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Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.

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Cap. XX. von der Krafft des Wassers. Tab. LVI.
§. 436.

Ferner Fig. V. und VI. zeigen ebenfalls zwey Instrumenta in Profil, so weiter
sind, entweder unten oder nur oben, als der Deckel a, und dennoch ist nicht mehr Krafft
denselben in aequilibrio zu erhalten, als die Schwehre des Cylinder-Wassers ist, der mit
der Dicke des Deckels a überein kommt, als b c d e, das übrige Wasser F G thut hier-
zu nichts. An statt des Kolbens ist hier eine metallene Stürtze, wie bey H a part zu se-
hen, dessen Rand wohl abgeschliffen ist, oben in der Mitte ist ein Loch, darein eine Schnur ge-
bunden wird, solchen damit aufzuheben.

§. 437.

Gleichwie vieles Wasser nicht mehr drücket als die Boden-Fläche/
und dessen Perpendicular-Höhe in Behältnis ist, also drucket auch eine
kleine Quantität Wasser nicht nach seiner Wenigkeit, sondern gleich-
falls nach der Boden-Fläche und Perpendicular-Höhe im Gefäß,

solches ist zu erweisen durch die beyden Machinen, so hier in Profil vorgestellet sind.

§. 438.

Als Figura IV. Tabula LVI. In dieser ist A B C D ein messingener Ka-
sten oder Cylinder, so unten C D ein weites Loch E F hat, und darauf ein Deckel
G H J, welcher wohl eingerieben, oder mit einem Leder unterleget ist, daß er Wasser hält.
A B der obere Deckel ist mit Schrauben aufgesetzet, daß man ihn wegnehmen kan, auf die-
sen stehet eine blecherne Röhre, entweder so weit, als der Cylinder oder Deckel G H groß
ist, wie die punctirten Linien M N und O P zeigen, oder es ist auf dem Deckel eine gantz
kleine Röhre von 2, 1, oder gar nur 1/2 Zoll weit, wie solche hier stehet unter Q R S T. An
den Deckel G H ist in J eine Schnur angemachet, welche über die Scheibe L K gehet,
damit in V eine Waag-Schale mit Gewicht kan angehangen werden.

§. 439.

Der Gebrauch ist dieser: Wenn das Instrument in seiner Stellage stehet, daß es
sich nicht heben kan, so füllet es bis oben an S T mit Wasser, messet aber euer Wasser, wie
viel ihr hinein gegossen habt, leget alsdenn so viel Gewicht nach und nach in die Waag-Schale,
die an der Schnur V hanget, bis sich die Scheibe oder Teller G H hebet, und notiret
das Gewicht. Ferner schraubet die kleine Röhre R S T Q ab, und eine grosse, als M
N O P
auf, füllet solche eben nach Maas und Gewicht, so werdet ihr finden, daß es
nicht mehr Gewicht brauchet den Deckel G H aufzuheben, als bey der engen Röhre, da
doch in der weiten Röhre wohl 20 mahl mehr Wasser auf den Deckel stehet.

§. 440.

Weil sich dieses die meisten nicht einbilden können, will ich noch ein Exempel setzen, als
Fig. III. da ist der Kolben A eben von der Breite, nehmlich 3 Zoll, wie in der I. und II. Fi-
gur,
die Röhre ist auch ebenfalls 10 Zoll hoch. Und da in Fig. I. 2 Pfund, und in Fig.
II.
8 Pfund Wasser gehet, wird hier etwa 11 Loth hinein gehen, welches vom ersten etwa der
fünffte, und vom andern der 23ste Theil ist, denn die Röhre A B ist 1/2 Zoll weit, und dennoch
werden auch 2 Pfund Gewicht nöthig seyn, den Kolben A in aequilibrio zu erhalten, eben
wie bey den vielen Wasser.

§. 441.
Cap. XX. von der Krafft des Waſſers. Tab. LVI.
§. 436.

Ferner Fig. V. und VI. zeigen ebenfalls zwey Inſtrumenta in Profil, ſo weiter
ſind, entweder unten oder nur oben, als der Deckel a, und dennoch iſt nicht mehr Krafft
denſelben in æquilibrio zu erhalten, als die Schwehre des Cylinder-Waſſers iſt, der mit
der Dicke des Deckels a uͤberein kommt, als b c d e, das uͤbrige Waſſer F G thut hier-
zu nichts. An ſtatt des Kolbens iſt hier eine metallene Stuͤrtze, wie bey H a part zu ſe-
hen, deſſen Rand wohl abgeſchliffen iſt, oben in der Mitte iſt ein Loch, darein eine Schnur ge-
bunden wird, ſolchen damit aufzuheben.

§. 437.

Gleichwie vieles Waſſer nicht mehr druͤcket als die Boden-Flaͤche/
und deſſen Perpendicular-Hoͤhe in Behaͤltnis iſt, alſo drucket auch eine
kleine Quantitaͤt Waſſer nicht nach ſeiner Wenigkeit, ſondern gleich-
falls nach der Boden-Flaͤche und Perpendicular-Hoͤhe im Gefaͤß,

ſolches iſt zu erweiſen durch die beyden Machinen, ſo hier in Profil vorgeſtellet ſind.

§. 438.

Als Figura IV. Tabula LVI. In dieſer iſt A B C D ein meſſingener Ka-
ſten oder Cylinder, ſo unten C D ein weites Loch E F hat, und darauf ein Deckel
G H J, welcher wohl eingerieben, oder mit einem Leder unterleget iſt, daß er Waſſer haͤlt.
A B der obere Deckel iſt mit Schrauben aufgeſetzet, daß man ihn wegnehmen kan, auf die-
ſen ſtehet eine blecherne Roͤhre, entweder ſo weit, als der Cylinder oder Deckel G H groß
iſt, wie die punctirten Linien M N und O P zeigen, oder es iſt auf dem Deckel eine gantz
kleine Roͤhre von 2, 1, oder gar nur ½ Zoll weit, wie ſolche hier ſtehet unter Q R S T. An
den Deckel G H iſt in J eine Schnur angemachet, welche uͤber die Scheibe L K gehet,
damit in V eine Waag-Schale mit Gewicht kan angehangen werden.

§. 439.

Der Gebrauch iſt dieſer: Wenn das Inſtrument in ſeiner Stellage ſtehet, daß es
ſich nicht heben kan, ſo fuͤllet es bis oben an S T mit Waſſer, meſſet aber euer Waſſer, wie
viel ihr hinein gegoſſen habt, leget alsdenn ſo viel Gewicht nach und nach in die Waag-Schale,
die an der Schnur V hanget, bis ſich die Scheibe oder Teller G H hebet, und notiret
das Gewicht. Ferner ſchraubet die kleine Roͤhre R S T Q ab, und eine groſſe, als M
N O P
auf, fuͤllet ſolche eben nach Maas und Gewicht, ſo werdet ihr finden, daß es
nicht mehr Gewicht brauchet den Deckel G H aufzuheben, als bey der engen Roͤhre, da
doch in der weiten Roͤhre wohl 20 mahl mehr Waſſer auf den Deckel ſtehet.

§. 440.

Weil ſich dieſes die meiſten nicht einbilden koͤnnen, will ich noch ein Exempel ſetzen, als
Fig. III. da iſt der Kolben A eben von der Breite, nehmlich 3 Zoll, wie in der I. und II. Fi-
gur,
die Roͤhre iſt auch ebenfalls 10 Zoll hoch. Und da in Fig. I. 2 Pfund, und in Fig.
II.
8 Pfund Waſſer gehet, wird hier etwa 11 Loth hinein gehen, welches vom erſten etwa der
fuͤnffte, und vom andern der 23ſte Theil iſt, denn die Roͤhre A B iſt ½ Zoll weit, und dennoch
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wie bey den vielen Waſſer.

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[170/0190] Cap. XX. von der Krafft des Waſſers. Tab. LVI. §. 436. Ferner Fig. V. und VI. zeigen ebenfalls zwey Inſtrumenta in Profil, ſo weiter ſind, entweder unten oder nur oben, als der Deckel a, und dennoch iſt nicht mehr Krafft denſelben in æquilibrio zu erhalten, als die Schwehre des Cylinder-Waſſers iſt, der mit der Dicke des Deckels a uͤberein kommt, als b c d e, das uͤbrige Waſſer F G thut hier- zu nichts. An ſtatt des Kolbens iſt hier eine metallene Stuͤrtze, wie bey H a part zu ſe- hen, deſſen Rand wohl abgeſchliffen iſt, oben in der Mitte iſt ein Loch, darein eine Schnur ge- bunden wird, ſolchen damit aufzuheben. §. 437. Gleichwie vieles Waſſer nicht mehr druͤcket als die Boden-Flaͤche/ und deſſen Perpendicular-Hoͤhe in Behaͤltnis iſt, alſo drucket auch eine kleine Quantitaͤt Waſſer nicht nach ſeiner Wenigkeit, ſondern gleich- falls nach der Boden-Flaͤche und Perpendicular-Hoͤhe im Gefaͤß, ſolches iſt zu erweiſen durch die beyden Machinen, ſo hier in Profil vorgeſtellet ſind. §. 438. Als Figura IV. Tabula LVI. In dieſer iſt A B C D ein meſſingener Ka- ſten oder Cylinder, ſo unten C D ein weites Loch E F hat, und darauf ein Deckel G H J, welcher wohl eingerieben, oder mit einem Leder unterleget iſt, daß er Waſſer haͤlt. A B der obere Deckel iſt mit Schrauben aufgeſetzet, daß man ihn wegnehmen kan, auf die- ſen ſtehet eine blecherne Roͤhre, entweder ſo weit, als der Cylinder oder Deckel G H groß iſt, wie die punctirten Linien M N und O P zeigen, oder es iſt auf dem Deckel eine gantz kleine Roͤhre von 2, 1, oder gar nur ½ Zoll weit, wie ſolche hier ſtehet unter Q R S T. An den Deckel G H iſt in J eine Schnur angemachet, welche uͤber die Scheibe L K gehet, damit in V eine Waag-Schale mit Gewicht kan angehangen werden. §. 439. Der Gebrauch iſt dieſer: Wenn das Inſtrument in ſeiner Stellage ſtehet, daß es ſich nicht heben kan, ſo fuͤllet es bis oben an S T mit Waſſer, meſſet aber euer Waſſer, wie viel ihr hinein gegoſſen habt, leget alsdenn ſo viel Gewicht nach und nach in die Waag-Schale, die an der Schnur V hanget, bis ſich die Scheibe oder Teller G H hebet, und notiret das Gewicht. Ferner ſchraubet die kleine Roͤhre R S T Q ab, und eine groſſe, als M N O P auf, fuͤllet ſolche eben nach Maas und Gewicht, ſo werdet ihr finden, daß es nicht mehr Gewicht brauchet den Deckel G H aufzuheben, als bey der engen Roͤhre, da doch in der weiten Roͤhre wohl 20 mahl mehr Waſſer auf den Deckel ſtehet. §. 440. Weil ſich dieſes die meiſten nicht einbilden koͤnnen, will ich noch ein Exempel ſetzen, als Fig. III. da iſt der Kolben A eben von der Breite, nehmlich 3 Zoll, wie in der I. und II. Fi- gur, die Roͤhre iſt auch ebenfalls 10 Zoll hoch. Und da in Fig. I. 2 Pfund, und in Fig. II. 8 Pfund Waſſer gehet, wird hier etwa 11 Loth hinein gehen, welches vom erſten etwa der fuͤnffte, und vom andern der 23ſte Theil iſt, denn die Roͤhre A B iſt ½ Zoll weit, und dennoch werden auch 2 Pfund Gewicht noͤthig ſeyn, den Kolben A in æquilibrio zu erhalten, eben wie bey den vielen Waſſer. §. 441.

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Zitationshilfe: Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724, S. 170. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724/190>, abgerufen am 25.11.2024.