſolch Rad in einem Fluß angehaͤnget wird, ſo ſtoͤſſet es das Waſſer auf der einen Seite in D fort, aber in E hebet es die Breter auf, und lauffet darunter weg, wie die zwey Schauf- feln Figura V. zu ſehen, da F horizonral ſtehet, G aber perpendicular haͤnget. Weil ich aber beſorge, wenn das Holtz die Waſſer-Schwehre bekommet, daß es ſich hernach nicht ſo leichte mehr aufheben wird, ſo habe Fig. VI. eine andere Invention gewieſen, die in dieſem Stuͤck beſſer ſeyn duͤrffte. Es ſind erſtlich zwey ſolche Scheiben A B mit ihren Armen G H wie in voriger Figur, und an der Welle in ſolcher Weite voneinander feſte gemachet, als man die Schauf- feln oder Breter hoch haben will, und es auch die Tieffe des Waſſers leidet, auſſen her werden die Arme gleichfalls mit viereckigten Hoͤltzern a b zuſammen befeſtiget, und endlich Breter c unten und oben mit Zapffen verſehen, am Ende der Arme in eiſerne Ringe oder Loͤcher ein- gehangen, daß ſie darinnen wie eine Thuͤr auf- und zu gehen koͤnnen. Die beyden Thuͤren oder Breter C C ſind zu, aber D E und F aufgethan. Dieſes Rad kan tieff im Waſ- ſer ſtehen, es wachſe oder nehme ab, und im tieffen Waſſer, wegen ſeiner langen Fluͤgel oder Breter, groſſe Gewalt thun, abſonderlich wenn das Waſſer auf dieſer Seite nicht weichen kan. Die Bewegung geſchiehet wenn das Waſſer von G gegen H flieſſet, ſo ſind die Fluͤgel C zu, die andern als D E F G gehen von ſich ſelbſt auf, und auf der andern Seite wieder zu, und hindert nichts die Fluͤgel ſeyn ſchwer oder leichte, als was die Friction in Zapffen iſt. §. 550. Noch eine andere Art der horizontalen Raͤder zeiget Fig. VII. und VIII. welche bey dem Remellio Fig. 16. zu finden. Die gantze Structur beſtehet aus einer Scheibe mit Schauffeln oder Fluͤgeln, die etwas kru&tm; gebogen, wie die Figur weiſet. Der Gebrauch iſt Figura VIII. da a b ein Canal oder Bach iſt, in ſolchen wird eine Circkel-weite Oeffnung ausgearbeitet, daß das Rad genugſamen Platz darinnen hat, und das Rad hinein geſtellet, daß es mit den Rand a d und bey h meiſt anlieget. Bey e mag es Platz haben ſo viel es kan, bey c d iſt der Ausfluß des Waſſers, welcher aber um die Helffte oder vielmehr weiter ſeyn muß, damit das Waſſer gerne weichet. Ich halte davor, daß es beſſer waͤre, wenn von der Linie f g an, es einen kleinen jaͤhlingen Fall haͤtte, ſo koͤnte das Waſſer beſſer weichen, und dem Rad Platz machen, daß es nicht ſo im Waſ- Pars Generalis. G g g

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724/229
Zitationshilfe: Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724/229>, abgerufen am 27.12.2024.